Das Tor nach Andoran (German Edition)
mein Fürst, was führt Euch in meine Kaserne?« Lange Zeit musterte Kashim den Befehlshaber der Wachsoldaten. * Konnte er ihm vertrauen, und was blieb ihm für eine andere Möglichkeit? * Kashim dachte über seinen wahnwitzigen Plan nach, den er gefasst hatte, als er von der Festung zu Arakim ging. Sein Sohn schwebte in Lebensgefahr und er hatte keine andere Wahl, als ihn zu suchen, zu finden und in Sicherheit zu bringen.
Dazu brauchte er die Hilfe Arakims. »Ich muss mit dir reden Arakim, es ist sehr wichtig,« sagte Kashim zu seinem Offizier. Arakim blickte Kashim stumm an und nickte. In den Augen seines Fürsten sah er Verzweiflung und Angst, und er fragte sich, was geschehen war, das Kashim derartig gehetzt aussah.
»Wie kann ich Euch behilflich sein mein Fürst,« fragte Arakim vorsichtig.
»Ich brauche deine Hilfe,« begann Kashim ohne Umschweife und erzählte ihm in kurzen Worten, was er beabsichtigte. Arakim sah ihn nur kurz an. »Ich hab mich schon gefragt, wie lange Ihr noch die Marionette dieses Tyrannen spielen wollt, Kashim. Was soll ich tun?«
Kashim ging an die Türe und späte durch den Spalt auf den Gang hinaus. Er lag verlassen und leer vor Kashim, niemand hielt sich dort auf und er kam beruhigt zu Arakim zurück. Ihm fehlte der gewohnte hektische Betrieb, der ansonsten in einer Kaserne herrschte, daher fragte er beiläufig.
»Wo sind deine Wachen Arakim?.« Arakim sah seinen Fürsten verwundert an, ehe er antwortete.
»Ihr wisst so gut wie ich, dass Ihr fast alle meine Leute ins Feld geschickt habt. Ich befehlige zurzeit noch zwanzig Mann. Die meisten sind auf der Mauer oder in der Festung und versehen ihren Dienst. Sechs Mann haben wachfrei und schlafen.«
Arakim musterte den Zentarenfürst und fragte erneut. »Was verlangt Ihr von mir mein Fürst?«
»Du reitest an meiner Stelle mit den wachfreien Männern nach Norden und suchst die Rekruten, nach denen ich geschickt habe. Ich forsche in der Zwischenzeit nach Kashima und finde ihn hoffentlich. Brich unverzüglich auf denn die Zeit drängt.«
»Glaubt Ihr, der Baron wird von Eurer Suche nicht Wind bekommen? Seit seine verdammten Zwerge hier herumstreunen, fühle ich mich beobachtet und bespitzelt. Zudem sucht ihr doch schon geraume Zeit nach Kashima und hattet bis jetzt keinen Erfolg.«
Arakim sah skeptisch seinem Fürsten in die Augen. »Was macht euch so sicher ihn in jetzt zu finden?«
Kashim blickte erstaunt seinen Komandanten an. * Wurde er von seinen eigenen Leuten ausspioniert? * Schnell schob Kashim diesen Gedanken beiseite, dabei zuckte er resigniert mit den Schultern, ehe er antwortete. »Ich muss es einfach versuchen, verstehst du?«
Wortlos nickte Arakim. »Ich wünsche Euch mehr Glück, als in der Vergangenheit. Mögt ihr Euern Sohn finden und ihn nach Hause bringen. Ich hoffe nur, dass der Baron nichts von Euren Absichten erfährt.«
»Wir tauschen unsere Uniformen, dann wird Kisho glauben ich reite aus der Festung. Wenn du weit genug weg bist, mache ich mich auf die Suche nach meinem Sohn. Vergiss nicht meinen Helm aufzusetzen. So bemerken auch deine Leute die Täuschung nicht und können uns nicht unabsichtlich verraten.«
»Worauf warten wir dann noch,« entgegnete Arakim spontan und begann sich seiner Sachen zu entledigen. Kashim machte es ihm nach einem kurzen Augenblick der Verwunderung nach. Es erleichterte ihn, in Arakim einen Verbündeten zu finden. Kashim drückte fest die Hand Arakim.
»Danke mein Freund,« sagte er erleichtert, dann wechselten sie ihre Kleidung. Arakim setzte den prächtigen Helm Kashims auf, dann schloss er das Visier. Nun konnte man nur noch seine Augen ausmachen. Jeder der ihm begegnete würde darauf schwören, den Anführer der Zentaren zu sehen.
»Findet Euren Sohn,« murmelte Arakim und verließ die Kammer.
Kashim hörte, wie Arakim seine Männer aus den Betten scheuchte und zu den Stallungen befahl. Er hoffte nur, dass Arakims Leuten der Schwindel nicht auffiel. Wenig später sah Kashim durch das Fenster eine Gruppe Reiter auf die Wehrmauer zureiten. Kashim wartete, bis das Hufgetrappel leiser wurde. Durch das Fenster sah er die Kavalkade das Tor passieren und aus seinen Augen verschwinden.
Er ließ sich Zeit und entledigte sich der Uniform Arakims und versteckte sie unter Arakims Bett. Die Uniform des Wachoffiziers hielt er für zu auffällig, deshalb begnügte er sich mit der einfachen Hose, die er unter seiner Uniform getragen hatte. Kashim verließ die Kaserne und strebte auf
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