Das Tor nach Andoran (German Edition)
ein geeigneter Ort für ihr Vorhaben zu sein.
Endlich nach schier endloser Beratung stimmten die restlichen Häuptlinge zu. Akando rief seinen Sohn herein, der während der ganzen Zeit vor dem Zelt ausharrte und sagte zu ihm. »Cheveyo mein Sohn suche hundert der besten Krieger aus, wir reiten Morgen den Zentaren entgegen. Du hast sicher mitbekommen, um was es geht. Sie sollen sich bei Sonnenaufgang bereithalten. Gib auch den Frauen weiter, dass sie die Zelte abbrechen sollen und sich zum Abmarsch bereithalten, ebenso die restlichen Krieger, die wir zu ihrem Schutz zurücklassen.«
Akando entließ den Rat und lud Garan und Gallan in sein Zelt ein, wo seine Frau schon mit einem reichhaltigen Essen auf sie wartete. Zufrieden mit dem Erreichten lag Garan auf einem Fell. Nun drängte Akando darauf, dass Garan erzählte, welche Abenteuer er in all den Jahren erlebte. Noch lange bis in die Nacht hinein berichtete Garan seinem ehemaligen Weggefährten von seinem Leben bei den Nayati.
Früh am nächsten Morgen lastete eine von milchigen Schwaden geschwängerte und von nasskalter Luft erfüllte Atmosphäre über dem Tal. Akando, Garan und Gallan traten aus dem Zelt ins Freie. Die von Cheveyo ausgesuchten Krieger standen bereits neben ihren Pferden und warteten auf ihren Anführer.
Die Frauen mit dem Rest des Stammes machten sich daran, die Zelte abzubauen und mit ihren Habseligkeiten auf Schleppbahren und Pferde zu verladen. Garan würde wie am Abend zuvor beschlossen die Führung dieses Teiles der Aricara übernehmen und sie auf das Gebiet der Nayati zur Stadt führen. Gallan blieb seiner Kenntnisse wegen bei den Kriegern, welche die Zentaren ablenken sollten.
Während Akando und Cheveyo auf ihre Pferde aufsaßen, verabschiedete sich Gallan mit einer Umarmung von seinem Vater. »Wir sehen uns zu Hause wieder,« sagte Gallan leise, dann ging er zu Jarduk seinem Hengst und schwang sich in den Sattel. Als er anritt, winkte er seinem Vater noch einmal zu und folgte Akando und den Reitern aus dem Tal.
Über enge von Mischwald gesäumte Pfade wandte sich der Trupp nach Südwesten, bis er eine hohe von Büschen und Moos bewachsene Felswand erreichte. Akando, der an der Spitze ritt, gab das Zeichen zum Anhalten. Die Krieger teilten sich in zwei Gruppen auf von denen eine Cheveyo anführte. Nach einer kurzen Beratung mit seinem Vater stob der mit seiner Gruppe im wilden Galopp nach Norden davon.
Akando sandte Späher aus, deren Aufgabe es war ihren Anführer über die Bewegungen des Feindes zu informieren. »Wir müssen noch etwas warten bis Cheveyo die nötigen Vorbereitungen treffen kann,« erklärte Akando. Er lockerte den Sattelgurt seines Pferdes etwas und setzte sich auf einen moosbewachsenen Felsen. Sein Blick wanderte die Felswand hinauf bis zu dem dunkelgrauen Regenwolken verhangenen Himmel, aus dem feiner steter Regen fiel.
»Der Regen und die Kälte sind für diese Jahreszeit ungewöhnlich, findest du nicht auch Gallan? An was mag es wohl liegen, dass man die Sonne nur noch ganz selten sieht?« Gallan wusste sehr wohl den Grund dafür, aber er gab Akando keine Antwort, sondern beschäftigte sich mit seinem Sattel und zuckte nichtssagend mit den Schultern.
»Wir sollten einige Krieger in der Nähe des Lagers auf Spähposten lassen,« meinte Gallan, der unter dem Bauch Jarduks zu Akando hinüber sah. »Es werden sich nicht alle Zentaren an der Verfolgung beteiligen,« fügte er erklärend hinzu.
»Ich verstehe,« entgegnete der Aricara, »du befürchtest, dass die anderen weiter unser Lager suchen.«
Gallan nickte und richtete die Satteldecke von Jarduk zurecht. »Ja, das befürchte ich,« bestätigte er, »sie werden die Späher vermissen und nach ihnen suchen.« Akando rief zwei seiner Krieger zu sich und erklärt ihnen ihre Aufgabe.
Wortlos nickten sie und gingen zu ihren Pferden. Wenige Augenblicke später verschwanden die beiden aus dem Blickfeld der anderen, die ihnen besorgt nachsahen. Sie hatten die Warnung Gallans gehört und machten sich Sorgen um ihre Stammesbrüder und Schwestern.
Nach einer Stunde traf einer der ausgesandten Späher im Lager ein und erstattete Akando Bericht. Demnach waren die Zentaren im Begriff ihren Lagerplatz aufzugeben, der eine halbe Stunde Ritt entfernt lag. Wie der Späher berichtete lag ihr Lager auf einer großen Waldlichtung und die Zentaren schickten sich zum Weitermarsch an.
Akando rief einige Befehle und kurz darauf ritt eine Gruppe von fünfzig leicht bewaffneten
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