Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
kleines Liebesnest gelangen? Ich schaff das nicht mal an meinem besten Tag, und wenn ich noch so brav bin.«
    Wir fuhren Richtung Downtown und parkten in der Tiefgarage meines Hauses. Meine Nachbarin von der Wohnung unter mir stand mit ihrem Bostonterrier in der Lobby, als wie hereinkamen.
    »Die Sicherheitsfritzen der Hausverwaltung sind oben zusammen mit einem Detective vom Revier«, sagte Jesse und stieg mit uns in den Aufzug.
    »Was ist passiert?«
    »Sie wissen schon, die Typen, die auf dem Gerüst arbeiten. Das heißt, Sie sehen sie ja nicht, da Sie den ganzen Tag arbeiten. Aber sobald meine Kinder in die Schule gegangen sind, bin ich den Vormittag und auch sonst die meiste Zeit zu Hause. Es ist wirklich unheimlich gewesen, sie hier zu haben. Sie scheinen die ganze Zeit in die Fenster zu schauen.«
    Seit sechs Wochen war das ganze Haus komplett eingerüstet, da das Mauerwerk repariert und einige der Fenster ausgewechselt wurden. Die Fassadenarbeiter kamen frühmorgens und hielten sich die meiste Zeit auf einer Plattform auf, die vom Dach an einem Flaschenzug rauf und runter gezogen wurde.
    »Heute Vormittag«, fuhr Jesse fort, »ging ich vor etwa einer Stunde aus dem Haus, um einige Besorgungen zu machen. Als ich schon oben an der Avenue angekommen war, fiel mir ein, dass ich etwas vergessen hatte, also drehte ich um und ging zurück. Als ich in die Wohnung kam, bemerkte ich als Erstes, dass die Fenster im Wohnzimmer weit offen standen und dass mein Hund bellte. Dann konnte ich sehen, wie die Gerüstplattform an den Seilen hochgezogen wurde. Ich packte den Hund und rannte hinunter zum Eingang. Ich erzählte einem der Wachleute, was passiert war, und da Ihre Wohnung direkt über meiner liegt, lief Vinny sofort hinauf, um dort nach dem Rechten zu sehen. Er muss einen Schlüssel für Ihre Wohnung haben.«
    »Hat er.«
    »Er öffnete die Tür, und die zwei Arbeiter standen mitten in Ihrem Wohnzimmer.«
    Wir hielten im zwanzigsten Stockwerk und stiegen aus. Die Tür zu meiner Wohnung war angelehnt, und als wir drei hineingingen, konnte ich hören, wie der Detective und einer der Arbeiter laut miteinander stritten.
    »Nicht der übliche Weg, um jemandes Wohnung zu betreten, aber danke für Ihre Gastfreundschaft, Alex«, begrüßten uns die Polizisten vom 19. Revier.
    Sie saßen in meinem Wohnzimmer und versuchten, mit den beiden Eindringlingen zu reden. »Sie haben's schon gehört?«, fragte einer und sah zu Jesse hinüber. »Ja. Was ist ihre Version?«
    »Sie sagen, dass es so windig war, dass sie reinkommen mussten, oder sie hätten runtergeweht werden können.« Es war das Erste, was ich hörte, was eine gewisse Logik hatte. »Sie schlugen das Fenster ein und stiegen hier rein«, sagte Detective Powell und deutete auf die Marmorplatte auf meiner Anrichte hinter dem Esstisch. »Sieht so aus, als ob sie was von Ihrem Porzellan zerschlagen haben.«
    Ich sah, dass einige der alten Zierteller, die auf dem Sideboard gestanden hatten, zu Boden gefallen und zerbrochen waren.
    »Wenn sie schon so viel Angst hatten, wie kommt es, dass sie das Fenster in der unteren Wohnung einschlugen, aber nicht in die Wohnung stiegen?«, fragte Mike. »Das ergibt keinen Sinn, wenn ihre einzige Sorge war, ihre Hintern in Sicherheit zu bringen.«
    »Sie sagen, dass sie abgehauen sind, als der Hund zu bellen anfing.«
    Jesse glaubte ihnen das nicht. »Sie hatten mehr Angst vor einem winzigen Terrier als davor, von der Plattform geweht zu werden? Das glauben sie doch selbst nicht. Ich denke, dass sie mich zurückkommen sahen und Panik bekamen. Warum sind sie nach oben und nicht nach unten?«
    Wieder antwortete Powell. »Ihr Boss sagt, dass es bei starkem Wind tatsächlich gefährlicher ist, nach unten gelassen, als nach oben gezogen zu werden. Wenn sie runtergehen, brauchen sie mehr Seil, dadurch kommen sie mehr ins Schlingern, und das macht es für sie noch riskanter.«
    Er legte mir den Arm um die Schultern und führte mich ins Fernsehzimmer. »Ich will Ihre Nachbarin nicht aufregen, aber Sie sollten wissen, dass es bereits drei Einbrüche in Ihrem Haus gegeben hat, seit das Gerüst aufgestellt worden ist.«
    Ich sah Powell überrascht an. »Das hat mir gegenüber niemand erwähnt.«
    »Selbstverständlich wäre es der Hausverwaltung lieber wenn darüber nichts bekannt würde. Da es keine Anzeichen von gewaltsamem Eindringen gibt, betrachten wir die Einbrüche als Insider-Jobs. Als Erstes hatten wir in der Tat die Angestellten in Verdacht

Weitere Kostenlose Bücher