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Das Traumprinzen Casting

Das Traumprinzen Casting

Titel: Das Traumprinzen Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
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mit anderen Mäusen. Habe ich alles schon probiert!“
„Das ist aber nicht gut. Wüstenrennmäuse sind Rudeltiere. Sie sollten nicht alleine leben!“
„Ich weiß. Aber was soll ich denn machen, wenn er sich nicht mit anderen Mäusen versteht und sie beißt? So sind wir beide alleine. Herkules und ich. Obwohl ich natürlich nicht beiße!“
Mein Gott ist das schlecht , denke ich, w as für ein dummer Spruch von mir. Aber so kann ich  Nina wenigstens nachher erzählen, ich hätte es versucht. Ich bin bloß froh, dass die Sprechstundenhilfe nicht im Raum ist und hört, was ich sage.
    Alexander scheint mein Spruch nicht zu stören. Im Gegenteil, er wirkt amüsiert. „Na dann wollen wir Herkules erst einmal untersuchen“, meint er und setzt die zappelnde Maus auf den Untersuchungstisch.
„Hmm“, macht er nach einer Weile. „Ich glaube Herkules braucht einen neuen Namen!“
„Was? Wieso das denn?“, erstaunt sehe ich ihn an.
„Weil Herkules ein Mädchen ist!“
„Wie bitte?“, mir bleibt vor lauter Staunen der Mund offen stehen. Ich bin ernsthaft verwirrt. Herkules ein Mädchen? Das wirft unser ganzes WG-Konzept durcheinander. Herkules ist doch unser Mann im Haus.
„Jetzt echt?“, frage ich.
„Ich bin mir absolut sicher. Und sie sollten sich überlegen, ob sie es nicht doch noch einmal mit einer zweiten Maus versuchen. Wenn Wüstenrennmäuse alleine leben müssen, werden sie verhaltensauffällig! “
Haha, denke ich , verhaltensauffällig! Wie lustig! Der sollte mich mal zuhause besuchen und meine Freunde kennenlernen. Dann weiß er, was verhaltensauffällig ist.
Dabei fällt mir der eigentliche Grund für meinen Besuch wieder ein. Richtig, ich soll ja mit dem Herrn Doktor flirten.

„Das ist ja eine erstaunliche Neuigkeit!“, sage ich und kratze mich nachdenklich am Kopf. Wie soll ich denn nun die Kurve kriegen und eine Verabredung mit Alexander klar machen? Mir fehlt wirklich die Hilfe meiner Freunde. Mit Ohrmikrofon war das viel besser. Und noch besser fand ich die paar Male, die Vivien für mich eingesprungen ist. Wie schade, dass sie gerade so weit weg ist.
Viel lieber würde ich mich eigentlich mit Volker treffen aber das wird wohl nichts mehr werden. Ich ärgere mich, dass ich ständig an ihn denken muss. Na gut, dann bleibt mir hier in dieser Situation nur der plumpe Frontalangriff! Los geht’s!

„Ich hätte da noch eine Frage!“, nuschele ich leise.
„Wie bitte?“
„Ich hätte noch eine Frage!“
„Natürlich, fragen Sie ruhig!“
„Haben Sie heute Abend schon was vor?“
„Wie bitte?“
„Ob Sie heute Abend schon was vor haben?!“
„Was? Ich verstehe die Frage nicht!“
Ich seufze. Besonders schlau scheint der Doc nicht zu sein.
„Ich weiß, dass sich das komisch anhört. Aber ich habe spontan Karten für das Fußballspiel im Stadion heute Abend bekommen und suche noch jemanden, der mitkommt! Und vielleicht könnten Sie mir dabei noch ein bisschen mehr über Wüstenrennmäuse erzählen?“ Gespannt halte ich die Luft an.
Und dann passiert etwas Unglaubliches. Alexander wirkt auf einmal völlig entspannt und sieht mich das erste Mal richtig an. Und mit richtig meine ich, wie einen Menschen, den er erst jetzt wirklich wahrnimmt.
Wie lustig, das Wort Fußball scheint bei den meisten Männern tatsächlich so eine Art Schlüsselreiz auszulösen. Eine Frau, die sich für Fußball interessiert, wird automatisch spannend.
„Äh, ja gerne. Warum nicht? Wann denn?“
 
    Ich mache mit Alexander einen Treffpunkt vor dem Stadion aus, damit es nicht zu sehr nach einer gewollten Verabredung aussieht. Dann nehme ich Herkules oder zur Zeit die Maus ohne Namen, der der Doc vorerst einige Beruhigungstropfen verschrieben hat und verziehe mich schnell wieder in das Wartezimmer, um Nina abzuholen.
„Wie war es?“, fragte Nina neugierig, als ich vor ihr stehe.
„Nicht hier“, flüstere ich. „Erzähl ich dir draußen!“

Auf dem Parkplatz vor der Praxis bleibe ich stehen.
„Herkules braucht einen neuen Namen!“
„Was, wieso?
„Herkules ist ein Mädchen. Stell dir das vor. Wahrscheinlich hat er, ähem... ich meine sie, Komplexe, weil wir sie für einen Mann gehalten haben!“
„Na sowas!“, wundert sich Nina.
„Und ich brauche für das Fußballspiel heute Abend im Stadion Karten. Ich habe dem Doc erzählt, ich hätte noch eine Karte frei und wüßte nicht, was ich damit machen soll. Er will tatsächlich mitkommen. Wir treffen uns nachher vor dem Stadion.

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