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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Kriegern dem Lagerplatz der Zentaren entgegen. Nicht weit von dem Lagerplatz stießen die anderen Späher zu ihnen und Akando schärfte seinen Kriegern ein letztes Mal nachdrücklich ein.
    »Denkt daran, es soll aussehen als wären wir überrascht hier auf den Feind zu treffen und fliehen vor seiner Übermacht. Lasst euch auf keine Kampfhandlungen ein. Sagt das auch den anderen. Haltet euch immer aus der Reichweite ihrer Pfeile.« Akandos Krieger gaben seine Anweisung den weiter hinten befindlichen Kameraden weiter, die zum Zeichen, dass sie verstanden hatten, die rechte Faust in die Höhe streckten. Erst als der Letzte seine Hand hob, gab Akando das Zeichen zum Weiterreiten und die Späher führten ihn an den Rand der Lichtung.
    Noch ehe sie das Lager sahen, konnten sie den Lärm vernehmen, den die Zentaren verursachten. Als sie dann durch die Bäume auf die Lichtung schauen konnten, sahen sie eine lange Schlange von Kriegern neben ihren gewaltigen Rössern stehen. Anscheinend warteten sie nur noch auf den Befehl zum Aufsitzen.
    Auf Akandos Handzeichen hin trabten seine Krieger auf den Waldrand zu und galoppierten auf die freie Fläche hinaus.
    Beim Anblick der Aricara, fingen die Zentaren frenetisch zu brüllen an. Ohne auf die Befehle ihres Kommandanten zu warten, schwangen sich einige in die Sättel, rissen ihre Pferde herum und preschten los. In ihren Reihen herrschte heillose Unordnung, bis sich die lauten Befehle ihres Komandaten durchsetzten. Geschlossen ritt die eine Hälfte der Zentaren an und nahm die Verfolgung, der vermeintlich flüchtenden Aricara auf. Die andere Hälfte der Zentaren blieb abwartend neben ihren Pferden zurück.
    Akando hielt seine Krieger zurück und wartete, bis die Zentaren in Schussweite ihrer Pfeile gelangten, dann gab er das Zeichen zum Feuern. Eine Salve Pfeile verließ die Bogen, die wie ein Hornissenschwarm auf die Zentaren zuflogen. Ohne den Erfolg dieser Aktion abzuwarten, schwenkten die Aricara nach Norden ab und trieben ihre Pferde zurück in den Wald. Gallan, der an der Seite Akando ritt, sah nach hinten und stellte mit Genugtuung fest, dass die Zentaren sie in breiter Front verfolgten.
    »Haltet sie auf Abstand. Aber nicht zu weit, sonst verlieren sie die Lust und geben die Verfolgung auf,« schrie Gallan Akando zu, der ihm durch Handzeichen Verstehen signalisierte.
    Ihre Flucht führte sie über einen spärlich nur von Büschen bewachsenen Hügel. Auf der Kuppe des Hügels angekommen sah Gallan ihre Verfolger unten aus dem Wald hervor preschen und hörte sie siegessicher brüllen.
    Akando mahnte zu Eile und führte seine Krieger über einen ausgetretenen Pfad, der in Serpentinen in den Talgrund führte. Gallan erblickte weiter vorne einen engen Durchlass zwischen zwei Hügeln, deren Flanken sich steil emporhoben. Auf dem felsigen Untergrund wuchsen vereinzelt verkümmerte Kiefern und Büsche, die sich in bemoosten Fels festgekrallt hatten. In wilden Galopp ritten die Aricara auf ihren wendigen Pferden durch die Engstelle und gelangten zum Ausgang, der in eine weite Hochebene mündete.
    In einem weiten Bogen formierten sich Akandos Krieger auf sein Zeichen und riegelten den Ausgang ab, wo sie auf das Erscheinen der Zentaren warteten. Als Akando die ersten Reiter in der Schlucht ausmachen konnte, riss er seine Arme in die Höhe und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Unmittelbar darauf erklang von den Hängen die Antwort wider. Gallan sah nach oben und entdeckte Cheveyos Leute, die rechts und links Felsbrocken mit langen Stangen die Hänge herunterhebelten, die donnernd nach unten rumorten. Die Flanken der Hänge gerieten in Bewegung.
    Felsbrocken, Geröll und mitgerissene Bäume stürzten auf den Schluchtgrund herab, den die Zentaren gerade durchritten.
    Zu spät erkannten Kishos Krieger, in welche Falle man sie gelockt hatte und verzweifelt, versuchten die vordersten Reiter den Ausgang der Schlucht zu erreichen. Weiter hinten im Tal sah Gallan weitere Gerölllawinen zu beiden Seiten niedergehen, die alles unter sich begruben.
    Fünf Reiter, denen es gelungen war, diesem Inferno zu entkommen, rissen beim Anblick der Aricara ihre Pferde an den Zügeln zurück. Gallan erkannte unter ihnen einen ihrer Anführer an seinen schwarzen Helm mit den langen roten Bändern, den er auf seinem Kopf trug.
    Geschockt und verwirrt über die Niederlage, die sie erlitten hatten, ließen sich die fünf Reiter ohne nennenswerten Widerstand gefangen nehmen. Gut zwei Dutzend Speere waren auf

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