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Das Traumprinzen Casting

Das Traumprinzen Casting

Titel: Das Traumprinzen Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
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werfe ich ein.
„Ich kann auch nicht! Hannah ist nur bis 12 Uhr in der Krippe und mit ihr zusammen macht es keinen Sinn! Da können wir uns null konzentrieren“, meint Anja.
Nina überlegt kurz und erwidert dann: „Na gut, bleiben noch Volker, Vivien, Lola und ich. Den nächsten Termin legen wir dann wieder auf das Wochenende, damit ihr auch dabei sein könnt!“
Ich seufze erleichtert. Ehrlicherweise hatte ich mir das ganze Casting Thema viel schlimmer vorgestellt. Aber so furchtbar ist es eigentlich gar nicht. Ich ertappe mich dabei, wie ich mich schon ein bisschen auf den nächsten Termin freue. Beschwingt fahre ich nach Hause.
Olgér erwartet mich schon und will alle Einzelheiten wissen. Ich erzähle ihm von Stefan, dem Tanzlehrer. „Oh, das ist toll! Da gehen wir zusammen hin! Ich wollte auch immer schon mal richtig tanzen lernen!“ Olgér dreht sich im Kreis und verbeugt sich vor einem imaginären Publikum. „Wir sollten uns als Tanzpaar anmelden, das ist die perfekte Tarnung!“, meint er. Ich stimme ihm zu. Die Idee ist gut. Dann können wir so eine Art Recall in Stefans Tanzschule machen und müssen auch nicht erklären, warum ich anstelle von Vivien auf einmal ins Spiel komme. Ich beschließe gleich morgen in der Tanzschule anzurufen und ein privates Probetraining für Olgér und mich zu vereinbaren. Mal sehen, wie Nina und Anja die Idee finden. Olgér gähnt. Nach seiner Tanzeinlage ist er ziemlich müde und will ins Bett. Ich bin noch total aufgedreht und beschließe deshalb gleich mal ein paar Punkte auf meiner Liste abzuarbeiten. Die Liste klebt mit einem Klebestreifen an meinem Wandspiegel um mich, immer wenn ich in den Spiegel sehe, an Dinge zu erinnern die ich gerne aufschiebe, weil sie mir unangenehm sind. Zum Beispiel meine Steuererklärung machen oder Frau Huber, die über uns wohnt sagen, dass sie gefälligst die Kacke von ihrem Dackel vor der Haustüre zukünftig wegmachen soll oder mit meiner Wüstenrennmaus Herkules zum Tierpsychologen gehen oder bei dem Tiefkühlpizzen-Hersteller anrufen und mich beschweren, dass ich keinen einzigen Ring gewonnen habe. An guten Tagen suche ich mir einen Punkt auf der Liste aus und arbeite ihn ab. Heute ist eigentlich ein guter Tag. Also, mal sehen:
- Steuererklärung: Nein so gut ist der Tag dann doch nicht!
- Frau Huber: Schläft wohl schon.
- Tierpsychologe: Hat nicht mehr geöffnet.
- Tiefkühlpizzen-Hersteller: Hat eine Hotline, da werde ich jetzt mal anrufen und mich ordentlich beschweren!
So, jetzt nur noch eine leere Pizza Packung aus dem Müll holen und die Nummer suchen. Gefunden!
Ich mache eine Flasche Wein auf und trinke mir erst mal ein bisschen Mut an. Dann greife ich zum Hörer und wähle die Nummer auf der Packung.
 

„ Hallo, schön, dass Sie anrufen! Bitte drücken Sie nun die 1) für unsere aktuellen Angebote, die 2) für Fragen zu unseren Produkten oder die 3) für  Informationen zu unseren Gewinnspielen!“

Oh Mann, ein Sprachcomputer. Ich hasse diese Dinger! Notgedrungen drücke ich die 3) für Informationen zu den Gewinnspielen.

„Sie haben die 3) gedrückt, für Fragen zu unseren Gewinnspielen. Bitte drücken Sie nun die 1) für Fragen zu unserem Kreuzfahrtgewinnspiel oder die 2) für Fragen zu unserem Schmuckgewinnspiel!“

Ich drücke die 2) und warte.
„Sie haben die 2) gedrückt. Hier kommen die häufigsten Fragen. Bitte drücken Sie die * Taste, falls eine der Fragen mit Ihrer Frage identisch ist.  Haben Sie einen Ring gewonnen und möchten sich bedanken? Möchten Sie wissen, welcher Hersteller unsere Ringe produziert hat? Haben Sie keinen Ring gewonnen und möchten einen kaufen?“

Sind die gaga? Mich bedanken? Einen Ring kaufen? Mich beschweren will ich! Wütend drücke ich alles gleichzeitig, die 1), die 2), die 3) und die * Taste. So!

„Hallo, schön, dass Sie anrufen! Bitte drücken Sie nun die 1) für unsere aktuellen Angebote, die 2) für Fragen zu unseren Produkten oder die 3) für  Informationen zu unseren Gewinnspielen!“

Das dazu! Ich gebe auf und streiche den Punkt trotzdem von meiner Liste. Der Versuch ist das, was zählt!

    Mittagsflirt
     
    M ittwoch, Mittagszeit.
Es hat sich als unmöglich herausgestellt, vor dem Sapiano einen Parkplatz zu bekommen. Deshalb sitzen Volker, Nina und ich jetzt in Luigis italienischem Eiscafé neben dem Sapiano und starren wieder einmal auf Volkers Laptop.

„Vivien, bist du soweit?“ , fragt Nina durch das Mikrofon.

„Ja, kann losgehen!

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