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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Vater gestorben war.
    Der Ausdruck von Schrecken und Trauer auf Eadrics Antlitz rührte Catlin, und als er auf die Knie sank und bitterlich weinte, trat sie auf ihn zu, legte ihm eine Hand auf den Kopf und versuchte ihm auf diese Weise Trost zu spenden. Er sah zu ihr auf, faltete die Hände unter dem Kinn, wiegte sich vor und zurück und gab einen leisen auf- und abschwellenden Ton von sich, als bete er.
    »Steh auf!«, bat ihn der Mönch, als Eadric sich ein wenig beruhigt hatte, und machte eine Geste mit der geöffneten flachen Hand. Der junge Mann rieb sich über die Nase und gehorchte.
    »Habt Ihr John gut gekannt?«, fragte Catlin, als sie die neuerlichen Tränen in den Augen des Mönches bemerkte.
    »So gut, dass ich auch dich zu kennen glaube. Ich weiß, dass er große Stücke auf dich hielt. Du seist vom Herrn mit einem großartigen Gehör gesegnet, erzählte er mir und fragte sich, ob ihm der Allmächtige eine Hand zur Versöhnung ausstreckte, als er ihn dir begegnen ließ.« Er lächelte weise. »Der Herr schickt uns Prüfungen. Alle Menschen begehen Sünden, doch wer sühnt und Gutes tut, darf dennoch auf das Paradies hoffen. Auch John wusste das.«
    Catlin fragte sich, was der Alte wohl über sie gehört hatte. Ob John ihm von Flint erzählt hatte, von Aedwyna und davon, dass er nicht ihr Vater war? Wollte der Mönch womöglich andeuten, dass sie Sühne tun und sich Eadrics annehmen sollte?
    »Er ist mir ans Herz gewachsen wie ein Sohn. Ich sorge mich um ihn. Gib auf ihn acht!« Er wandte sich an Eadric, erklärte ihm, dass er mit Catlin gehen solle, nahm ihn bei den Schultern und küsste ihn auf beide Wangen.
    Eadric weinte bitterlich, hatte er doch soeben nicht nur seinen Vater verloren, sondern auch den Mann, der ihm über Jahre wie ein Vater gewesen war. Catlin fühlte mit ihm. Sie war ihm fremd, kannte die Zeichen nicht, die er verstand, und würde ihn fortführen von dem Ort, an dem er zu Hause war und sich geborgen fühlte.
    Obwohl Eadric größer war als sie, fuhr sie ihm mit mütterlicher Geste über die Wange, wischte ihm die Tränen fort und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
    Sie ließen das Kloster hinter sich, zu Fuß, damit das Pferd sie nicht beide tragen musste und weil Catlin nicht wusste, ob Eadric reiten konnte. Erst unterwegs begriff sie nach und nach das ganze Ausmaß des Geschehens. Was, in aller Welt, hatte sie sich von dem Besuch in Binham erhofft? Noch mehr Schwierigkeiten als die, mit denen sie ohnehin zu kämpfen hatte? Was würde Flint sagen, wenn sie Eadric mitbrachte? Gewiss würde er toben, sie womöglich vor Wut ohrfeigen und über Tage nicht beachten. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf und stapfte schweigend neben Eadric her, bis es Abend wurde.
    Bei Einbruch der Dunkelheit suchte sie einen geschützten Platz für die Nacht, sammelte Holz und entfachte ein Feuer mit Feuerstein und Zunder, die sie vor ihrem Aufbruch in London in Johns Reisebündel gefunden hatte.
    Eadric stand währenddessen nur herum, sah sich um und schien sich vor der hereinbrechenden Nacht zu fürchten.
    »Hast wohl noch nie draußen geschlafen«, sagte Catlin. Dann fiel ihr ein, dass er sie nicht hörte. »Zumindest seit du im Kloster bist«, murmelte sie zu sich selbst. Ob er sich noch an die Zeit erinnerte, als er mit seinem Vater von Ort zu Ort gezogen war? Catlin breitete eine Decke auf dem Boden neben dem Feuer aus, nahm Eadric bei der Hand und deutete darauf. »Ruh dich aus!«, sagte sie, legte beide Handflächen aneinander und hielt sie neben die Wange. »Schlafen.«
    Eadric sah sie fragend an und führte die Hand zum Mund.
    »Essen?«, fragte Catlin und schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts dabei. Morgen«, versprach sie ihm und fragte sich, ob er sie verstand. »Schlaf!«, forderte sie ihn auf und legte die Hände erneut an die Wange. Dann machte sie es sich auf der zweiten Decke am Boden so gemütlich wie möglich und rollte sich darin ein. Eadric nickte ergeben und folgte ihrem Beispiel.
    Als Catlin am nächsten Morgen erwachte, war ihr Begleiter bereits aufgestanden, hatte seine Decke zusammengerollt und auf dem Pferd festgeschnallt. Er lächelte, als Catlin sich die Augen rieb, hielt ihr ein paar Kräuter hin und fuhr mit den Fingern zum Mund.
    »Essen?«
    Eadric nickte und aß davon.
    Catlin zögerte, dann kostete sie. Manche Kräuter waren süß, andere scharf. »Schmeckt gut«, sagte sie, aß weiter und war erstaunt, dass sie satt davon wurde.
    Während sie das Pferd

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