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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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und Staub. Seit Catlin nach London zurückgekehrt war, verbrachte er fast jeden Sonntag in der Schmiede. Er arbeitete nicht, denn das war am Tag des Herrn nicht gern gesehen. Er räumte nur ein wenig auf, putzte das Werkzeug und polierte es mit Öl, damit es keinen Rost ansetzte, fegte den Boden und streute frische Binsen darauf oder schnitzte einen neuen Messergriff und dachte dabei ständig nur an Catlin. Nie würde er das Leuchten in ihren strahlenden Augen vergessen. Er liebte ihre Fröhlichkeit ebenso wie ihre Leidenschaft und große Ernsthaftigkeit, wenn es ums Glockengießen ging – das machte sie zu einem ganz besonderen Menschen. Er liebte ihr Haar und ihren Duft. Er liebte sie. Das Herz war ihm schwer, seit sie fort war. Große Leere erfüllte ihn, so als sei die Hälfte seiner selbst gegangen und er nur als halber Mensch zurückgeblieben. Ohne sie schien ihm der Himmel weniger blau und hoch, das Gras nicht so saftig und grün, das Leben weniger lebenswert. Donner hallte, und Regen prasselte auf das Strohdach. Kühle und Feuchtigkeit verbreiteten sich in der Schmiede, denn es brannte kein Feuer in der Esse. Warum, fragte er Gott in seinen Gebeten, warum konnte sie nicht zu mir finden? Ich hätte sie geliebt und geehrt, hätte ihr alles gewährt, was ihr Herz begehrt, hätte ihr jedes Hindernis aus dem Weg geräumt und alle Schwierigkeiten gemeinsam mit ihr überwunden. Niemals hätte ich über sie bestimmt, sie nie eingeschränkt, weder ihren Geist noch ihren Körper. Der Mann, mit dem sie das Kind hatte, fiel ihm ein. Nur wenig hatte sie über ihn verlauten lassen, doch das Wenige hatte ihm nicht gefallen. Alan runzelte die Stirn. Der Regen hatte aufgehört, und auch der Donner war weitergezogen.
    Die Tür zur Schmiede öffnete sich quietschend. »Alan?«, rief eine Frauenstimme. »Bist du da?«
    »Hier hinten«, antwortete er. »Komm nur herein, Mabel! Was treibt dich zu uns?«, wunderte er sich. Für gewöhnlich kam Mabel nur, wenn sich Catlin in St. Edmundsbury aufhielt.
    »Ich war in London«, antwortete sie und strich mit der Hand über den Amboss. Dann betrachtete sie ihre Finger und lachte. »Sauber poliert, wie alles hier. Ich hörte, du verbringst fast den ganzen Sonntag damit. Und das jede Woche.«
    Alan antwortete nicht. »Hast du Catlin gesehen?«, fragte er stattdessen mit rauer Stimme.
    Mabel nickte. »Darum bin ich hier.« Sie trat näher und musterte ihn prüfend. »Du liebst sie doch.« Alan wusste nicht, was er erwidern sollte. »Ich sehe es in deinen Augen«, sagte Mabel. »Mit der Liebe kenne ich mich aus. Ich weiß, dass sie jeder Vernunft widerspricht, dass Herz und Kopf nicht immer eins sind.« Sie lächelte aufmunternd. »Ich bin hier und hoffe, dass ich mich nicht täusche.«
    »Wie soll ich das verstehen?«, fragte Alan steif. Am Anfang war er mit Mabel nicht so recht warm geworden, doch seit sie in der Schmiede mit dem Bastard des Königs niedergekommen war und sich tagein, tagaus um den zu früh geborenen Sohn die Augen aus dem Kopf geweint hatte, seitdem war sie ihm näher.
    »John, ihr Gemahl ist tot. Überfallen, ausgeraubt und erschlagen auf dem Weg nach Canterbury, letzten Herbst.«
    »Dann ist sie frei?«, fragte Alan. Eine wahnwitzige Hoffnung keimte in ihm auf, doch Mabel schüttelte den Kopf.
    »Nicht mehr.« Sie schnaubte. »Genau darum bin ich hier, Alan. John war ein Ehrenmann. Er wusste, dass Catlins Kinder nicht von ihm waren, aber es war ihm gleich, denn er war ein guter Mensch.«
    »Kinder?«
    »Sie hat noch vor dem Christfest einen Sohn geboren.« Mabel klang beinahe ärgerlich. »Von Flint. Ich traue ihm nicht, Alan, und nun hat sie ihn geheiratet.« Mabel legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich bin sicher, er ist nur darauf aus, sich ins gemachte Nest zu setzen. Er hat so etwas im Blick, das mir kalte Schauer über den Rücken jagt.«
    »Warum hast du mich gefragt, ob ich sie liebe? Wolltest du mir mit deiner Mitteilung den Dolchstoß verpassen, der mich das Leben kostet?«, fragte Alan empört und musterte Mabel feindselig. »Was habe ich dir getan, dass du mir solche Nachrichten nicht ersparst?«
    »Nicht doch, Alan! Ich kam nicht, um dir Schmerzen zuzufügen, sondern um dich wachzurütteln. Reite nach London, und sprich mit ihr!«
    »Sprechen? Worüber? Sie ist verheiratet. Zum zweiten Mal und wieder nicht mit mir. Was gibt es da zu reden? Es ist zu spät, du hättest eher kommen müssen.«
    »Du hättest es so wenig verhindern können wie ich. Catlin ist

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