Das Ultimatum - Thriller
beklagen haben, aber er war immer noch professionell genug, um auf den Hinterhalt zu reagieren und ihm zumindest mit einem Teil seiner Feuerkraft das Leben schwerzumachen.
Für Fox war es entscheidend, das Überraschungsmoment zu bewahren und den SAS weiter unter Druck zu setzen. Denn was er nicht gebrauchen konnte, war, dass sie annahmen, den gröbsten Widerstand ausgeschaltet zu haben, und die Erstürmung fortsetzten. Er musste sie zum Rückzug zwingen.
Er sprang auf, schob ein neues Magazin in sein AK-47, nahm eine zweite Granate vom Gürtel und sprintete geduckt durch die Verbindungstür in das angrenzende Konferenzzimmer. Er pirschte zum Fenster vor, achtete darauf, dass er außer Sicht blieb, und zerstörte mit einer Salve, die er in den Hof jagte, die Scheibe. Dann zog er den Sicherungsstift und warf die Granate durch das Loch.
Nachdem sie unten explodiert war, feuerte er eine weitere Salve hinterher und konnte, als der Rauch sich klärte, der Versuchung nicht widerstehen, einen kurzen Blick auf das Massaker zu werfen, das er und Bear angerichtet hatten.
Doch was er sah, ließ ihn verblüfft zurückzucken. Er schaute noch einmal hinunter und wollte nicht glauben, was er da sah: nichts. Abgesehen von ein paar brennenden Wrackteilen und ein paar Rauchschwaden war der Hof leer. Keine einzige Leiche. Nichts, gar nichts.
Ihr Hinterhalt war fehlgeschlagen.
80
22:13
»Wie um alles in der Welt haben Sie herausgefunden, was passieren würde?«, fragte Major Standard.
»Ich hatte eine verlässliche Information«, erwiderte Arley und packte das Telefon fester. »Aber die Frage ist doch: Hat sie etwas genutzt? Konnten Sie Ihre Männer rechtzeitig zurückziehen? Von hier aus klang das wie ein heftiges Feuergefecht.«
Von ihrem Standort in der Einsatzzentrale aus hatten sie nicht sehen können, was geschehen war, und über die Kamera in der Worth Street war auch nicht viel zu erkennen. Dagegen hatten ihnen die Explosionen und die Schüsse nur allzu deutlich in den Ohren geklungen.
»Ja. Meine Männer sind unversehrt. Wir mussten das Feuer erwidern, um unseren Rückzug zu sichern, wissen aber nicht, ob wir einen oder mehrere Terroristen getroffen haben. Ich muss dringend mit Ihrer Quelle sprechen. Ich muss wissen, woher sie unsere Pläne kannte und was sie uns über die Terroristen im Gebäude berichten kann. Hat Ihre Quelle einen Namen? Und eine Nummer?«
»Nein«, log Arley und improvisierte eine Erklärung. »Er rief aus einer Telefonzelle an.«
»Wer ist er? Und warum hat er Sie angerufen?«
»Ein Informant, der über eine MI5-Verbindung läuft. Zu mir wurde er durchgestellt, weil ich der kommandierende Polizeioffizier vor Ort bin. Ich versuche ihn gleich für Sie zu erreichen.«
»Tun Sie das. Ich muss ihn unbedingt sprechen. Wir können keinen weiteren Angriff planen, ehe wir nicht wenigstens ungefähr wissen, womit wir es zu tun haben.«
»Unser Verhandlungsführer versucht immer noch, Wolf an den Apparat zu bekommen«, lenkte Arley ab. »Er geht nicht ran. Was soll er Wolf sagen, wenn er ihn erreicht?«
»Er soll sagen, es habe sich um einen Fehler gehandelt. Es sei keine Attacke geplant gewesen. Und besorgen Sie mir Ihren Kontaktmann. Sofort, Arley. Das ist ein Befehl.«
»Ja, Sir«, antwortete sie und legte auf. Dann gab sie Standards Anweisungen an Riz Mohammed weiter.
Gerade noch rechtzeitig, denn keine zwanzig Sekunden später wurde das Telefon in der Satellitenküche, das seit über zehn Minuten klingelte, endlich abgenommen.
»Stoppt sofort die Attacke!«, brüllte Wolf mit bebender Stimme, in der sich Angst und Wut die Waage hielten. »Wenn nicht, lasse ich die Bombe im Ballsaal hochgehen und töte alle Geiseln. Ihr habt eine Minute, um zu gehorchen. Habt ihr verstanden?«
»Ja, ich habe verstanden«, sagte Riz, der wie alle anderen überrascht war, dass Wolf den Anruf entgegengenommen hatte. »Aber es muss sich um ein Missverständnis handeln. Es hat keinen Angriff gegeben.«
»Ach nein? Und die Schüsse und Explosionen?«
Riz runzelte die Stirn und sah Arley an. Was immer dort im Hotel vor sich ging, Wolf wusste darüber nicht in Einzelheiten Bescheid. »Meinen Informationen zufolge wurde aus dem Hotel heraus das Feuer auf zwei SAS-Männer eröffnet, die die Rückseite des Hotels beobachteten. Sie erwiderten das Feuer nur zu ihrem Schutz und zogen sich sofort zurück.«
»Schwachsinn! Das kann nicht sein. Die haben uns attackiert.« Aber in seiner Stimme schwang der erste leise
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