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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wasser in unser Boot zu hieven. Mr. Joon stellte nicht erst fest, ob überhaupt eine Chance bestand, er begann sofort mit den Wiederbelebungsversuchen. Mr. Joon arbeitete mit der Sturheit eines Roboters. Prapoch hatte Wasser geschluckt, das fontänenartig aus seinem Mund schoß.
    »Lebt er?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Mr. Joon verzog das Gesicht. »Ich bin so aufgeregt und werde wohl keinen Puls fühlen können…«
    Ich hätte ihm gern zur Seite gestanden, aber auf dem Deck des Schiffes war etwas im Gange.
    Jemand schrie.
    Grell und sirenenhaft. Es hörte sich fast so an wie das kreischende Lachen der Mary Mirror.
    Und nicht nur fast, das mußte sie sein, die so laut geschrien hatte. Mit einem Satz hatte ich die an der Stahlhaut hängende Heckleiter erreicht und kletterte sie hoch. Daß Joon mir irgend etwas über den Kapitän nachschrie, hörte ich nicht mehr…
    ***
    Zum Glück spielte die Musik noch. Es gibt ja Musiker, die versuchen ihr eigenes Unvermögen durch Lautstärke zu übertönen. So war es auch hier. Die Kapelle spielte nicht schön, dafür laut. Ich hörte die Melodien und Klänge. Bekannte Schlagerweisen, vermischt mit Welthits und auch alten Volksmelodien. Ein Klangwirrwarr, den die meisten Tänzer liebten.
    Und sie bewegten sich. Automatisch fiel mein Blick durch die großen Scheiben. Da wogten die Menschenmassen auf den viel zu kleinen Tanzflächen. Wer keinen Partner gefunden hatte, bewegte sich eben allein. Aber auch zahlreiche Frauen tanzten zusammen, besonders die älteren.
    Es hatte jemand geschrien. Leider wußte ich nicht, wo das geschehen war, und das Boot war verdammt groß. Über eine Außenleiter turnte ich wieder auf das Oberdeck. Es hatte sich geleert. Der Wind war zu kalt. Ein festlich illuminiertes Deck wäre besser gewesen. Nur die Positionsleuchten an der Brücke brannten, ansonsten war das Deck dunkel. Bis auf die Stellen, wo Licht aus den großen Fenstern fiel. Verdammt, ich hatte mich doch nicht getäuscht! Mary Minors Organ war einfach nicht zu überhören.
    Ich ging quer über das Ober-oder Promenadendeck. An der rechten Seite lagen nicht nur die zusammengeklappten Liegestühle aufeinander, dort standen auch Stühle in mehreren Reihen nebeneinander. Plötzlich wurde ich gepackt.
    Wie eine Klette hing mein Gegner an mir. Er hatte Kraft und setzte diese auch voll ein. Er schob mich vor und preßte mich gegen die Reling. Ich hatte genug Zeit, mir das Gesicht anzuschauen. Es war einer der Teufelsdiener!
    Diese dreieckige blaßgraue Fratze mit den etwas helleren Augen und den wirren Haaren paßte zu der Gestalt, die in meinem Büro explodiert war.
    Blitzschnell riß ich den Arm hoch und winkelte ihn gleichzeitig an. Mein rechter Ellbogen traf haargenau das Kinn dieses unheimlichen Wesens, dessen Kopf in den Nacken gerissen wurde, mich aber nicht losließ. Dafür prallte ich mit dem Rücken gegen die Reling. In die Fratze setzte ich meine Faust, und noch einmal schlug ich zu. So verschaffte ich mir Luft.
    Ich hörte den Teufelsdiener keuchen und würgen. Mit zwei Handkantenschlägen hämmerte ich seine Arme nach unten, so daß ich endlich frei war und mit einem gut gezielten Karatetritt den Unheimlichen zurückschleudern konnte. Er krachte auf die Planken, kam aber wieder hoch.
    Seine Fratze schimmerte. In den Augen las ich die Bösartigkeit der Hölle, als wollte mir Asmodis persönlich durch sie Grüße bestellen lassen.
    Mit zwei schnellen Schritten schaffte ich eine genügend große Distanz zwischen uns und kam endlich dazu, die Beretta zu ziehen. Ich hatte die Waffe noch nicht auf mein Ziel gerichtet, als wir beide überrascht wurden.
    Plötzlich durchlief zuerst ein Ruck das Schiff, dem ein gewaltiges Nachzittern folgte.
    Der Ruck traf alle Anwesenden überraschend. Auch ich war davon nicht ausgeschlossen worden und hatte das Gefühl, als wären mir die Beine unter dem Körper weggerissen worden. Ich kippte zuerst nach vorn, sofort wieder zurück, lag schon auf den Planken und rutschte schräg darüber hinweg, ohne daß ich mich irgendwo festhalten konnte. Aber die zusammengestellten Stuhlreihen näherten sich mir. Es kam, wie es kommen mußte.
    Kurz bevor ich in die Stühle hineinkrachte, erfaßten mich noch andere Kräfte und drehten mich herum, so daß ich seitlich gegen das große Hindernis stieß und einige Stühle über und neben mir zusammenfielen. Ich blieb dazwischen liegen, wußte nicht mehr, wo sich der Untote aufhielt und deckte meinen Kopf ab, weil ich Angst

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