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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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rückwärtstorkelte, stolperte sie über die Beine eines der Kinder und prallte mit dem Hinterkopf gegen die Wand. Es gab einen dumpfen Knall, dann landete sie benommen auf dem Hintern.
    »Du Schlampe!«, brüllte er und fuchtelte mit der Pistole herum, während er sich wie verrückt die Augen rieb, um etwas sehen zu können. Ein Schuss löste sich, der im Boden einschlug und als Querschläger durchs Zimmer sirrte. Er drückte mehrmals hintereinander ab, verzweifelt bemüht, Tina irgendwo auszumachen, und eine seiner Kugeln schlug so dicht neben ihrem Kopf ein, dass der Putz auf ihre Schulter stäubte.
    Mittlerweile hatte er die Hand aus dem Gesicht genommen, blinzelte und stieß sich von der Wand ab. Die Pistole allerdings schwenkte er immer noch unkontrolliert in weitem Bogen hin und her. Die Kinder wanden sich verzweifelt am Boden und versuchten, aus der Schusslinie zu rollen. Das Mädchen weinte inzwischen hemmungslos, und plötzlich zielte die Pistole genau zwischen Olivers Schulterblätter.
    In Tinas Kopf drehte sich alles, und am liebsten hätte sie sich übergeben, doch sie durfte keine Sekunde mehr verlieren, denn gleich würde der Kerl wieder abdrücken, auch wenn er nicht klar erkennen konnte, was er eigentlich im Visier hatte.
    Sie hielt immer noch das Bleirohr in der Hand und sprang auf die Beine, sich mit der freien Hand abstützend.
    Der Mann nahm ihre Bewegung wahr, schwang herum und richtete die Pistole auf sie. Doch ehe er abdrücken konnte, warf sie das Rohr nach ihm und erwischte ihn voll im Gesicht.
    Seine Nase brach, Blut schoss aus den Löchern, lief ihm in den Mund. Er schrie erstickt auf, verlor das Gleichgewicht, sodass der Schuss, den er jetzt abgab, irgendwo in die Decke ging. Noch während er versuchte, wieder festen Stand zu bekommen, ging Tina auf ihn los und nutzte seine Verwirrung, um ihm mit voller Wucht das Knie in den Unterleib und die Stirn auf die bereits lädierte Nase zu rammen.
    Diesmal schrie er nicht nur vor Schmerz auf, sondern auch aus Angst. Sie spürte, wie er unter ihrer Attacke sein Momentum verlor. Das Blut strömte ihm aus der Nase, seine Augen waren glasig, und er konnte nach wie vor kaum sehen.
    Aber er hatte immer noch die Pistole, und als er sie herumschwenkte und auf sie richtete, griff sie verzweifelt nach dem heißen Schalldämpfer. Sie ignorierte den brennenden Schmerz und riss ihm mit aller Kraft, die noch in ihr steckte, die Pistole aus der Hand.
    Die polterte zu Boden und rutschte über den Teppich, bis sie ohne loszugehen in einer Ecke liegen blieb. Tina nutzte ihren Vorteil, trat, boxte und rammte ihm die Stirn immer wieder ins Gesicht. Doch so einfach war er nicht unterzukriegen. Er war ein Hüne, wog wahrscheinlich das Doppelte von ihr, und auch wenn sie ihm schwer zugesetzt hatte, war er noch nicht geschlagen. Mit wütendem Geheul riss er sie erneut hoch und stieß sie von sich. Wieder landete sie krachend auf dem Boden. Er versuchte, ihr ins Gesicht zu treten, doch sie hatte bereits die Arme zur Abwehr hochgerissen und konnte ihn weitgehend abblocken.
    Als er erneut ausholte, rollte sie sich blitzschnell zusammen, dennoch traf er sie und stieß dabei einen gellenden Fluch aus. Sein Atem kam stoßweise, und er trat weiter blindlings auf sie ein. Nun war auch Tina angeknockt, doch solange er so ziellos herumtrampelte, würde sie es überleben.
    Nur dass er gar nicht weiter nach ihr trat, sondern ihr stattdessen mit voller Wucht auf die Arme stampfte, die sie zum Schutz über den Kopf gehalten hatte. Dann hörte sie, wie er sich umwandte und auf die Pistole zustolperte.
    Sie musste hochkommen. Weiterkämpfen. Wenn sie jetzt aufgab, würde er erst ihr eine Kugel in den Kopf jagen und gleich darauf den Kindern.
    Sie rollte sich ab und sprang federnd auf die Beine. Sofort ergriff sie ein fast übermächtiger Schwindel, der sie fast wieder zu Boden geworfen hätte. Doch sie riss sich zusammen, und als sich ihr Blick klärte, sah sie, wie er sich gerade bückte. Er kauerte mit dem Rücken zu Tina und versuchte ungeschickt die Pistole aufzuheben.
    Ein gutes Stück vor ihr lag das Bleirohr. Aufgeputscht vom Adrenalin, folgte sie einfach ihren Instinkten, tauchte ab, schnappte sich das Rohr und rannte auf ihren Widersacher los, schwang das Rohr über dem Kopf.
    Er hörte sie kommen, fuhr herum, hatte den Finger noch nicht am Abzug, aber für einen Sekundenbruchteil sah es so aus, als würde er die Waffe richtig zu fassen kriegen. Doch es war zu spät.
    Mit

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