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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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in einem intensiven weißen Licht zu strahlen. Immer weiter breitete sich der Schein aus, bis Julian Gandulf und Gallan, staunend Konturen erkennen konnten, aus denen sich Einhörner formten. Die Halle wurde von gleißendem Licht erhellt, in dem sich zwölf Einhörner langsam vom Boden erhoben und mit hoch aufgerichteten Hörnern auf Riana zu gingen.
    Als sie Riana erreichten, stellte sich ihre Herde im Halbkreis um sie. Julian zweifelte keine Sekunde, dass er Rianas Gefährten vor sich sah.
    Atemlose Stille herrschte in der Halle, als sich eine Stute aus dem Halbkreis löste und auf Riana zu schritt. Jeder Anwesende, von Kashim bis hin zu seinen Leuten, die sich inzwischen in der Halle versammelt hatten, konnte ihre Worte verstehen.
    »Danke mein Kind. Dir verdankt Andoran sein Fortbestehen.« Julian bestaunte Servina die Mutter Rianas mit offenem Mund. Sie war es, die ihn in dem Goldgräberort erschienen war und ihn eindringlich bat, auf ihre Tochter zu achten. Wie alle aus der Herde besaß Servina ein schneeweißes Fell, das von einem irisierenden Leuchten umgeben war. Nun wandte sich Servina Julian zu.
    »Dir möchte ich besonders danken Julian, denn du hast mit deinem Mut Kisho seiner Macht beraubt und es Riana ermöglicht den Tyrannen zu besiegen.«
    »Aber ich …,« begann Julian zu stottern, »es war Mandelao, der mein Handeln bestimmte. Ohne ihn hätte ich keine Chance gegen Kisho gehabt. Ihm gebührt dein Dank Servina.«
    Servina trat noch einen Schritt auf Julian zu. »Deine Bescheidenheit ehrt dich Julian, aber das ändert nichts an meinem Geschenk für dich.« Servina senkte ihren Kopf und berührte mit ihrem Horn leicht Julians Stirn, der einen ungeheueren Energiestrom durch seinen Körper fließen spürte. »Julian ich danke dir,« flüsterte sie ihm zu.
    Mandelao trat neben Julian, der die Hand des Magiers auf seinen Schultern ruhen spürte.
    »Ich zeigte dir nur den Weg, gehandelt hast du,« bekräftigte der Magier der Mydaren.
    Servina wandte sich nun Gandulf zu. »Auch dir danke ich Gandulf. Durch deinen Ring wurde es erst möglich nach Andoran zurückzukehren.« Servina blickte zu Granak, der mit gesenktem Kopf dastand.
    »Nichts gegen dich Granak, aber ohne das vollständige Buch wäre es für dich unmöglich gewesen, Riana heil nach Andoran zu bringen,« tröstete sie ihn.
    »Und nun zu dir Gallan.« Der Sucher zuckte wie unter Peitschenhieben bei Servinas Worten zusammen und blickte Servina in die dunklen Augen.
    »Ich weiß, dass ich große Schuld auf mich geladen habe. Ich stehe zu meinen Taten,« sagte er in Erwartung einer Strafe mit gedämpfter Stimme.
    Riana trat neben ihre Mutter und schmiegte sich an sie. »Ich hoffe du wirst Gallan nicht bestrafen, zumal ich ihn für einen wichtigen Auftrag vorgesehen habe Mutter.« Servina neigte ihr Haupt und antwortete ihrer Tochter.
    »Wovon sprichst du? Ich wollte ihn nicht bestrafen, obwohl seine Taten abscheulich waren. Da du von nun an das Schicksal unserer Hede bestimmen wirst, beugen wir uns deiner Entscheidung.«
    Gallan atmete erleichtert auf, doch ganz beruhigt fühlte er sich nicht. * Von welchem Auftrag sprach Riana und was hatte sie mit ihm vor? * Riana unterbrach Gallans Überlegungen.
    »Tritt vor Gallan,« forderte sie ihn auf und der Sucher setzte sich wie unter einem Bann in Bewegung. Einen Schritt vor Riana blieb er stehen und sah ihr in die indigoblauen Augen. »Von diesem Augenblick an sollst du nicht länger Gallan der Sucher sein, sonder Gallan der Hüter,« sprach Riana in feierlichem Ton.
    »Bewahre Andoran mit seiner Natur und seinen Lebewesen. Behüte die Einhörner sowie andere magische Wesen vor Verfolgung und Ausrottung und eile ihnen zu Hilfe, wenn sie in Bedrängnis geraten.«
    Nach diesen Worten berührte Riana Gallans Schulter rechts und links leicht mit ihrem Horn. Wie benommen antwortete Gallan feierlich. »Ich schwöre alles zu tun, um meine Aufgabe in deinem Sinne zu erfüllen.«
    Ein kaum wahrnehmbar irisierendes Licht umgab Gallan, als er von Riana zurücktrat und sich neben Gandulf stellte.
    Riana näherte sich Aretamis, dessen Astralkörper vor dem Sessel mit seiner gefesselten stofflichen Hülle stand. Mit einem blechernen Scheppern fiel das Schwert auf dem Boden und Rianas Horn glitt flüchtig über die Stricke, die den Körper am Stuhl festhielten, und lösten sich in Nichts auf.
    Wie an unsichtbaren Fäden gezogen, erhob sich der Körper aus dem Sessel, und schwebte auf den Astralleib zu.
    Aretamis

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