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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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von Saint Peter hat bereits vor einer Weile geläutet«, erwiderte Corvinus vorwurfsvoll.
    »Ist ja gut«, antwortete Catlin ungehalten. »Die Welt wird kaum untergehen, nur weil ich ein einziges Mal spät dran bin.«
    Corvinus antwortete nicht.
    Catlin hörte ihn die Treppe hinunterpoltern. Sie nahm das Leinen, hielt es kurz ins Licht des geöffneten Fensters und atmete erleichtert auf, weil nichts mehr zu sehen war. Der größte Teil des Stoffes war zum Glück trocken geblieben. Zufrieden legte sie das Laken wieder auf die Strohmatratze, ließ die Decke jedoch zurückgeschlagen, damit es trocknen konnte. In wenigen Augenblicken würde sie die Schlafkammer verlassen, in die Werkstatt hinuntersteigen, als wäre nichts geschehen, und Corvinus und Flint entgegentreten, ohne sich anmerken zu lassen, wie beschämt sie war. Wenn sie nur nicht rot anlief!
    Catlin kleidete sich an und atmete tief durch. Dann war sie bereit. Sie öffnete die Tür und eilte raschen Schrittes die Treppe hinunter. Als sie Flints herrische Stimme hörte, hielt sie am unteren Treppenabsatz inne.
    »Steh nicht herum und halt Maulaffen feil!«, fuhr er Corvinus an. »Es gibt Arbeit im Überfluss, also beweg dich!« Der samtige Ton der Nacht war verschwunden, geblieben war die Entschlossenheit, die Flint vom ersten Tag an gezeigt hatte. Dass ein eisiger Hauch in seiner Stimme liegen konnte, wollte Catlin sich nicht eingestehen. Stattdessen überlegte sie fieberhaft, wie sie es vermeiden konnte, ihm unter die Augen zu treten. Wie sollte sie ihn ansehen, ohne vor Scham im Boden zu versinken? Er hatte ihren Körper an Stellen berührt, für die sie nicht einmal die Namen kannte, und Gefühle in ihr hervorgerufen, die ihr völlig unbekannt gewesen waren. Schon beim Gedanken daran schoss ihr die Schamesröte in die Wangen. Mehrere Hundertschaften von Schmetterlingen schienen in ihrem Magen mit den Flügeln zu schlagen und ihr jegliche Kraft aus den Knien und Armen zu saugen wie Nektar aus bunten Blüten. Sie senkte den Blick, als sie die Werkstatt betrat, aus Furcht, Corvinus könne eine Veränderung an ihr bemerken und ihr ansehen, dass sie sich mit Flint versündigt hatte. Was Flint wohl über sie dachte? Catlin rang nach Atem. Gewiss hielt er sie für leichtfertig. War sie das nicht auch? Sie hatte sich kein bisschen geziert und ihn kaum ernsthaft um sie werben lassen. Doch was noch schlimmer war – sie war verheiratet und hatte die Ehe gebrochen. Die Ehe mit einem Mann, der sie achtete und ihr sein ganzes Wissen beibrachte, einem Mann, der es nicht verdient hatte, betrogen zu werden. Eine solche Sünde ließ der Herr kaum ungestraft. Catlin betrat die Küche und machte sich am Herdfeuer zu schaffen. Das Wasser kochte bereits, also holte sie fetten Speck und Zwiebeln aus der Speisekammer und schnitt sie in Stücke. Das würde den einfachen Hafer- und Hirsebrei, den sie gewöhnlich morgens zu sich nahmen, in ein herzhaftes Frühstück verwandeln, das ihnen Kraft für einen anstrengenden Arbeitstag geben sollte.
    »Wunderschön!«, flüsterte eine weiche Stimme dicht an ihrem Ohr. Es war Flint, der plötzlich hinter ihr stand.
    »Herr im Himmel!«, entfuhr es Catlin vor Überraschung. »Wenn Corvinus uns sieht!«, zischte sie, ohne sich umzuwenden.
    »Corvinus ist weg. Ich habe ihn fortgeschickt«, raunte er ihr zu.
    »Fort?« Catlin wandte sich erschrocken um. »Aber …«
    »Wir brauchen Rosshaare.« Flint grinste breit. Seine blauen Augen funkelten. »Du bist so wunderschön«, wiederholte er. Sein Blick wanderte bewundernd an ihrem Leib hinab und verweilte in Brusthöhe, bevor er ihr wieder ins Gesicht sah.
    Catlin errötete und rang nach Luft. Wenn er nur keine Andeutungen über die vergangene Nacht machte!
    Flint stand so dicht vor ihr, dass Catlin ihm nicht entkommen konnte. »John wird einige Tage fort sein«, flüsterte er ihr ins Ohr, umfasste ihre Hüften und küsste ihren Hals.
    Catlin atmete keuchend. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken. Scham und Furcht wichen dem Verlangen nach seinem Körper. Sie schloss die Augen und überließ sich seinen immer leidenschaftlicheren Zärtlichkeiten. Seine Hände waren geschickt und wanderten nach oben.
    »Nicht!«, stieß sie mit letzter Kraft hervor. »Corvinus kann jeden Augenblick zurückkehren.«
    »Du hast recht«, erwiderte er zu ihrem Erstaunen, ließ sie los und trat einen Schritt zurück.
    Nur mühsam verbarg sie die Enttäuschung darüber, dass er nicht beharrlicher war. Sie

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