Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
wütenden Blick zu, packte Wayne am Arm und zog ihn zu einem der Aufzüge. »Natürlich können Sie unsere Toilette benutzen. Kommen Sie mit.«
    »Ich will mich nicht aufdrängen.«
    »Tun Sie nicht.« Sie zog ihn in die Fahrstuhlkabine. Die anderen folgten ihnen.
    Helen hämmerte auf den Knopf für die vierundzwanzigste Etage.
    Die Aufzugtüren schlossen sich geräuschlos. Dann ging es aufwärts.
    »Das ist sehr nett von euch«, sagte Wayne, der sich gegen die Rückwand der Kabine lehnte.
    Cora wandte sich ihm zu. »Es tut mir leid, aber Sie müssen wirklich die Toilette in der Lobby benutzen.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Cora!«
    »Das ist mein Ernst, Helen. Wayne war sehr nett und hilfsbereit und alles. Trotzdem kommt er nicht mit auf unser Zimmer. Ende der Diskussion.«
    »Das ist nicht fair!«
    »Ich will doch nur schnell auf die Toilette«, sagte Wayne. »In einer Minute bin ich wieder weg.«
    »Tut mir leid.«
    »Wir könnten zumindest abstimmen«, sagte Helen.
    »Verflucht, wir werden überhaupt nicht abstimmen«, zischte Abilene und stellte sich neben Cora. »Jetzt sei doch vernünftig. Es wäre wirklich dämlich, einen Fremden in unsere Suite zu lassen.« Sie sah Wayne in die Augen. »Tut mir wirklich leid«, sagte sie mit viel sanfterer Stimme.
    »Was glaubt ihr denn, was ich vorhabe? Euch alle zu überfallen?«
    »Wir wollen nur kein Risiko eingehen«, sagte Vivian.
    »Tut uns leid«, fügte Finley hinzu.
    Der Fahrstuhl hielt an. »Ihr seid mir ja welche«, sagte Wayne kopfschüttelnd.
    Die Türen glitten auf. Cora warf einen Blick über ihre Schulter und drückte auf den Knopf für die Lobby. »Bleiben Sie hier. Wir wollen keinen Ärger.«
    »So wird einem das gedankt, ja?«
    Cora trat einen Schritt zurück und lehnte sich mit einer Schulter gegen die geöffnete Tür. Abilene, Vivian und Finley stiegen aus. Helen blieb bei Wayne und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ihr habt kein Herz«, sagte sie und schüttelte den Kopf.
    »Verdammt noch mal, Helen!«
    »Ich rühre mich nicht von der Stelle.«
    »Komm jetzt!«
    Wayne wandte sich Helen zu. Sie sah zu ihm auf, als er seinen Arm um ihre Schultern legte. »Wie es aussieht, sind deine Freundinnen nicht zu erweichen. Du gehst jetzt auch besser. Trotzdem vielen Dank für dein Vertrauen.« Bevor er sie losließ, drückte er ihr sanft die Schulter.
    Nickend ging Helen auf den Ausgang zu. »So eine Scheißungerechtigkeit«, murmelte sie vor sich hin. Cora ging ihr aus dem Weg. Die Aufzugtüren schlossen sich langsam. Helen trat aus dem Fahrstuhl. Sie warf Wayne einen Blick zu.
    »Bis dann«, sagte sie.
    Und sprang durch die Lücke zwischen den Türen in die Kabine zurück.
    »Nicht!«, rief Abilene.
    Cora preschte vorwärts, war aber zu langsam. »Scheiße!«
    Abilene drückte die Ruftaste für den Aufzug. Der Knopf leuchtete auf, aber die Türen blieben verschlossen.
    Die Anzeige über dem Lift wechselte von 23 über 22 nach 21 – Helen und Wayne waren auf dem Weg nach unten. Vom zwanzigsten Stockwerk aus fuhr der Lift ohne Unterbrechung direkt zur Lobby hinunter.
    Abilene rutschte das Herz in die Hose.
    »Was sollen wir nur tun? « , fragte Vivian.
    »Ihr passiert schon nichts«, sagte Finley, obwohl ihr Blick verriet, dass sie das genaue Gegenteil dachte.
    »Wir hätten ihn einfach aufs Klo gehen lassen sollen«, murmelte Abilene.
    »Red kein Blech«, sagte Cora. »Weiß der Himmel, was er alles angestellt hätte, wenn wir ihn in unser Zimmer gelassen hätten.«
    »Vielleicht sollten wir auch runterfahren«, schlug Vivian vor. Noch während sie sprach, hielt der Fahrstuhl in ihrer Etage. Die Türen öffneten sich.
    Alle Augen richteten sich auf den Lift.
    »Das schaffen wir nie rechtzeitig«, sagte Cora und wandte sich wieder der Anzeige zu. »Was er auch immer mit ihr vorhat – bis sie unten sind, ist er längst fertig damit.«
    Abilene stöhnte auf.
    »Sie wird doch nicht mit ihm das Hotel verlassen, oder?«, fragte Vivian.
    »So dumm ist sie nicht«, sagte Cora.
    Der Buchstabe L leuchtete auf der Anzeige.
    »Was, wenn er sie zwingt, mit ihm mitzugehen?«, fragte Vivian.
    »Das macht er nicht«, sagte Cora. »Sie muss ja nur schreien. Dann kümmert sich der Sicherheitsdienst um ihn.«
    »Hoffentlich hast du recht«, sagte Abilene.
    Das L brannte immer noch.
    »Was zur Hölle …?«
    Die Anzeige verlosch. Sie warteten schweigend.
    Bitte, dachte Abilene. Bitte, lass Helen da drin sein. Hoffentlich geht es ihr gut. Bitte!
    Endlich erschien die 20,

Weitere Kostenlose Bücher