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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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gegeneinander kämpften.« Kishos Stimme nahm nun einen verlockenden eindringlichen Ton an, von dem sich Julian magisch angezogen fühlte.
    »Ein junger Magier und noch dazu mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, wie du es bist, der ist dazu ausersehen, Welten zu regieren. Aber nicht dazu das Kindermädchen für ein unbedeutendes Einhorn zu spielen, wie dieser alberne Troll. Vereinige dich mit mir und unser beider Macht wird Andoran beherrschen.«
    Julians Gedanken schrien nach Mandelao, dass er ihm half, die hypnotische Wirkung von Kishos Worten abzuschütteln. »Hilf mir Mandelao ich kann seinem Blick nicht länger widerstehen. Er bringt mich dazu, euch zu verraten.«
    Julian nahm Mandelaos Stimme als leises Flüstern wahr, die sich vor Kisho zu verstecken schien. »Vertrau mir, ich lasse dich nicht im Stich, aber ich muss mich vorsehen, dass ich nicht entdeckt werde. Er glaubt er könne dich für seine Pläne einspannen.« Als Julian nicht gleich antwortete, schien Kisho ungeduldig zu werden, denn seine Stimme wurde drängender. »Du scheinst noch zu überlegen, obwohl mein Angebot äußerst großzügig ist,« vernahm Julian die lockende Stimme des Barons, der abwartend vor ihm stand. Er empfand die dunkle Ausstrahlung, die Kisho umgab als schmerzhaft und wütend antwortete er. »Nie werde ich mich mit einem Tyrannen zusammentun.«
    Kisho neigte leicht den Kopf und musterte Julian aus seinen irisierenden Augen. Dabei verzerrte sich sein Gesicht zu einem drohenden Ausdruck. »Spiel nicht mit mir junger Magier, es wäre für mich ein Leichtes dich zu töten. Ich gebe dir etwas Bedenkzeit, damit du die richtige Entscheidung treffen kannst. Überleg nicht endlos, denn ich weiß nicht, wie lange ich die Wesen dieser Welt davon abhalten kann, sich auf dich zu stürzen.«
    Kisho drehte sich um seine Achse und hob theatralisch die Arme. »Sie warten nur darauf,« sagte er mit einem boshaften Grinsen. Die unwirklichen Bäume antworteten mit einem aufreizenden Ton, der ihre Gier nach Julian Ausdruck verlieh.
    Julian durchfuhr ein eisiger Schrecken, doch Mandelao beruhigte ihn. »Er will dich nur gefügig machen, achte nicht auf seine Worte. Hast du das rote Band bemerkt, das Kisho nach sich zieht,« wechselte Mandelao unvermittelt das Thema.
    Julian hatte das Band das erste Mal gesehen, als sich Kisho umdrehte, hatte ihm aber keine besondere Bedeutung zugemessen.
    »Ja es ist mir aufgefallen,« ließ er den Magier wissen, »was hat es zu bedeuten?«
    Mandelao antwortete leise in Julians Gedanken. »Das ist Kishos Verbindung zu dem Rubin. Solange er mit dem Band verbunden ist, beherrscht er den Rubin. Wenn es uns gelingt, das Band zu durchtrennen verliert Kisho die Macht über den Stein. Noch ahnt er nicht, dass du sein Geheimnis kennst.«
    Julian bemerkte, wie Kisho ihn ungeduldig beobachtete, und versuchte seine Gedanken zu erraten. Mandelaos Zauber verhinderte, dass er in seine Gedanken einbrechen konnte. Als Julian sich Zeit ließ, dem Tyrannen zu antworten, wiederholte Kisho seine Frage, doch dieses Mal konnte die Ungeduld fühlen.
    »Nun wie hast du dich entschieden?«
    Kishos Blicke belauerten Julian, der auf den Boden starrte. »Ja ich habe eine Antwort für dich,« antwortete Julian nach einigem Zögern, in dem er sich die Worte zurechtlegte. »Ich werde das Einhorn vor dir beschützen.«
    Mit einem animalischen Schrei und wutverzerrtem Gesicht stürzte sich Kisho Julian entgegen, der keine Mühe hatte dem Angriff auszuweichen. Ein rascher Schritt zur Seite brachte ihn in den Rücken seines Gegners, der ins Leere griff. Deutlich sah Julian das Band das Kisho mit dem Rubin verband.
    Ein kurzer Schritt brachte Julian so nahe heran, dass er danach greifen und es festhalten konnte. Julian spürte die Kraft Mandelaos, die durch seinen Arm den ganzen Körper bis in die kleinste Haarspitze durchströmte. Sein Körper strahlte eine unnatürliche Wärme aus und ließ seine Hand in einem weißen Licht erstrahlen.
    Das Licht sprang auf das Band über und veränderte seine Farbe. Der rote Strang verlor an Stärke, bis er weißglühend zerriss. Brüllend warf sich Kisho herum und bekam Julian an seiner Kleidung zu fassen.
    »Jetzt,« vernahm er Mandelaos Stimme.
    Julian klammerte sich auf den stummen Befehl des Magiers an dem Körper des fast zweimal größeren Tyrannen fest. Nur nebenbei nahm er aus den Augenwinkeln wahr, wie sich die Umgebung in die Halle der Festung zurück verwandelte. Schreiend ließ ihn Kisho los und

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