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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bord und winkte.
    »Halten Sie mal die Lampe, bitte.« Mr. Joon drückte mir eine Stableuchte in die Hand. »Ich will sehen, was da geschehen ist. Mit technischen Dingen kenne ich mich aus.«
    »Okay.«
    Joon bückte sich. Ich leuchtete dorthin, wo sich die Schiffsschraube befand. Zu sehen war sie nicht, aber Joon, der sich ein Ruder besorgt hatte, stach dies ins Wasser und tastete damit die Schraube ab. Er brauchte nicht lange, zog das Ruder zurück und nickte. Sein Mund zuckte dabei.
    »Haben Sie den Fehler gefunden?« fragte ich ihn.
    »Fehler ist gut. Die Schraube ist total verbogen. Da muß etwas hineingeraten sein. Ich rechne mit Sabotage.«
    »Und wer?«
    Joon hob die Schultern. »Kann ich Ihnen nicht sagen. Sie haben doch das U-Boot unter Kontrolle.«
    »Das ist zuviel gesagt. Ich kann mir schon vorstellen, daß es damit zu tun hat.«
    »Ich muß Prapoch Bescheid geben.« Joon wollte an Bord klettern, doch das Gesicht des Kapitäns erschien plötzlich über uns. Er hatte es auf der Brücke nicht mehr ausgehalten.
    »Haben Sie etwas gefunden, Mr. Joon?«
    »Ja, man hat die Schraube durch äußere Gewalteinwendung zerstört. Wir können nicht mehr fahren.«
    Prapoch stieß einen Fluch aus. »Das kann nur mit diesem verdammten U-Boot zusammenhängen. Ich werde sehen, daß ich ein zweites Schiff bekomme, auf das die Leute umsteigen können.«
    Mir paßte das nicht in den Kram. Je mehr Aufregung und Durcheinander herrschten, um so größer wurden die Chancen für unsere Gegner. Ich suchte die Wasserfläche ab. Das U-Boot ließ sich nicht blicken. Nicht einmal das Sehrohr ragte aus dem Wasser.
    »Ich gehe wieder an Bord!« erklärte Mr. Joon und wollte nach der außen hängenden Leiter greifen, als wir beide den schrecklichen Schrei hörten. Ein Mann hatte ihn ausgestoßen, dann vernahmen wir ein Klatschen.
    »Mann über Bord!« schrie Joon.
    Ich suchte im Strahl des Scheinwerfers die Wasserfläche ab und sah tatsächlich denjenigen, der über Bord gegangen war. Er schwamm im Wasser, seine Mütze hatte er verloren. Als der Lichtbalken über sein Gesicht strich, kniff er geblendet die Augen zusammen. Der Bart klebte an seinem Gesicht wie nasse, schwarze Watte.
    »Das ist ja Prapoch!« rief Mr. Joon neben mir. Gleichzeitig winkte er seinem Chef zu und griff schon nach einem Rettungsring, der ebenfalls mit einer Leine verbunden war. Als er ausholte, um den Ring zu schleudern, verschwand das Gesicht des Kapitäns plötzlich unter der Wasserfläche, als hätte ihn jemand in die Tiefe gerissen…
    ***
    Mr. Joon erstarrte mitten in der Bewegung. »Das ist verrückt. Er ist verschwunden, Mr. Sinclair — einfach weg!«
    »Ich weiß.«
    »Und wieso? Hier gibt es keine Strudel und Kreisel. Prapoch kann schwimmen, er…«
    Ich hörte nicht mehr hin, was er zu sagen hatte, sondern kniete mich hin und suchte die Wasserfläche mit Hilfe der Lampe ab. Von Prapoch sah ich nichts. Man hatte ihn einfach in die Tiefe gerissen. Hart und gnadenlos. Der oder die Unbekannten hatten ihm nicht die Spur einer Chance gelassen.
    Als ich meinen Arm nach rechts bewegte, der Kegel über das Wasser geisterte und blaß am Ufer entlangstrich, sah ich ihn. Er schwamm auf dem Rücken. Das Gesicht wurde von den wie gläsern wirkenden Wellen überspült, und ich hatte den Eindruck, daß der Kapitän nicht mehr lebte.
    Noch ein zweites Gesicht entdeckte ich. Dicht neben dem des Kapitäns. Es war aus der Tiefe hochgestiegen, zusammen mit dem Körper, der auf der Oberfläche schwamm, weil der Stoff des dunklen Umhangs den anderen in die Höhe drückte.
    Ich sah nur das Gesicht.
    Eine dreieckige Fratze, wie ich sie bereits in meinem Büro erlebt hatte. Weitere Gedanken machte ich mir nicht. Ich wußte jetzt Bescheid, riß die Beretta hervor, kam aber nicht mehr zum Schuß, weil der Teufelsdiener verschwand.
    Nur Prapoch blieb zurück. Sein Körper schwamm wie ein bleiches Stück Holz auf dem Wasser.
    Auch Mr. Joon hatte ihn längst gesehen. Neben mir kniete er und stöhnte auf. »Den hat es erwischt.«
    Ich gab keine Antwort und schaute zu, wie eine Welle den leblosen Kapitän auf uns zuschob. Bevor er wieder abgetrieben werden konnte, hatte ich mich über den Rand des Bootes gebeugt und den Körper mit der ausgestreckten Hand zu fassen bekommen. »Helfen Sie mir!«
    Joon mußte erst seinen Schock überwinden. Dann faßte er mit an, zitterte dabei, sprach mit sich selbst, schluckte, aber er machte weiter, und so schafften wir es, den Kapitän aus dem

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