Das U-Boot-Phantom
wissende Grinsen van Akkerens schon nicht mehr sehen, und als der Superintendent abermals von ihm besucht wurde, war das Grinsen auf dem Gesicht des Grusel-Stars sogar noch breiter geworden. Er hatte also einen Erfolg errungen, wie Sir James annahm.
»Es hat geklappt, ich habe die beiden Torpedos abfeuern und selbst durch meine magischen Kräfte lenken können. Sie haben das Parlament an der Westseite erwischt. Meine stählernen Freunde stiegen aus dem Wasser und…« Er lachte und überließ Sir James seinen negativen Gedanken.
Der Superintendent hatte sich hingestellt. Von den Rohren unter der Decke tropfte Wasser. In der Ecke glänzten fahl die blanken Gebeine.
»Sie sagen ja nichts, Sir! Hat es Ihnen vielleicht die Sprache verschlagen?«
»Nein. Gab es Tote bei dem Anschlag?«
»Ich habe keine Ahnung, aber beim nächsten wird es Opfer geben. Da habe ich mir den Piccadilly ausgesucht. Sie wissen bestimmt, was das für London bedeutet, wenn plötzlich zwei Torpedos dort einschlagen. Am Circus ist immer etwas los.«
»Was haben Sie davon, wenn Sie unschuldige Menschen umbringen, Sie Scheusal?«
»Mir persönlich sind die Menschen egal. Es geht allein um meine Pläne.«
»Darf man fragen, was das für Pläne sind?«
Van Akkeren hob die Schultern. »Warum nicht? Ich habe Sinclair eingeweiht und werde Sie nicht dumm sterben lassen.«
»Sinclair weiß Bescheid?«
»Natürlich, um ihn dreht es sich doch. Er ist gewissermaßen das Zünglein an der Waage.«
»Weshalb haben Sie mich dann gekidnappt?«
»Sie sollen dabei helfen, das Zünglein zu bewegen. Ich will, daß Sinclair genau das tut, was ich von ihm verlangt habe.«
»Was haben Sie von ihm verlangt?«
»Einen kleinen Gefallen nur«, erklärte van Akkeren mit einem süffisanten Grinsen.
»Sie wollen seinen Tod, nicht wahr?«
»Das auch und den Ihren ebenfalls, Sir James. Ich muß freie Bahn haben. Aber es gibt noch eine dritte Person, die aus dem Weg geschafft werden muß. Das ist Abbé Bloch, Sie werden ihn kennen.«
»Nicht persönlich. Ich hörte von ihm.«
»Dann wissen Sie auch, daß er für mich ein Hindernis auf dem Weg zur Templer-Herrschaft ist.«
»Sicher.«
»Und Sinclair soll mir diesen Mann bringen. Schafft er es nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, werden die folgenden Torpedos auf dem Piccadilly einschlagen. Das ist alles.«
»Und es ist unmöglich!« stieß Sir James hervor.
»Wieso?« Van Akkeren beugte sich vor. »Setzen Sie so wenig Vertrauen in Ihren angeblich besten Mann?«
»Das hat damit nichts zu tun. Sinclair kennt diesen Abbé zwar, er weiß aber nicht, wo er sich aufhält. Das sollten Sie bedenken. Sie, der Sie angeblich so mächtig sind, haben es auch nicht herausgefunden.«
»Ich bin auch nicht sein Freund. Vor mir hält er sich versteckt. Bestimmt nicht vor Sinclair.«
Sir James schaute seinen Gegner an.
Er wollte van Akkeren nicht bitten, etwas zu tun, in diesem Fall jedoch sah er keine andere Möglichkeit. »Tun Sie mir einen Gefallen, van Akkeren, verlängern Sie das Ultimatum. Dann haben Sie vielleicht eine Chance.«
»Das ist Sinclairs Problem, nicht das meine. Er kennt meine Bedingungen und muß sich damit einverstanden erklären. Haben Sie verstanden? Ein Zurück gibt es nicht.«
»Dann werden auch Sie keinen Erfolg haben, wenn er die Zeiten nicht einhalten kann.«
Van Akkerens nächste Antwort klang sehr überzeugend. »Ich gewinne immer. So oder so. Sollte es Sinclair nicht schaffen, werde ich Sie töten und ihn natürlich auch. Dann habe ich zumindest schon zwei Gegner aus dem Weg geräumt.«
Sir James nickte. »Ja, das würden Sie tatsächlich machen, wie ich Sie einschätze.«
»Sicher.«
»Und wie läuft es praktisch ab? Wie ich feststellte, fahren wir nicht mehr.«
»Nein, wir halten uns versteckt. Es gibt eine Rinne im Grund. Sie eignet sich ausgezeichnet für uns, und ich werde auch meine Späher ausschicken.«
»Sie meinen diese Teufel?«
»Genau. Da sie keine Menschen sind, macht es ihnen auch nichts aus, sich unter Wasser zu bewegen. Sie brauchen keine Luft, um atmen zu können. Ich lasse sie den Fluß überwachen. Sie werden mir die Ankunft des Geisterjägers melden.«
»Und halten Sie mich hier fest?«
Van Akkeren lachte sein Gegenüber aus. »Glauben Sie, ich würde Sie freilassen?«
»Das meine ich nicht. Ich wollte fragen, ob ich mich in dem Boot frei bewegen kann?«
Der Grusel-Star verengte die Augen, als er überlegte. »Was haben Sie vor?« fragte er.
»Nichts
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