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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zweifel, das war ein Sehrohr!
    ***
    Wir hatten das U-Boot!
    Zufall, Glück, Intuition? Vielleicht von jedem ein wenig, und als ich das Glas sinken ließ, hörte ich Prapoch sprechen. »Das nennt man Timing. Schon ist Ihr U-Boot da.«
    Ich nickte und reichte ihm das Glas.
    »Wissen Sie schon, was Sie jetzt unternehmen wollen? Soll ich die Army verständigen?«
    »Nein, noch nicht.«
    Von der Seite her schaute mich Prapoch an und hatte dabei seine Stirn gerunzelt. »So ganz komme ich da nicht mit. Meinen Sie, wir könnten es mit einem U-Boot aufnehmen?«
    »Man wird Ihnen nichts tun.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß es eben.«
    »Dann scheinen Sie mehr zu wissen, als Sie vorhin mir gegenüber zugegeben haben.«
    »Das kann schon sein.«
    Perry Prapoch senkte seinen Blick, um danach wieder den Kopf anzuheben. »Mr. Sinclair, ich akzeptiere, daß Sie sich auf meinem Schiff aufhalten, aber ich möchte, daß Sie mir reinen Wein einschenken. Was hat dieses U-Boot vor?«
    »Ich kann es Ihnen noch nicht sagen!«
    Sein Blick wurde düster. »Ich möchte auf keinen Fall, daß uns dieses Schiff plötzlich rammt.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Sie sind mir einfach zu sicher.«
    »Ich will Ihnen etwas sagen, Kapitän. Für die Leute, die auf dem U-Boot als Besatzung fungieren, sind wir völlig harmlos. Wenn sie Gegner haben, dann andere.«
    »Sie, zum Beispiel?«
    »Ja.«
    »Dann haben Sie uns mit Ihrer Anwesenheit ebenfalls in Gefahr gebracht, Mr. Sinclair.«
    Ich lächelte und schüttelte den Kopf. »Sie haben eines dabei übersehen, Kapitän. Die Besatzung des U-Bootes weiß nicht, daß ich mich auf diesem Schiff aufhalte. Wenn wir beobachtet werden, müssen sie es einfach für einen harmlosen Vergnügungsdampfer halten.«
    Perry Prapoch schob die Brille zurück und schaute mich über die Ränder seiner Gläser an. »Soll ich Ihnen das glauben?«
    »Ich bitte darum.«
    »Sonst noch etwas?« fragte er.
    »Ja, ich hätte gern gewußt, wo wir uns ungefähr befinden.«
    Prapoch nickte. »Das kann ich Ihnen sagen. Rechts und links sehen Sie die großen Wasser-Reservoirs. Das heißt, wir haben sie schon fast passiert und werden bald am Hurst Park entlangfahren.«
    »Wann wird der Fluß breiter?«
    »Das dauert noch etwas. Aber U-Boot-Tiefe besitzt er inzwischen.«
    Prapoch griff wieder zum Glas und schaute durch die breite Scheibe. Schon drei Sekunden später ließ er es wieder sinken, brummte etwas in seinen Bart und schüttelte den Kopf.
    »Was haben Sie?« fragte ich.
    »Das Sehrohr ist verschwunden!«
    Ich schaute ihn an und wußte nicht, ob ich über diese Tatsache lachen oder weinen sollte…
    ***
    So sieht also mein Ende aus, dachte Sir James. Ich werde von irgendwelchen widerlichen Monstren zerrissen, die vom Teufel gezeichnet wurden.
    Noch lebte er, aber er fand sich in den Klauen dieser Widerlinge, die ihre Mäuler bereits aufgerissen hatten und sich wohl nicht einigen konnten, wer es zuerst machte.
    Irgend jemand rammte Sir James ein Bein in den Rücken. Durch diesen Stoß geriet er in eine Drehbewegung und fiel weich, weil schon andere Körper unter ihm lagen. Er hörte sich stöhnen — und einen scharfen, sehr hart klingenden Befehl.
    Die gesamte Szene erstarrte!
    Sir James merkte plötzlich, daß er wieder freier atmen konnte. Zwar hielten ihn die Wesen noch fest, aber sie drückten ihre Finger nicht mehr so hart in sein Fleisch.
    Etwas pochte im Hirn des Superintendenten. Erst nach einer Weile war ihm klar, daß er dort seinen eigenen Herzschlag als Echo vernahm. Er fühlte sich wieder so naß wie vor Stunden, als man ihn aus der Themse gefischt hatte.
    Nur war es diesmal Schweiß, der seine Kleidung am Körper festkleben ließ. Die Brille war ihm vom Gesicht gerutscht. Sie mußte irgendwo am Boden liegen. Sir James sah nur noch schlecht. Er tastete den Boden ab und hatte Glück, daß er einen Bügel zwischen die Finger bekam. Er setzte die Brille mit zitternden Händen wieder auf. Das linke Glas hatte einen Sprung bekommen, steckte aber noch im Rahmen, so daß Sir James, wenn auch leicht behindert, hindurchschauen konnte. Erst jetzt sah er, daß Vincent van Akkeren erschienen war. Aus seiner Vogelperspektive wirkte dieser Mann noch größer und gefährlicher, als er es ohnehin schon war. Seine Arme hatte er angewinkelt und die Hände in die Seiten gestemmt. Das schwache Licht umfloß seine Gestalt wie ein welliger Schimmer.
    Seine Diener hockten dicht zusammen und trauten sich nicht, irgend etwas zu

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