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Das Traumtor (German Edition)

Das Traumtor (German Edition)

Titel: Das Traumtor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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legen. Der Schlag auf den Kopf, die Angst um Rowin, die Anstrengung – wer will sagen, was die Ursache war? Jedenfalls begann mein Magen zu revoltieren und ich mußte mich übergeben. Nur langsam ließ die Übelkeit nach, und dann wurde auch mein Kopf wieder klarer. Also stand ich auf, denn ich war ja noch nicht fertig. Auch die Wunde an Rowins Oberarm mußte versorgt werden. Zum Glück war es nur ein harmloser Schnitt, den ich nur säuberte und verband. Ich machte gerade den Knoten in die Enden der Binde, als Rowin die Augen aufschlug. Verständnislos blickte sich um. Dann schien er sich zu erinnern. Er tastete mit der Hand zu dem Verband an seinem Bauch und schloss dann lächelnd die Augen.
    „Du bist ein guter Arzt, Athama“, murmelte er. „Welch ein Glück, daß ich dich habe!“
    „Sprich jetzt nicht, Liebling!“ sagte ich und legte einen Finger auf seine Lippen. „Du hast bestimmt Schmerzen und brauchst dringend Ruhe. Du solltest schlafen, wenn du kannst.“
    „Bist du in Ordnung, mein Herz?“ fragte er mit schwacher Stimme, und ein besorgter Zug flog um seinen Mund.
    „Ich bin völlig okay“, sagte ich.
    „Du bist was?“ fragte er verständnislos.
    Ach so, woher sollte auch wissen, was ‚okay‘ war. „Mir fehlt nichts, Liebling“, berichtigte ich mich.
    „Und dein Kopf? Ist der auch ‚okeh‘?“ fragte er, schon halb im Schlaf.
    „Schlaf jetzt, du Clown!“ lächelte ich und schaute voller Zärtlichkeit auf ihn nieder. Ein winziges Lächeln kräuselte seine Lippen, dann war er eingeschlafen.
    Was nun? Es war mittlerweile Spätnachmittag, und er konnte nicht über Nacht hier liegen bleiben. Ich musste eine Stelle finden, wo ich unser Zelt aufschlagen konnte und dann versuchen, in dorthin zu bringen. Außerdem behagte es mir wirklich nicht, die Nacht in unmittelbarer Nähe von sechs Leichen zu verbringen. Zum Glück war ich viel zu beschäftigt gewesen, um an die Toten zu denken, die immer noch auf dem Weg lagen. Auch die Pferde der Räuber standen noch in der Nähe. Was sollte ich nun mit denen anfangen? Na, alles schön der Reihe nach! Das wichtigste war jetzt erst einmal, daß ich einen Platz fand, wo wir solange bleiben konnten, bis Rowin wieder in der Lage war, weiter zu reiten. Ich holte noch zwei Decken und bereitete sie über Rowin aus, denn es war kalt, und er lag noch mit nacktem Oberkörper da. Über die Decken legte ich noch seinen Pelzumhang. So, nun musste es warm genug haben! Ich ging zu Sama und zog ich mit großer Mühe in den Sattel. Den Weg zurück brauchte ich nicht zu reiten, denn ich konnte mich nicht erinnern, doch irgendwo eine Stelle gesehen zu haben, die sich als Lagerplatz eignete. Also lenkte ich Sama in die andere Richtung. Das Tier scheute, als ich an den Leichen vorbeikam, und am liebsten hätte auch ich gescheut. Der Anblick der in riesigen Blutlachen liegenden Körper war alles andere als erheiternd.
    Die Götter schienen es trotz allem gut mit uns zu meinen, denn schon einige hundert Meter weiter führte links einen Weg in ein kleines Tal zwischen zwei Bergflanken hinein, wo es sogar genug Gras für die Pferde und Buschwerk für Feuerholz gab. Das war ja ideal! Nun mußte ich nur noch zusehen, wie ich Rowin hierher bekam. Ob es sich wohl für ein kurzes Stück auf einem Pferd halten konnte? Doch ich verneinte mir diese Frage selbst. Er würde sich vielleicht auf dem Pferd halten können, aber er käme erst gar nicht hinauf. Das war auch viel zu gefährlich, denn wenn die Naht riß, war alles umsonst gewesen. Ich beschloß, mir darüber später Gedanken zu machen, denn ich war nervlich so überreizt, daß ich nur in kleinen Etappen denken konnte. Zuerst wollte ich einmal das Zelt aufbauen. Als ich zu Rowin zurückkam, schlief er fest, aber sein Atem ging stoßweise und er hatte einen heißen Kopf. Oh ihr Götter, hoffentlich bekam er kein hohes Fieber! Ich wußte nicht, was ich dagegen hätte tun sollen. Rasch nahm ich die beiden Packpferde und Rowins Hengst Jarc mit und kurze Zeit später hatte ich schon das Zelt aufgestellt und das Gepäck verstaut.
    Rowins Zustand hatte sich nicht geändert und er wurde auch nicht wach, als ich ein feuchtes Tuch auf seine Stirn legte. Dann ging ich zu den Pferden der Strolche und nahm ihnen Sättel und Zaumzeug ab. Dann jagte ich sie davon. Sie mußten sehen, wie sie allein klar kamen. Ins Tal mitnehmen konnte ich sie nicht, denn sie hätten unseren Tieren nur das Futter weggefressen. Dann ging ich wieder zu Rowin und

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