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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter. Ich möchte mir nur ein wenig die Beine vertreten, das ist alles.«
    »Sie sind zwar schon ein älterer Mann, haben aber nicht ohne Grund einen solchen Job. Ich kann Ihnen nicht trauen.«
    »Was sollte ich denn unternehmen können? Ihr Schiff in die Luft jagen?«
    »Dabei würden Sie selbst zerrissen.«
    »Na bitte.«
    Van Akkeren hatte sich zu einem Entschluß durchgerungen. »Gut, ich will menschlich sein und Ihnen praktisch schon den letzten Wunsch erfüllen. Sie können sich in meinem Boot frei bewegen, doch ich garantiere für nichts. Ich habe Sie auch zu Ihrem Schutz eingeschlossen. Diejenigen, die sich unter den Schutz des Teufels begeben haben, waren einmal Menschen. Jetzt hassen sie diese Menschen.«
    »Ich sehe mich vor.«
    Van Akkeren drehte sich um und verließ die schmale Kabine. Die Tür ließ er offen.
    Sir James atmete tief durch. Daß man ihn nicht mehr einsperrte, war für ihn ein kleiner Sieg. Unter Umständen würde er die letzten Stunden seines Lebens in diesem stählernen Sarg verbringen, doch wenn er sich frei bewegen konnte, hatte er nicht immer das Gefühl, eingesperrt zu sein. Vielleicht ergab sich noch eine Chance, das Ruder irgendwie herumzureißen. John Sinclair war eingeweiht worden. Um ihn ging es ja auch. Und Sir James fragte sich, was der Geisterjäger unternehmen würde. Durch die Torpedos war eine Spur gelegt worden. Wenn Sinclair eins und eins addierte, mußte er eigentlich auf dieses U-Boot-Versteck kommen. Wenn ja, würde er es auch schaffen, das Schiff zu kapern? Das war die große Frage, denn er brauchte auch ein Mittel gegen magisch gelenkte Torpedos.
    Sir James schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn, sich weiterhin Gedanken zu machen. Er geriet dann leicht in Gefahr, noch schwermütig zu werden, wenn er entdeckte, wie chancenlos er letztendlich war. Der Superintendent mußte die Tür weiter aufziehen, um in den Gang steigen zu können.
    Auch diese Decke hier war ziemlich niedrig. Auch wenn er nicht daran stieß, zog er doch automatisch den Kopf ein. Er ging nach links, mittschiffs, wo sich auch die Zentrale befand.
    Ein ungewöhnliches Gefühl überkam ihn. Immer mehr verstärkte sich der Eindruck bei ihm, daß dieses U-Boot lebte. Der Stahl arbeitete, aus allen Winkeln vernahm er Geräusche. Da knarrte, zischte und ächzte es. Innerhalb der Stahlwände schienen ungezählte Geister gefangen zu sein, die sich mit diesen ungewöhnlichen Stimmen meldeten. Es war nicht finster. Man hatte die Notbeleuchtung brennen lassen, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.
    Blasse Lampen leuchteten wie kleine Kugelaugen. Sie alle gaben ein grünlich schimmerndes Licht ab, das irgendwie geheimnisvoll und unheimlich wirkte.
    U-Boot-Licht, aber passend zu der Atmosphäre, die innerhalb des stählernen Sargs herrschte.
    Sir James, der sich vorsichtig bewegte, hatte das Gefühl, von zahlreichen Augen beobachtet zu werden. Hin und wieder wurde er von einem fallenden Schwitzwasser-Tropfen erwischt. Es gab auch dunkle Inseln, wo der Superintendent kaum etwas erkennen konnte.
    Obwohl er technisch ziemlich unbegabt war, schaute er sich Ventile und Druckmesser genau an. Hin und wieder sah er auch eiserne Räder. Sie mußten gedreht werden, um irgend etwas zu öffnen.
    Die Beschriftungen waren so stark verblaßt, daß Sir James nichts mehr erkennen konnte.
    In seinem Hinterkopf hatte sich der Gedanke an eine Sabotage festgesetzt. Was immer in seinen bescheidenen Kräften stand, würde er tun, um die Lage zu ändern.
    Wieder erreichte er die Mannschaftskabine. Schon am Geruch merkte er ihre Nähe. Diese nichtmenschlichen Geschöpfe gaben einen widerlichen Gestank ab. Eine Mischung aus Schwefel, Moder und allmählich dahinfaulendem Fleisch.
    Der Superintendent mußte durch die Kabine. Erging noch vorsichtiger. Die anderen sollten ihn nicht unbedingt jetzt schon hören. Sicher hatten sie ihn bereits vernommen und warteten schon darauf, ihr Opfer in Empfang zu nehmen.
    Ein kalter Schauer rann über den Rücken des Mannes, als er den Mannschaftsraum betrat. Nur seine eigenen Schritte vernahm er, doch das änderte sich, denn die Gestalten warteten nur auf ihn. Sie lagen zwar in den Kojen, drehten sich nun um und schauten ihn von oben und unten her an. Sie lagen auf Etagenpritschen, ihre schrecklichen Teufelsgesichter blickten über die Ränder ihrer primitiven Betten hinweg. In den Augen stand ein harter, grausamer Glanz, wie ihn nur die Hölle verleihen konnte.
    Die Gier nach

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