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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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mitgebracht hat, für Kekse gehalten und aufgegessen. Ihm ist leicht unwohl.
    Seit Stunden habe ich Angela nicht gesehen. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass das daran liegt, dass sie schon längst im Kanzleramt sitzt und mit den Griechen über ihre Schulden spricht. Sie ist eine sehr tapfere Frau. Ich bleibe so lange wach, bis sie nach Hause kommt, und gebe ihr dann mein Geschenk. Eine Zeitung vom Tage ihrer Geburt. Auf dem Titel sind Theodor Heuss und ein großer Verkehrsunfall. Sie ist zu müde, um sich wirklich zu freuen.

    19. Juli  Ich vertrete Angela bei einem Spiel der Frauenfußball-Nationalmannschaft. Ich übermittle Grüße, überreiche einen Wimpel und mache Konversation. Nach dem Spiel gehe ich in die Umkleidekabine, so wie es Angela auch immer macht. Die meisten Frauen sind nackt. Ein Stollenschuh trifft mich an der Schläfe, und mehrere Frauen werfen mit Wasserflaschen nach mir. Manchmal verstehe ich einfach nicht, was Angela anders macht …

    21. Juli  Das war knapp. Fast wäre unsere Wagner-Premiere ausgefallen. Wegen einem russischen Nazi. Ich dachte, die Russen hätten nur Kommunisten, aber seit Glasnost gibt’s da eben auch alles, das war ja bei uns nicht anders.
    Die Wagner-Schwestern haben einem Bariton auf die Brust gesehen und ein Hakenkreuz gefunden. Beziehungsweise die Presse hat’s gefunden. Der Russe musste wieder nach Hause, weil man kein singendes Hakenkreuz in Bayreuth wollte. Wegen der Vergangenheit, in der Hitler u.a. Wagner mochte.
    Ich halte das alles für übertrieben. Man kann sich seine Fans eben nicht aussuchen, wer wüsste das besser als ich, beziehungsweise Angela? Andererseits halte ich Tätowierungen ohnehin für ein Zeichen von Simplizität. Siehe Bettina Wulff. Oder Claudia Roth. Oder Markus Söder: drei Edelweiß überm Steißbein und »den Rest kann ich Ihnen nicht zeigen«, peinlich, der Mann. Bei jungen Leuten sind diese Bildchen allerdings heute so allgegenwärtig wie bei uns früher die blauen Hemden.
    Auch der Bayreuther Zwischenfall zeigt mal wieder: Musik sollte die Menschen eigentlich zusammenführen, macht aber meist nur Ärger. Auch hier im Haus, in dem ja vor Jahren außer uns auch noch Ottmar Schreiner von der SPD wohnte. Kaum zu glauben, wie viele Sozialdemokraten es damals noch gab! Direkt über uns einzuziehen war schon frech. Er spielte seine Hottentottenmusik jedenfalls nie auf Zimmerlautstärke, sondern so, dass manchmal meine Zinnteller von der Wand gefallen sind. Sozialdemokraten waren damals noch laut und dieser besonders.
    Angeblich handelte es sich bei dem Krach um Bob Dylan, der angeblich immer mal wieder für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen wurde. Nur, ich beschäftige mich zum Beispiel auch mit Niels Bohr, der den Nobelpreis sogar bekommen hat, und bin trotzdem nicht so laut. Ich habe sogar mal kurz über den Urknall geforscht, und selbst das war leiser als Bob Dylan! Der hat eine Stimme, mit der er nicht mal eine stumme Statistenrolle in Bayreuth bekommen würde. Mehr als einmal war ich deswegen bei Schreiner oben und habe mich beschwert. Er legte dann einfach Franzosen auf. Jacques Brel zum Beispiel, also praktisch Bob Dylan in Grün. Aber irgendwann hat die »Hausgemeinschaft« dafür gesorgt, dass der Schreiner gehen musste.
    Obwohl Angela damals nur Oppositionsführerin war, hat sie umgehend eine Koalition aus erster, zweiter und dritter Etage hergestellt und dafür gesorgt, dass die Hausordnung schneller geändert wurde, als der feine Herr Schreiner »Dämliche Spießer« sagen konnte. Sein Gesichtsausdruck im Hausflur war damals ähnlich wie später der von Schröder nach der Wahl: ungläubiges Staunen, gegen (m)eine Frau verloren zu haben. Und ich wette, solange Angela die mächtigste Frau der Welt ist, bekommt Bob Dylan keinen Nobelpreis …

    23. Juli  Jetzt singt in Bayreuth also ein Koreaner. Als ob das politisch besser wäre! Aber er hat wenigstens keine Tätowierung. Zumindest ist bislang nichts bekannt geworden. Hoffentlich haben die Wagner-Schwestern den vorher genau abgesucht. Wir hingegen suchen die Garderobe für Bayreuth aus, das heißt, ich bringe meinen Smoking in die Reinigung, und Angela flucht, weil sie in das Kleid, was sie eigentlich anziehen wollte, nicht mehr reinpasst. Die Last-Minute-Diät, die Altmaier ihr empfohlen hat, entpuppt sich als wirkungslos. Auch bei Altmaier.
    Sie führt mir all die Kleider vor, die noch zur Auswahl stehen. Ich liebe das, wenn ich ihr den Reißverschluss zumachen darf.

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