Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
Vom Netzwerk:
verschiedene Wege auf, wie er von Julian erfahren haben konnte.
    Zum Beispiel durch seine Spione, oder wenn der Magier in seine Gedanken eingedrungen war. Wenn dies der Fall sein sollte, gab es fast kein Geheimnis vor Kisho. Besorgt sah Granak zum Bug der Barke, wo Gandulf mit Julian Schwertübungen abhielt.
    »Findest du nicht auch, dass Julian sich seit Mydar verändert hat?,« fragte der Troll stirnrunzelnd, als er sah, wie verbissen der Junge das Schwert führte.
    »Ich glaube er macht sich Vorwürfe wegen Trina, ihr Tod geht ihm sehr nahe,« gab Riana zurück, obwohl sie ahnte, was Granak damit sagen wollte. Er sprach den harten Glanz in Julians Augen an, wenn die Rede auf die Wurrler oder ihre Hunde kam, dann sprühte förmlich der Hass in seinen Augen und genau das bereitete ihr Sorgen. Hass war kein guter Berater. Er verführte einen zu unbedachten und falschen Handlungen.
    Um auf andere Gedanken zu kommen, beobachtete Riana Jalara die Echse, wie sie neben dem Boot her schwamm und Dragan der aus der Luft, wie ein Sturmtaucher in das Wasser stieß und anschließend wieder auftauchte. Dieses Spiel wiederholte sich noch einige Male, ehe er Seite an Seite mit Jalara durch die Fluten pflügte. * Wie ein verliebter Gockel ,* dachte Riana bei sich und sah den beiden eine Weile bei ihrer Darbietung zu.
    Gestern, nachdem Dragan und Jalara zu ihnen stießen, stand schnell fest, dass sie in eine Auseinandersetzung mit den Wurrlern verwickelt wurden.
    Aus Jalaras Flanke ragten zwei Speere, die dank ihrer Schuppen nicht tief eingedrungen waren. In Dragans rechtem Flügel steckte ebenfalls ein Speer, der nur knapp einen Muskel verfehlte, den er aber wegen der bösartigen Widerhaken nicht los wurde. Als die leicht blutenden Wunden versorgt waren, berichtete Dragan von dem Zusammenstoß.
    Sie sind gute Jäger, das muss man ihnen lassen, begann Dragan zu berichten.
    Weder Jalara noch ich bemerkten den Hinterhalt, in den wir gerieten, erst als es zu spät war. Die Wurrler lauerten an der Stelle, an der die Barke am Tag zuvor anlegte. Plötzlich stürmten sie aus dem Unterholz auf uns zu und griffen uns mit Speeren an. Uns blieb nichts anderes übrig als zu kämpfen, und erst nachdem wir unzählige von ihnen töteten, ergriffen sie die Flucht. Ich nehme an, dass sich auf dieser Seite des Flusses keine Wurrler mehr aufhalten.
    Dragan sollte recht behalten. Seit die Barke den Wald hinter sich ließ und Mandelao sie durch die engen Fahrrinnen des Sumpfgebietes steuerte, das sie durchqueren mussten, konnte der Drache auf seinen Erkundungsflügen keine Wurrler ausmachen. Selbst Jalara die sich angeboten hatte das gegenüberliegende Ufer nach Wurrlern abzusuchen kam mit derselben Nachricht zurück. Keine Wurrler weit und breit.
    Deshalb drängte Gandulf, als er davon erfuhr, an Land zu gehen. Es sei die beste Gelegenheit um auf die Jagd zu gehen, und ihren aufgebrauchten Proviant durch Frischfleisch zu ersetzen. Mandelao und Granak jedoch waren strikt dagegen.
    »Kisho gibt nicht so schnell auf, dazu ist er gar nicht fähig. Wer weiß, was er plant. Er ist gerissen und hinterhältig daher halte ich es für sicherer, an Bord zu bleiben,« gab Granak zu bedenken. Mandelao stimmte Granaks Bedenken zu. »Ihr dürft Kisho auf keinen Fall unterschätzen, wenn ihr diesen Fehler begeht, hat er schon gesiegt.« Auf der Stirn des Schattenmagiers bildeten sich steile Falten und er schien angestrengt über etwas nachzudenken. »Soweit mir bekannt ist, gibt es weiter flussabwärts eine kleine Stadt mit dem Namen Lanitoa.
    Dort müssten wir sowieso die Barke verlassen, um zum Drachengebirge zu kommen. Hier bekommen wir alles, was wir zur Weiterreise benötigen. Proviant, Pferde und vieles mehr, vielleicht auch einen Führer, der uns den Weg über einen Pass im Drachengebirge zeigt.«
    »Aber Dragan sagte, dass weit und breit kein Wurrler zu sehen ist,« begehrte Gandulf auf, dem die schmale Kost, die aus Früchten und Wurzeln bestand, bis zum Kinn stand. Mandelao und Granak gaben schließlich den Argumenten und Drängen Gandulfs nach und erlaubten es für kurze Zeit an Land zu gehen. Immer auf ihre Sicherheit bedacht blieben sie in der Nähe des Ufers, wenn Dragan von seinen Erkundungen zurückkam und weder Wurrler noch andere Krieger Kishos gesichtet hatte. Aber auf ihren Landgängen hatten Julian und Gandulf kein Jagdglück und so blieb ihnen nur die Hoffnung auf die Stadt, von der Mandelao wusste.
    Früh am nächsten Morgen stieg Dragan erneut

Weitere Kostenlose Bücher