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Das Trumpf-As der Hölle

Das Trumpf-As der Hölle

Titel: Das Trumpf-As der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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empfand sie die Haltung des Blutsaugers, denn er hatte bereits die rechte Hand durch den Fensterspalt geschoben und setzte seine gesamte Kraft ein, um die Scheibe nach unten zu drücken. Das Gelenk lag auf dem Rahmen. Die Hand selbst war angewinkelt und stach ins Innere des Bentley, wobei sich die Finger bewegten, als wollten sie nach dem Haar der Frau greifen.
    In ihrer Panik tat Tanith nichts. Sie hätte die Scheibe nach oben fahren lassen können, doch sie dachte nicht daran, den entsprechenden Kontakt zu betätigen.
    Tanith sah nur den Vampir! Ein schlimmes Monstrum, dessen Augen sich in den Höhlen bewegten. Sein Mund stand weit offen, und die Wahrsagerin erkannte deutlich die beiden scharfen Zähne im Oberkiefer. Sie schüttelte sich, als sie sich vorstellte, dass sich diese Zähne an ihrem Hals festbeißen wollten. Diese Vorstellung war so schlimm, dass sich all ihre Angst in einem gellenden Schrei entlud, der durch die spaltbreit geöffnete Fensterscheibe nach draußen drang und von Suko gehört wurde.
    Der Chinese hatte sich beeilt. Er war mit gewaltigen Schritten durch den Sumpf gelaufen, hatte aber die Vorsicht nie vergessen. Suko war auf dem Weg geblieben, den er auch gekommen war. Mit einem letzten Satz sprang er auf die Straße, wandte sich sofort nach rechts und sah mit einem Blick, was los war.
    Als wäre er gegen die Karosserie geklebt worden, so nahe hing der Zombie am Fahrzeug. Und zwar an der linken Seite, wo der Beifahrer seinen Platz fand. Suko erkannte erst im Näherkommen, dass sich Tanith innerhalb des Wagens befand und jetzt auf den anderen Sitz kroch.
    Der Chinese zog seine Dämonenpeitsche. Er schlug gedankenschnell einen Kreis, und die drei Riemen fielen aus der Öffnung. Freie Bahn. Im Laufen holte Suko aus. Er wollte dem Blutsauger die drei Riemen über den Rücken dreschen. Der Vampir hörte ihn kommen und drehte sich mit torkelnden Bewegungen um, wobei er noch die Hand aus dem Spalt zog. Da trafen ihn die Riemen!
    In diesen Augenblick war das klatschende Geräusch des Aufpralls Musik in den Ohren des Chinesen. Der Blutsauger taumelte zurück, doch irgendwie gelang ihm, seine Hand noch hochzubekommen. Mit dem letzten Rest an Kraft konnte er fünf Finger um den Außenspiegel klammern und sich so in der Senkrechten halten.
    Er blieb stehen, und Suko, der die Peitsche zum zweitenmal erhoben hatte, brauchte nicht mehr zuzuschlagen. Ein Hieb hatte völlig ausgereicht und den Blutsauger kurz vor seinem endgültigen Aus noch schwer gezeichnet.
    Die aus der Haut des Dämons Nyrana gefertigten Riemen waren beim Schlag auseinandergefächert. Und sie hatten an drei Stellen des Körpers ihre langen Wunden hinterlassen. Scharfe Einschnitte, die dem geschwächten Vampir den Rest gaben. Er brüllte seine Schmerzen hinaus, und die Schreie schallten schaurig über das Moor. Dann fiel er nach hinten.
    Staub rieselte aus seiner Kleidung. Die Haut löste sich immer mehr ab. Aus ihr wurde ein Staubregen, der sich der Straße entgegensenkte. Dann gaben die Beine des Vampirs nach. Er klammerte seine Hand noch an den Spiegel, bis sie dicht über dem Gelenk abriss. Suko verzog den Mund, als er das Bild sah. Er brauchte die Hand jedoch nicht zu lösen. Sie verging von allein. Zurück blieb von ihr der gleiche braune Staub wie von dem übrigen Teil des Körpers. Diese Gefangenen waren schon lange Vampire gewesen, sonst hätten sie nicht zu Staub werden können.
    Fehlte noch einer.
    »Der letzte ist an der anderen Seite!«
    Diese Information bekam der Chinese von Tanith. Sie hockte im Wagen und hatte ihr Gesicht fast an die Innenseite der Scheibe gepresst. Suko sah das Grauen in den Augen der Wahrsagerin und winkte beruhigend ab. Sie brauchte sich nicht mehr zu fürchten.
    Den letzten Vampir fand der Chinese an der Fahrerseite auf dem Boden liegend. Suko konnte die Dämonenpeitsche wieder einstecken. Das Tageslicht hatte für seinen endgültigen Tod gesorgt. Mit dem Fuß schob er die Reste des Vampirs zur Seite. Es waren mit Staub gefüllte Kleidungsstücke. Dann stieg er ein.
    »Mein Gott!« entfuhr es Tanith. »Ich hätte nicht gedacht, dass dies noch mal gut geht.«
    Suko hob die Schultern. »Seien Sie froh, dass die Vampire nicht ihre normalen Kräfte besessen haben. Dann wären Sie nicht so glimpflich davongekommen.«
    »Hätten sie die Scheiben einschlagen können?«
    »Was glauben Sie, Tanith? Das sind untote Wesen, Geschöpfe der Hölle. Ihre Kräfte können Sie mit denen eines Menschen auf keinen Fall

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