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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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tiefen Verbeugungen, bis Richard ihm leutselig eine Hand auf den Arm legte. Die Laterne, die der Diener bei sich trug, als er in den Hof trat, war dringend vonnöten, damit noch etwas zu erkennen war, denn die Sonne war untergegangen, und der Himmel wechselte die Farbe von dunklem Purpur zu sattem Nachtblau.
    »Wie geht es deinem Weib und euren Söhnen, Aeldred?«
    »Bestens, Mylord, zu gütig!« Der Knecht machte eine einladende Geste. »Bitte, Ihr müsst hungrig und müde sein. Es ist alles vorbereitet – gebratene Hühner, Brot, Wein und Käse.« Dann bemerkte er Catlin, schüttelte beinahe ungläubig den Kopf und legte die Hände wie einen Trichter an den Mund. »Hilda!«, brüllte er zum Haus hinüber. »Hilda, komm! Sie haben eine junge Lady mitgebracht!«
    Ein gut aussehender Ritter, einige Jahre älter als Richard, kam aus dem Haus und begrüßte die beiden Brüder aufs Herzlichste.
    »Adam!«, freute sich Richard und umarmte ihn. »Meine Cousine väterlicherseits«, stellte er Catlin vor. »Und das, meine liebe Catlin, ist Adam of Caldecote, mein Retter in höchster Not, als ich noch ein Knabe war, und mein bester Freund.«
    »Willkommen in London, Mistress!« Adam verbeugte sich, als wäre sie vom gleichen Stand wie er. Vermutlich wusste er nicht, dass sie nur die Tochter eines Schmiedes war. Catlin mochte ihn auf Anhieb, darum errötete sie, nickte zaghaft und hoffte, dass die Männer nicht warten würden, bis sie zum Haus ging. Ihre Schenkel und ihr Rücken taten so weh, dass sie vermutlich noch krummer und breitbeiniger würde gehen müssen als am Tag zuvor. Wie peinlich, wenn Arthur das sah und vor Adam zu spotten begann! Während ihr Knightlys Knappe Milo ans Herz gewachsen war, fürchtete Catlin Arthurs Schadenfreude wie den Teufel. Seine spitze Zunge, die sie zu verletzen suchte, wo es nur ging, traf sie härter, als ihr lieb war, darum fiel es ihr so schwer, Haltung zu bewahren und ihm nicht an die Gurgel zu gehen, wie sie es sonst mit einem Burschen ihres Alters gemacht hätte. Während Catlin sich noch an dem Gedanken gütlich tat, dass sie ihn zu Boden gerungen hätte, wären sie allein und zu Hause und nicht in Gesellschaft ihrer Vettern, erschien eine freundlich aussehende ältere Frau auf der Schwelle und winkte die Männer ins Haus. »Bitte, tretet doch ein! Meine Söhne werden Euren Männern die Ställe zeigen und ihnen helfen, die Pferde zu versorgen und die Vögel und Hunde unterzubringen.« Sie trat aus dem Haus und blickte Richard, Knightly und Adam nach, als sie hineingingen. »Piers, Paul!«, rief sie mit Donnerstimme nach ihren Söhnen.
    »Meine Güte, Kindchen«, wandte sie sich schließlich an Catlin, »Ihr könnt ja kaum noch auf den Beinen stehen!« Sie legte den Arm um ihre Hüfte und stützte sie. »Armes Ding«, murmelte sie und führte sie kopfschüttelnd ins Haus. »Ich bin Hilda. Und wer seid Ihr?«
    »Mein Name ist Catlin.«
    Hilda sah sie fragend an.
    »Mein Vater, Henry der Schwertschmied, ist der Bruder von Lord Roford.« Catlin lächelte zaghaft. »Halbbruder.«
    »Ah ja!« Hildas Miene hellte sich auf. »Jetzt weiß ich! Kommt, mein Kind, nur ein paar Stufen noch«, ermunterte sie Catlin, als sie vor einer steilen Stiege standen. »Dann könnt Ihr ein wenig ausruhen. Ich habe ordentlich Wasser heiß gemacht. Es war für den jungen Lord Richard und seinen Bruder gedacht, aber nun seid erst einmal Ihr dran. Ein warmes Bad wird Euch wohltun.«
    Um ein Haar wäre Catlin in Tränen ausgebrochen, so sehr hatte sie sich nach weiblicher Wärme, Trost und Verständnis gesehnt.
    Im oberen Stock angekommen, öffnete Hilda eine Tür und schob Catlin in ein nach Rosmarin duftendes Kämmerchen. »Zieht Euch schon einmal aus, und schlüpft unter die Decke, damit Ihr nicht friert, ich bin gleich zurück.«
    Als Hilda die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ sich Catlin aufs Bett fallen. Nichts konnte ihre Tränen nun noch aufhalten. Einfach nur die Augen schließen und auf der Stelle einschlafen, dachte sie. Wäre da nicht ihr Magen, der vor Hunger knurrte. Am Morgen hatte sie kaum etwas von dem faden Haferbrei hinunterbekommen, den es in dem Gasthaus gegeben hatte, und das Essen am Mittag war mit einem Becher Wasser, einem Kanten Brot, einer Zwiebel und einem Stück Speck recht schmal ausgefallen. Catlin nahm sich zusammen und zog sich aus. Die Innenseiten ihrer Schenkel waren ganz wund und blau unterlaufen, an manchen Stellen sogar blutig.
    »Ach Gott, ach Gott, was haben

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