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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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abwertend. Dabei ist Nylon ein synthetisches Polymer, sogar Copolymer, und also etwas, was auch aus chemischer Sicht ziemlich spannend ist, aber so was ist naturgemäß zu hoch für jemanden vom SPIEGEL. Es hat schon seinen Grund, warum ich mit keinem Journalisten rede. Die interessieren sich nie für die wichtigen Sachen, sondern immer nur für Nebensächlichkeiten.
    Was hat das mit Journalismus zu tun, die Füße meiner Frau zu fotografieren? Ich will mir gar nicht vorstellen, was los wäre, wenn sie mal ein Bild von unseren Pantoffeln zu Hause machen würden. Oder von Angelas Morgenmantel, der schon so viel mitgemacht hat. Leute wie Gandhi oder der Dalai Lama trugen auch immer Bescheidenes und haben die Welt sicher weitergebracht als diese sogenannten Journalisten. Obwohl man sagen muss, dass der Dalai Lama nach seinem letzten Berlin-Besuch Angela ein paar Webseiten empfohlen hat, auf denen es hauptsächlich um Hautpflegeprodukte und Parfüms ging. Auch in seinem Dankesbrief stand damals, man müsse es mit Armut, Demut und Schlichtheit nicht übertreiben und dass die Mönche in Tibet für Angela spontan ein bisschen Geld gesammelt hätten, nachdem sie sie im Fernsehen gesehen haben. Aber ich denke mal, dass das einfach Ausdruck eines anderen Glaubens ist.
    Angela hat das Kleid jedenfalls trotzig in den Schrank gehängt und ist entschlossen, es in zwei drei Jahren wieder anzuziehen. Richtig so!

    27. Juli  Endlich zurück in Berlin. Schlimm, dieses Bayern. Schon als ob die Luft seltsam wäre. Ich atme lieber hier. Hier fotografiert mich auch keiner.
    Jetzt kann der Urlaub losgehen, denke ich, aber dann ruft mittags der neue Franzose an und will mit Angela über die Eurokrise reden. Angela macht gerade ein Fußbad, weil sie sich in den Bayreuthschuhen Blasen gelaufen hat. Sie wird den Franzosen schnell abfertigen, signalisiert sie mir, aber dann reden die beiden doch fast eine Stunde, während ich zwischendurch immer mal wieder warmes Wasser nachgieße.
    Dieser Hollande ist ziemlich neu in seinem Job und muss noch eingenordet werden, das merke ich an dem Ton, in dem Angela mit ihm spricht. Den hat sie immer, wenn sie will, dass der andere sie unterschätzt. So hat sie Stoiber damals eingewickelt. Ich habe sie mal liebevoll modifiziertes Siliziumoxid genannt, ein Kompliment, was man nur verstehen kann, wenn man sich ein bisschen mit Nanotechnik auskennt. Hajo würde sagen: Kleines Teilchen, große Wirkung.

    28. Juli  Die Baumann hat Geburtstag. Wird angeblich erst 49. Angela hat ihr eine neue Handtasche kaufen lassen. Eine ganz große, damit auch alles reingeht: Das Pfefferspray, das Satellitentelefon, die Tupperdosen für die Stullen, wenn Angela wieder dahin unterwegs ist, wo es nur moderne Häppchen gibt, die sie nicht mag. Und das Udo-Walz-Notfallset. Im Grunde hat sie der Baumann ein Geschenk für sich selbst geschenkt. Dazu soll sie aber noch einen Gutschein bekommen, damit sie sich was kaufen kann, was sie selbst schön findet. Für fünfhundert Euro.
    Fünfhundert Euro! Zum Geburtstag! Als wären wir das Ehepaar Krösus – oder Putin. Ich habe also unauffällig eine Null wegradiert. Und dann noch eine. Das ist kindisch, ich weiß, aber alle sagen doch immer, dass man sich auch noch etwas Kindliches bewahren soll. Und ich hab die Nähte der Handtasche ein bisschen aufgebohrt, so dass bei nächster Gelegenheit die Henkel reißen.

    29. Juli  Ich weiß jetzt, wie Stauffenberg sich Ende Juli gefühlt haben muss. Auch seine Tasche hatte ja nicht die erhoffte Wirkung. Angela wollte noch eine persönliche Widmung auf den Gutschein schreiben und auch noch eine Karte in die Tasche tun. Wer kann denn mit so was rechnen?! Sie richtet doch nie persönliche Worte an irgendwen! Da hat sie dann natürlich gesehen, dass Nullen radiert waren, und die manipulierten Henkel auch.
    Sie hat spontan den Fahrdienst in Bewegung gesetzt und ist mit Blaulicht zur Galerie Lafayette gefahren, um eine neue Tasche zu besorgen. Und eine goldene Brosche. Die Brosche ist wie ein Faustschlag in meinen Magen, als würde sie mit dicken Stiefeln meine Seele als Hüpfburg missbrauchen.
    Die Brosche ist ja ein echtes Geschenk. Auch wenn sie hässlich ist – und sich damit natürlich auf das Beste mit der Baumann ergänzt. Ja, ich bin gehässig, ja, ich bin eifersüchtig, aber wie denn auch nicht?! Der neue Gutschein lautete auf sechshundert Euro! Die Baumann könnte auch Griechin sein, so subtil wie sie Angela immer mehr Geld aus der

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