Das Tor nach Andoran (German Edition)
zu Riana laufen, die sich nicht bewegte, als ihn Rianas Worte mitten in der Bewegung innehalten ließen.
»Rührt euch nicht von der Stelle, ich werde zu Xylane hinausgehen und sie empfangen. Ihr bleibt hier, bis ich euch rufe, ……verstanden?«
In ihre stärker pulsierende Aureole gehüllt, verließ Riana, deren Blick starr in die Ferne gerichtet war, den Raum. In Granaks Gesicht zeichnete sich Panik ab, als er sich mit weit aufgerissenen Augen, deren Pupillen wie zwei Kohlestücke funkelten nach Mandelao umsah.
»Wo ist der Schattenmagier?,« aber weder Julian noch Gandulf konnten ihm eine Antwort auf die Frage geben. «
»Ich habe die Befürchtung, dass die Harpyie Riana mit ihrem Geschrei in den Wahnsinn treibt, wenn wir nichts unternehmen,« sagte Granak voller Sorge. Der Troll wollte ihr folgen doch Julian hielt ihn zurück.
»Warte du besitzt nicht die leiseste Ahnung, worauf Riana hinauswill. Vielleicht bringst du ihre Absichten durcheinander, wenn du jetzt da rausgehst und dich einmischt. Ich gebe zu, mir ist auch nicht wohl bei dem Gedanken, aber wir sollten ihre Anweisung befolgen. Du könntest die Harpyie zum Angriff reizen, und Riana in Gefahr bringen. Willst du das? Uns bleibt nichts anderes als abzuwarten.«
Julian hatte eingedeckt des Befehls Rianas sich nicht bemerkbar zu machen geflüstert. Es hatte den Anschein als wolle Granak sich losreißen, dann aber entspannte er sich, machte eine fahrige Geste und setzte sich auf sein Lager zurück.
»Sie hat keine Ahnung, auf was sie sich da einlässt,« flüsterte Granak, wobei er demonstrativ seine Arme vor der Brust verschränkte und trübsinnig vor sich hinstarrte. Die träge dahin fließenden Minuten, die nun folgten, kamen Julian wie kleine Ewigkeiten vor, während er sein geschärftes Gehör auf die Geschehnisse vor dem Haus richtete. Riana strebte mit staksigen Schritten auf den kleinen runden Platz in einiger Entfernung des Hauses zu, an dem sie das erste Mal Mandelao gegenüberstand.
Der morgendliche Regenschauer hatte inzwischen aufgehört. Durch die aufreißenden Wolkenlücken stachen die Strahlenfinger der Sonne, deren Wärme den Dschungel rasch aufheizte und die Feuchtigkeit in Nebelschwaden aufsteigen ließ. Wie Watte lagen die Dunstschleier über den Baumriesen in der Ferne.
Hoch über Riana, verbunden mit ihrem Gedankenfaden näherte sich mit mächtigen Schwingen die Harpyie. Ihre durchdringenden Schreie erfüllten die Luft, während sie sanft auf dem Pflaster aufsetzte und ihre Flügel an den Körper legte.
Die Aureole um Riana erstrahlte nun stärker werdend in einem tiefen Blau, während sich der Gedankenfaden zur Harpyie aufzulösen begann. Der starre Blick Rianas wich und machte einem wissenden Ausdruck Platz, der uraltes magisches Wissen offenbarte. Mit geschmeidig anmutenden Bewegungen näherte sich Riana furchtlos der Harpyie.
Brennend wie glühende Kohlen ruhten Rianas Augen auf der Harpyie, deren säbelartige Krallen sich in den Untergrund bohrten. Die Kreatur überragte Riana um das doppelte und der menschliche Rumpf wirkte kräftig. Den Oberkörper die Schultern sowie die Oberarme bedeckte ein Blauschwarz schillerndes Federkleid und die Waden endeten anstatt in Füßen mit Zehen in langen gekrümmten scharfen Fängen.
Das menschliche Antlitz wurde eingerahmt von gewelltem tizianrotem Haar, das bis auf die Schultern reichte. Das schmale Gesicht beherrschten zwei gelbliche Augen mit dunkelbraunen Pupillen die Riana herausfordernd musterten. Der schmallippige blasse Mund der Harpyie öffnete sich leicht und Riana vernahm eine helle Stimme in ihren Gedanken.
»Ich bin gekommen, um zu sehen, wer die Macht besitzt, mit einer Harpyie über eine so weite Entfernung in geistige Verbindung zu treten. Wer bist du?«
Rianas Strahlenkranz, der sie umgeben hatte, fing an zu verblassen, währenddessen sie unbeeindruckt von ihrem Erscheinungsbild auf die Harpyie zu schritt.
»Meine Mutter gab mir den Namen Riana,« antwortete sie, als sie dicht vor Xylane stand, und sah den fragenden Ausdruck in ihrem Antlitz. Erklärend fügte sie hinzu. »Servina meine Mutter führte eine Herde Einhörner, die vom schwarzen Baron getötet wurden. Nur ich überlebte das Massaker an meiner Herde.«
»Willst du mich zum Narren halten? …… du bist kein Einhorn, sondern einer von den Menschen, die uns aus unserem Land vertrieben, das wir seit Urzeiten bewohnten. Was also willst du von mir?«
Xylanes Augen blitzten wütend auf und sie verzog
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