Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Traumprinzen Casting

Das Traumprinzen Casting

Titel: Das Traumprinzen Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
Vom Netzwerk:
Tür und wollte wissen, wie es mit Till gelaufen ist. Und Olgér musste ich natürlich ebenfalls auf den neusten Stand der Entwicklungen bringen. So saßen wir noch lange beisammen, haben ein paar Frambos getrunken und gequatscht.
Nina ist im Gegensatz zu mir scheinbar gar nicht müde, denn sie redet unentwegt. Ich bin mir nicht ganz sicher, was sie sich von dem Termin  mit Alexander verspricht. Er kennt mich doch gar nicht und außerdem kann mich auch keiner coachen, denn Volker ist nicht dabei und ohne sein Equipment kann ich mich nur so verhalten, wie ich es immer tue, ohne Tipps von meinen Freunden. Nina hat Volker zwar gefragt, ob er Zeit hätte, aber er hat ihr relativ unfreundlich geantwortet, dass er auch irgendwann mal arbeiten müsse und diese ganze Männer-Casting Geschichte langsam ziermlich albern fände. So ein Idiot!

Ein unsanfter Schlag in die Rippen lässt mich schlagartig wach werden. Aua! Nina hat mich in die Seite geboxt.
„Spinnst du?“, zische ich.
„Wach auf Lola, Herkules ist jetzt dran!“, Nina deutet auf die Sprechstundenhilfe, die mich erwartungsvoll ansieht.
„Wenn Sie dann bitte in Sprechzimmer 1 warten würden!“, gelangweilt zeigt die Dame auf eine Tür.
„Kommst du mit?“, frage ich Nina. Die schüttelt den Kopf, grinst frech und hält den Daumen nach oben. Ich verdrehe genervt die Augen und strecke ihr die Zunge raus.

In Sprechzimmer 1 nehme ich auf einem Stuhl Platz und warte auf den Herrn Doktor. Herkules ist in seinem Käfig etwas ruhiger geworden. Vorsichtig öffne ich die Pappschachtel einen kleinen Spalt. Mit seinen großen Knopfaugen sieht Herkules mich vorwurfsvoll an und kaut frustriert auf einem Strohhalm. Bevor er heraus springen kann, schließe ich schnell den Deckel wieder.

Dann überlege ich angestrengt, was für eine Flirtstrategie ich bei Alexander anwenden soll. Irgendwie muss ich ihn auf mich aufmerksam machen, sonst wird mich Nina für den Rest meines Lebens damit nerven, dass ich diese Chance vertan habe. Nachdem Irma gestern Abend in dem Glauben gegangen ist, dass ihr Meerschweinchen-Neffe und ich bestimmt bald ein Paar sein werden, haben Olgér, Nina und ich noch einige Frambos getrunken und nach Flirtstrategien gegoogelt. Ein paar lustige Sprüche haben wir auch gefunden, aber die waren eher für Partys geeignet oder wenn man jemanden bei der Arbeit kennenlernen will.

Die Partysprüche wie 'Leihst du mir eine Zigarette, dann kannst du mir Feuer geben' oder 'Hast du mit mir gesprochen? Nein, dann hol das mal schnell nach' kann ich gerade wohl kaum gebrauchen. Und die Sprüche fürs Büro wie 'Überstunden kannst du auch mit mir machen. Wie wäre es in einem netten Café?' oder 'Ich habe Fußballkarten, kommst du mit ins Stadion' passen irgendwie auch nicht so richtig. Obwohl der Fußballspruch geht vielleicht doch, vorausgesetzt der Doc mag Fußball. Ich weiß, das heute Abend ein Spiel im Stadion stattfindet. Dann brauche ich nur ganz schnell Karten. Aber das soll Nina regeln. Mit ihren Kontakten wird sie mir schon irgendwelche Karten für das Spiel besorgen können. Ich atme tief durch und versuche mich zu entspannen.
 
    „ So, wen haben wir denn hier? Womit kann ich Ihnen behilflich sein?“ Alexander betritt den Raum und sieht mich fragend an. Optisch gefällt er mir ganz gut. Das Kamerabild, das ich von ihm gesehen habe, war leider recht unscharf. In natura sieht er noch viel besser aus.
Die Punkte

Größe über 1,80 m ,

volles Haar und

sportliche Figur
     
    auf der LGVT-Liste meiner Eltern kann ich zumindest schon mit ja ankreuzen.

Ich reiche ihm die Pappschachtel mit Herkules. „Das hier ist Herkules. Ich mache mir Sorgen um ihn, weil er sich so merkwürdig benimmt!“
Alexander nimmt den Kartondeckel ab und betrachtet Herkules aufmerksam. „Was meinen Sie denn mit komisch?“
„Na ja“, druckse ich. „Er macht immer so komische Rammelbewegungen. Und das ständig und überall!“
Alexander zieht eine Augenbraue hoch und grinst. Zumindest habe ich jetzt seine Aufmerksamkeit. Verstohlen mustere ich seine Hände. Er hat schöne schlanke Finger und trägt keinen Ring. Sehr gut!
Vorsichtig nimmt er Herkules aus der Schachtel. „Was für einen Käfig haben Sie denn zuhause?“
„Ein Terrarium. Herkules hat wirklich viel Platz, ein Laufrad und jede Menge Spielzeug hat er auch!“
„Und wie viele andere Mäuse halten Sie noch in dem Käfig?“
„Gar keine, Herkules ist ein Einzelkind. Er versteht sich leider nicht

Weitere Kostenlose Bücher