Das Tor nach Andoran (German Edition)
angehört und ich möchte mich anschließen.« Gallan und der andere Mann wirbelten überrascht herum und zogen ihre Waffen aus den Scheiden.
»Das ist Kashim der Fürst der Zentaren,« rief Gallan voll Verblüffung aus und hielt Kashim sein Schwert entgegen.
»Ich sagte schon, dass ich euch nicht verraten werde. Ich habe jeden Grund der Welt diesen Bastard zu töten.«
Kashim hielt seine Hände vom Körper weit weg, um dem Sucher von der Wahrheit seiner Worte zu überzeugen. Vorsichtig näherte er sich den beiden und vermied Bewegungen die Gallan oder Gandulf falsch auslegen könnten.
»Was machst du denn hier unten,« fragte Gallan drohend und hob die Spitze seines Schwertes an Kashims Kehle. Augenblicklich blieb der Zentarenfürst stehen. Die Spitze drückte an seine Kehle und ein dünner Blutfaden lief am Hals herab. »Ich suchte nach meinem Sohn. Wie du weißt Sucher hält Kisho ihn gefangen, um mich gefügig zu machen.«
Mit wenigen Worten erklärte Kashim, was seit Gallans Abwesenheit auf der Festung vorgefallen ist. Von den Befürchtungen, die ihn nicht ruhen ließen, nach Kashima zu suchen und schließlich von dem grauenhaften Fund.
»Kisho hat meinen Sohn getötet und wie Abfall weggeschmissen. Dafür wird er sterben, und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben mache,« stieß er gepresst hervor.
Gallan hörte gelassen zu, und als Kashim endete, befahl er knapp. »Zeig uns die Stelle, an der du Kashima gefunden hast. Erst dann glaube ich dir. Versuch ja nicht uns in die Irre zu führen, es wäre dein Tod.«
Kashim lachte bitter auf. »Glaubst du, ich fürchte den Tod. Jetzt, nachdem ich weiß, was mit Kashima geschehen ist? Nein Gallan du kannst mir nicht drohen.«
Kashim führte sie zu der Nische und deutete erschüttert auf die Leiche seines Sohnes. Bis ins Mark getroffen starrte Gallan auf den Leichnam und wurde sich bewusst, dass nicht nur er von Kisho getäuscht wurde. Dieser Bastard hatte alle betrogen, die in seinen Diensten standen. Kashim wäre ein guter Verbündeter und er glaubte ihm.
Gallan blickte Gandulf an, der bis jetzt kein Wort sagte.
»Ich glaube ihm, seine Geschichte ist einleuchtend. Ich weiß, dass Kisho seinen Sohn gefangen hielt. Er könnte ein weiterer Verbündeter sein und sein Hass ist nicht gespielt.« Gandulf sah von Gallan zu Kashim und wieder zurück.
»Er könnte uns an den Wachen vorbei bringen,« unterstrich Gallan seine Worte, als er Gandulfs skeptischen Gesichtsausdruck bemerkte. Gandulf nickte bedächtig.
»Das würde uns einiges erleichtern,« gab er zu. »Also vertrauen wir dem Zentaren, obwohl mir nicht ganz wohl dabei ist.«
»Zuerst möchte ich wissen, was ihr beide plant,« mischte sich Kashim ein. Gandulf nickte Gallan auffordernd zu. »Dann erzähl ihm einmal von deinem grandiosen Plan.«
Gemeinsam gingen sie zu den Stufen zurück, während Gallan Kashim seinen Plan auseinanderlegte. Kashims riesige Pranke griff nach Gallans Hand und drückte sie, dass Gallan leise aufstöhnte.
»Das ist ein guter Plan, doch er hat einen Fehler,« wandte Kashim ein und blieb stehen. »Das Einhorn ist nicht auf der Festung, jedenfalls suchte Kisho noch danach, als ich ihn verließ. Anscheinend benützt er Aretamis, ich sah ihm auf dem Folterstuhl in Kishos Saal sitzen, aber er bewegte sich nicht mehr. Vermutlich hat er den Magier getötet.«
Verwirrt blickten sich Gallan und Gandulf an und gleichzeitig stellen sie sich dieselbe Frage. Was hatte Aretamis mit Riana angestellt und welches Spiel spielte der Magier? Benützte er das Einhorn als Druckmittel um seinen Körper zurückzuerhalten?
Gallan setzte sich auf die unterste Stufe der Treppe und runzelte nachdenklich die Stirne. Mandelao, der Troll und Julian waren sicher auf dem Weg zur Festung, aber sie kamen nicht mit dem Drachen hierher. Dragan musste ausruhen, also dauerte es noch mindestens einen Tag, bis sie eintrafen. »Wir verstecken uns einstweilen und warten auf die anderen. Ich weiß auch schon wo.« Gallan sah dabei zu Kashim auf, der vor ihm stand. »Deine Gemächer liegen doch auf derselben Etage wie der Saal Kishos,« sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. »So können wir Kishos Aktivitäten beobachten, ohne aufzufallen und uns überlegen, wie wir Riana am besten helfen.«
Gallan ging die Treppe voran gefolgt von Kashim und Gandulf. Gandulf war der Einzige, der die Zuversicht Gallans nicht teilte. Er fühlte sich noch immer nicht wohl bei dem Gedanken, Riana und Julian seiner Meinung
Weitere Kostenlose Bücher