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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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einem wilden Schrei und aller Kraft, die noch in ihr steckte, hämmerte sie ihm das Rohr gegen die Schläfe.
    Er ging sofort zu Boden, lautlos, und fast wäre Tina auf ihn draufgefallen. Sie konnte gerade noch die Hand ausstrecken und sich an der Wand abstützen, ehe sie seitlich an ihr herunterrutschte und hart auf dem Teppich landete. Erschöpft wurde ihr bewusst, dass es plötzlich totenstill im Zimmer war.
    Etwa zehn Sekunden blieb sie einfach reglos liegen und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Dann raffte sie sich unter gewaltigen Schmerzen auf und tastete nach dem Handy in ihrer Tasche.

78
    22:09
    Während Arley auf dem Monitor mitansehen musste, wie ein schwarz gekleideter Soldat nach dem anderen unter dem Torbogen, der zur Rückseite des Stanhope führte, verschwand, vibrierte plötzlich ihr Handy. Sie riss es aus der Tasche, und als sie auf das Display sah, glaubte sie, ihr Herz bliebe stehen. Tina.
    »Was ist los?«, rief sie, ohne auf ihre Umgebung zu achten.
    Tina klang erschöpft, aber auch erleichtert, fast erlöst.
    »Ich hab deine Kinder. Sie sind in Sicherheit.«
    Arley wäre fast in Ohnmacht gefallen, so überwältigt war sie von Tinas Worten. Doch dafür blieb jetzt keine Zeit.
    »Danke«, sagte sie kurz. »Ich rufe in fünf Minuten zurück.«
    Sie steckte das Handy wieder ein, griff sich eines der sicheren Telefone und drückte die Kurzwahltaste, die sie mit dem SAS-Einsatzzentrum verband.
    Eine unbekannte Stimme meldete sich, Captain Hunter. Arley kam sofort zur Sache.
    »Hier spricht Bronze Commander DAC Arley Dale. Stoppen Sie die Erstürmung. Sofort. Ich habe zuverlässige Informationen, dass Ihre Männer in einen Hinterhalt geraten.
    »Dazu ist es zu spät. Sie gehen jetzt rein.«
    »Das dürfen sie nicht. Rufen Sie sie zurück.«
    »Das werde ich nicht tun. Es handelt sich um eine militärische Operation. Das liegt außerhalb Ihrer Zuständigkeit.«
    »Dann verbinden Sie mich mit Major Standard. Bitte. Es dauert nur ein paar Sekunden.«
    »Er kann nicht mit Ihnen sprechen. Er befehligt den Angriff.«
    »Wenn er das Kommano hat, dann muss er unbedingt mit mir sprechen. Es geht um Leben und Tod.«
    Der Captain bat sie, am Apparat zu bleiben. Während sie aufgeregt wartete, bemerkte sie die Gesichter ihrer Kollegen um sich herum, alle betrachteten sie schockiert. Aber das war ihr jetzt egal.
    Sie konnte nur beten, dass es nicht zu spät war.

79
    Von seinem Standort im Meadow Room aus sah Fox, wie sie einer nach dem anderen aus der Dunkelheit des Torbogens herauskamen, sich über den Hof verteilten und mit auf die Rückseite des Gebäudes gerichteten Waffen die Umgebung nach einem Hinterhalt absuchten.
    Der Feind.
    Er glitt vom Fenster weg, ließ das bereits auf Dauerfeuer eingestellte AK-47 sinken, zählte stumm bis zwanzig und wartete darauf, dass Bear die Bombe zündete. Hoffte inständig, er möge nicht versagen.
    Siebzehn, achtzehn, neunzehn …
    Obwohl er vorbereitet war, zuckte er heftig zusammen, als die Bombe explodierte, weil die Wucht der Detonation die Fenster erzittern ließ. Dennoch reagierte er blitzschnell. Er nutzte das Chaos und die Augenblicke der Verwirrung, die stets auf eine Explosion folgen, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Sofort eröffnete er das Feuer und jagte Salve um Salve in die dichte Staubwolke, die sich unter ihm ausbreitete.
    Durch die zerborstene Fensterscheibe beugte er sich etwas vor und bestrich den Hof mit Kugeln, obwohl er nicht genau erkennen konnte, wen oder was er unter Beschuss nahm. Doch da wurde vom Torbogen aus bereits das Feuer erwidert, und er musste zurückspringen, um nicht getroffen zu werden. Alle Scheiben des Meadow Room zersplitterten, und ein Scherbenregen ergoss sich über seine Stiefel, doch Fox war längst in Deckung und nestelte eine Granate von seinem Gürtel. Er zog den Sicherungsstift heraus und warf sie aus dem Fenster. Sie explodierte genau in dem Moment, als sie unten aufschlug. Gleichzeitig hörte er trotz des Klingelns in seinen Ohren, wie Bear von unten mit einer langen Salve ebenfalls das Feuer eröffnete. Die Antwort waren ein paar kurze, trockene Schüsse, gefolgt vom Zischen einer Blendgranate.
    Fox war nicht sicher, ob Bear dort unten heil herauskommen würde, aber da, wo er selbst war, konnte er nicht länger bleiben. Salve um Salve schlug über ihm in die Decke ein und hüllte ihn in eine dichter werdende Staubwolke. Der SAS mochte eine böse Überraschung erlebt und wahrscheinlich auch etliche Gefallene zu

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