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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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irgendwas angeboten. Oder letztes Jahr, als sie Andeutungen machte, es sei da ein Riesending am Laufen, wegen dem 11. September. Ich war irritiert, weil wir für den 11. September im Institut die große Budgetsitzung planten, und ich dachte, dass Angela endlich an mich gedacht hatte und die Aufstockung unserer Forschungsetats durchpauken konnte. Die Baumann grinste bloß ihr Baumanngrinsen, nein, mein Budget spiele bei der Kanzlerin keine Rolle, es ginge um Osama Bin Laden. Der habe jetzt Zugriff auf seine 72 Jungfrauen, meinte sie fröhlich.
    Obama hatte angerufen und gefragt, ob die amerikanischen Streitkräfte in Deutschland auftanken dürfen, um anschließend nach Pakistan zu fliegen. Es hatte Hinweise gegeben, dass Bin Laden sich dort in einem Haus aufhält, und wie immer wollten die Amis kurzen Prozess machen, beziehungsweise eben gar keinen Prozess. Ich fand das fragwürdig für einen Friedensnobelpreisträger wie Obama, aber die Baumann machte dieses Gesicht, das mir sagen soll, ich hätte ohnehin keine Ahnung. Bin Laden habe weltweit Sympathiewerte, die deutlich noch unter denen von Westerwelle oder Steuererhöhungen lägen, deswegen sei es eine gute Nachricht, dass Bin Laden tot sei.
    Ich bin aber ja nicht nur Professor, sondern auch evangelisch, und für mich ist Gewalt keine Lösung. Und Angela sieht es auch so wie ich, habe ich der Baumann trotzig gesagt, denn sie sieht alles so wie ich. Wir wollen mal sehen, wer was wie sieht, hat die Baumann gesagt. Es hat sich dann ziemlich schnell hochgeschaukelt zwischen der Baumann und mir. Ich habe mich von der Baumann bedrohter gefühlt als von Bin Laden und habe das mit Angela besprechen wollen, aber wir hatten dann wieder mal nicht die Zeit, das auszudiskutieren. Hauptsächlich, weil mittendrin die Baumann anrief, um sich über mich zu beschweren.
    Auf der Pressekonferenz sagte Angela, sie freue sich, dass es gelungen sei, diesen Bin Laden zu töten. Das ging nicht gegen Bin Laden, sondern nur gegen mich. Wir haben damals zwei Wochen nicht miteinander geredet. Vielleicht ist es bald wieder so weit.

    3. Mai  Mir ist noch was eingefallen: Letztes Jahr hat Angela mir zwischen Tür und Angel gesagt, sie sei in der Sendung vom Günther Jauch. Die Baumann meinte etwas später, meine Frau hätte mich als Telefonjoker ausgesucht und ich solle mich an dem Sonntag bereithalten. Bei allem zum Thema Chemie und Wanderurlaub wäre ich gefragt.
    Ich habe den ganzen Sonntag wie blöd vor dem Telefon gesessen, bis Angela spät nach Hause kam und fragte, wie sie sich beim Jauch geschlagen habe. Offenbar ging es um eine Sendung, die der Jauch in der ARD macht und bei der man nichts gewinnen kann … Die Baumann hat später das mit dem Telefonjoker einfach dementiert und sich eins gegrinst.

    22 Uhr  Horst Seehofer hat mich zu seiner »Facebook-Party« eingeladen. Ich will höflich sein und frage, wo dieses Facebook ist. Er sagt, im Internet. Er hat offensichtlich keine Ahnung, was das Internet ist. Ich kann ihn fast so wenig leiden wie die Baumann.

    4. Mai  Habe heute im Labor von Seehofer erzählt. Alle kannten Facebook. Ich habe versucht so zu tun, als kennte ich es auch, glaube aber, dass das nicht geklappt hat. Habe mich abends dann gleich angemeldet. Ich wollte meinen echten Namen nicht angeben und nannte mich »Gottes Teil«, zu Ehren der Kollegen vom CERN. Ich hatte sofort viele Freunde. Lauter Männer, die ich nicht kenne. Ich habe aber auch Bekannte gefunden. Zum Beispiel die kleine Laura von nebenan. Wollte nett sein und habe sie gefragt, ob sie sich ein paar Süßigkeiten abholen möchte. Stattdessen kam jemand vom Jugendschutz. Es ging um Schweinkram mit Minderjährigen. Keine Ahnung, was das soll. Angela war sauer, und jetzt habe ich eine Woche Internetverbot. Der Mann von Ilse Aigner hat aber versprochen, in der Zwischenzeit die Blumen auf meiner Farm zu gießen.

    16. Mai  Wir haben Pizza bestellt. Der Bote klingelt, ich gebe dem Jungen über einen Euro Trinkgeld, obwohl er statt Pizza nur Papierstapel bringt. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass es Gesundheitsminister Bahr war. Den kann ich mir einfach nicht merken.

    18. Mai  Komme nach Hause und finde ein aufgerissenes Paket in der Wohnung. Dann fällt es mir wieder ein: Angela und ich hatten uns einen gemütlichen Abend auf der Couch gemacht, und wir sind beim Durchklicken bei einem Einkaufssender hängengeblieben. Das ist so ziemlich das Modernste, was man sich vorstellen kann. Es ist in etwa so

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