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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, von einem schweren Sitzmöbel aus Holz erwischt zu werden.
    Das passierte nicht.
    Ruhe kehrte ein.
    Aber ich wußte genau, was geschehen war. Das Schiff war auf Grund gelaufen.
    Das hieß mit anderen Worten: Wir saßen fest!
    ***
    Die Stille dauerte nur so lange, wie der Schock bei einem Menschen anhält. Danach war zwar nicht gerade die Hölle los, aber unter mir hörte ich die ängstlichen und überraschten Schreie der zahlreichen Passagiere, die vielleicht nicht mitbekommen hatten, was eigentlich geschehen war.
    Das aber änderte sich in den folgenden Sekunden. Plötzlich wollte keiner mehr in den Tanzsälen und Restaurants bleiben. Ein jeder drängte zum Ausgang, so daß es vor den Türen zu einem gewaltigen Gewühl kam. Auch ich wühlte mich unter den Stühlen hervor und schleuderte sie zur Seite.
    Sie rutschten über das Promenadendeck, als wäre es mit Seife eingeschmiert worden.
    Ich kam wieder hoch.
    Das heißt, man ließ mich bis auf die Knie kommen, als plötzlich der Teufelsdiener vor mir auftauchte. Er hatte den Ruck wohl besser überstanden und sich auch eine Waffe besorgt.
    Mit beiden Händen hielt er einen der zusammengeklappten Stühle fest und schwang ihn hoch über seinem Kopf, bevor er zuschlagen wollte. Ich schoß.
    Die Beretta hatte ich zum Glück nicht verloren, und meine geweihte Silberkugel war schneller.
    Sie traf den Unheimlichen in der Körpermitte.
    Es war ein harter Schlag, den er abbekam. Der Stuhl rutschte ihm aus den Händen, krachte auf seinen Schädel und begrub den Untoten unter sich, der im gleichen Augenblick zusammenbrach, wobei mit ihm das gleiche passierte, wie in meinem Büro.
    Er zerplatzte! Staub und Knochenteile wirbelten in meiner Nähe über das Deck. Das Gesicht leuchtete noch einmal auf. Ich glaubte ein Abziehbild meines Todfeindes Asmodis darin schimmern zu sehen, dann wurde es grau und zerfiel.
    Da war ich bereits vorbeigehetzt.
    Zum Oberdeck wollte zum Glück niemand. Die Menschen sahen zu, daß sie von Bord kamen. Es herrschte eine gewisse Panik, ich warfeinen Blick nach Backbord und sah, daß die meisten Passagiere vom Schiff aus in das Wasser sprangen, das an dieser Stelle relativ flach war, so daß auch Nichtschwimmer das rettende Ufer erreichen konnten. Wo steckten meine Feinde? Bestimmt hatte van Akkeren nicht nur einen oder zwei Teufelsdiener geschickt, die das Schiff unter Kontrolle nehmen sollten. Typen wie er gingen auf Nummer Sicher. Zudem fragte ich mich, weshalb er dieses Boot hatte angreifen lassen. Wußte er vielleicht, daß ich mich an Deck befand?
    Damit mußte ich rechnen, und so trug ich eigentlich die Schuld an dieser Katastrophe.
    Über eine Leiter turnte ich dem Hauptdeck entgegen. Von der Besatzung sah ich keinen. Mr. Joon und auch Kapitän Prapoch, falls dieser noch lebte, hielten sich zurück, aus welchen Gründen auch immer. Ich kam zwar gut ein Deck tiefer an, preßte mich aber gegen die Wand in einer Nische, um die Fliehenden vorbeizulassen. Sie hatten es eilig. Sie sprangen über Bord und flohen durch das seichte Wasser dem Ufer entgegen.
    Ich lief in Richtung Bug, wo sich auch die Brücke befand. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo alle Tarnung nichts mehr nutzte. Ich mußte mit meiner Dienststelle telefonieren, wo Suko und Captain Darring auf einen Anruf warteten.
    Etwas Weiches, das auf dem Boden lag, stoppte mich. Ich stolperte, konnte mich jedoch abfangen. Ich blieb stehen und drehte mich. Die Frau lag auf dem Rücken.
    Sie sah furchtbar aus, und ich erkannte, zu was diese Teufelsdiener alles fähig waren.
    Dennoch konnte ich erkennen, um wen es sich handelte. Die Tote war Mary Mirror, die so laut lachen und auch schreien konnte…
    ***
    Kapitän Prapoch verließ nur ungern die Brücke. Wenn er es tat, wußte er genau, daß er sich auf seinen Steuermann Tuppesing verlassen konnte. Er kannte das Schiff in-und auswendig und war bestens mit der Technik vertraut.
    Daß irgend etwas mit der Schraube war, hatte er längst festgestellt. Jetzt kam es darauf an, daß das Ruder noch einigermaßen funktionierte und Tuppesing das schwere Boot so lenken konnte, daß es im seichten Gewässer nicht festlief.
    Tuppesing war Fachmann genug, um zu erkennen, daß er das Schiff nicht mehr unter Kontrolle bekam. Er konnte nur noch darauf hoffen, daß alles glimpflich ablief.
    Der Mann schwitzte. Die Brillengläser beschlugen von innen, und Tuppesing nahm sein Sehgestell ab.
    Auch ohne Brille konnte er erkennen, daß sein Boot nach rechts

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