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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unternehmen.
    »Weg mit euch! Auf eure Plätze!«
    Ihre schrecklichen Gesichter unter den Kutten schauten für einen Moment hoch zu van Akkeren. Es sah so aus, als wollten sie sich gegen den Befehl auflehnen, und mit van Akkeren geschah etwas, das Sir James noch nie bei einem Menschen erlebt oder gesehen hatte. Es war ein roter Schein, der sich auf seinem Gesicht ausbreitete und ebenfalls die Augen erfaßte, so daß van Akkerens Gesicht etwas Teuflisches annahm.
    »Ich bin Baphomet«, sagte er. »Ich bin nicht nur sein Vertreter, ich bin es selbst!« Er hob beide Arme, das Gesicht zuckte, es nahm eine dreieckige Form an und glühte dabei wie ein tiefes Feuer. Hörner wuchsen ihm nicht. Aber diese eine Ausstrahlung und Demonstration hatte ausgereicht, um sich den nötigen Respekt zu verschaffen. Keiner seiner Diener wagte mehr, sich gegen ihn aufzulehnen.
    Sie zogen sich in ihre Kojen zurück, bewegten sich dabei langsam und schabten mit ihren Körpern aneinander. Manche krochen auf die Plätze wie große Würmer.
    Schließlich lag Sir James allein im Gang, atmete schwer und keuchend und mußte mit ansehen, wie van Akkeren seinen Arm ausstreckte und auf ihn deutete. Er stand dort wie ein Diktator, der kalt auf seine Untertanen hinabschaut. Sein Aussehen war jetzt wieder normal, und er sagte mit einer spöttisch klingenden Stimme: »Ich habe Ihnen wieder einmal das Leben gerettet, Sir James.«
    »Vielleicht verlängert!«
    Van Akkeren lachte. »Sie scheinen den Humor noch nicht verloren zu haben. Jedenfalls wären Sie durch meine Diener auf eine schrecklichere Art und Weise ums Leben gekommen.«
    »Wie wollen Sie mich den töten?«
    Der Grusel-Star winkte herrisch ab. »Stehen Sie auf, Powell, und kommen Sie mit!«
    Sir James nahm die ausgestreckte Hand des Mannes nicht. Er hielt sich an einem Pfosten fest und stemmte sich in die Höhe. Seine Knie waren weich. Er, der immer Last mit dem Magen hatte, bekam Sodbrennen.
    »Kommen Sie, kommen Sie!«
    Van Akkeren winkte herrisch mit beiden Händen. »Ich will mich hier nicht so lange aufhalten. Mein Platz ist woanders.« Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, drehte er sich um und ging davon.
    Sir James stolperte hinter ihm her. Der Superintendent wunderte sich nicht, als sie schließlich die Zentrale betraten, wo auch das Rundblicksehrohr eingefahren hing.
    Lässig stützte sich van Akkeren auf den waagerecht laufenden Metallgriff. »Wie Sie sicherlich bemerken, machen wir langsame Fahrt, Sir James, und ich möchte Ihnen eine kleine Freude gönnen. Ich erlaube Ihnen einen Rundblick in die Freiheit. Ist das nichts?«
    »Meinetwegen brauchen Sie es nicht zu tun.«
    »Doch, mein Lieber, doch. Ich bin so frei. Sie sollen alles sehen. Leider kann ich Ihnen die Londoner City noch nicht bieten, wir halten uns etwas außerhalb auf, aber das Wasser Ihrer geliebten Themse werden Sie als letzten Eindruck mit in den Tod nehmen können.«
    Sir James wollte erst dagegen sprechen, sah aber ein, daß es keinen Sinn hatte, den Typen überzeugen zu wollen.
    So ergab er sich in sein Schicksal.
    Sie befanden sich nicht allein in der Zentrale. Zwei Diener mit dreieckigen Teufelsgesichtern verfolgten jede ihrer Bewegungen. Sie schauten auch zu, wie van Akkeren die Maschinen stoppte und danach das Sehrohr ausfahren ließ. Er selbst blieb an dem Haltebalken hängen wie an einem Reck. Das Rohr stieß aus dem Wasser. Sir James sah es nicht, er hörte nur den Kommentar des Grusel-Stars.
    »Ja, es ist noch hell genug. Man kann einiges erkennen. Das Wasser fließt hier ruhiger. Es ist wenig Verkehr auf dem Fluß, bis…« Er lachte plötzlich. »Da ist doch tatsächlich ein Schiff in der Nähe. Schauen Sie.«
    Van Akkeren schuf Sir James Platz, der jetzt ebenfalls durch die komplizierte Spiegeloptik schaute und das Schiff auch sah.
    Es war einer dieser Vergnügungskähne, die man mieten konnte und die auch sonst die Strecke London - Windsorfuhren. Das U-Boot ging auf Kollisionskurs.
    »Sehen Sie es?«
    »Ja.«
    »Und spüren Sie etwas?«
    »Nein!«
    »Das ist gut.« Van Akkeren packte zu und schleuderte Sir James vom Sehrohr weg. Er schaute noch einmal nach, nickte dabei und fluchte in einer Sprache, die der Superintendent noch nie in seinem Leben gehört hatte. Wenig später ließ van Akkeren das Sehrohr einfahren und gab eine Kursänderung durch.
    Sir James verstand nicht viel von der Seefahrt. Er konnte sich jedoch ausrechnen, daß ihr Boot dem anderen unbedingt ausweichen wollte. Wenig später war

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