Das Ultimatum - Thriller
hatte er nicht gehört, dass die Tür geöffnet wurde. Er zielte mit seiner Pistole auf eine dunkelhaarige Frau, die am Eingang zum Badezimmer kniete und ihre Arme um einen weinenden Jungen geschlungen hatte. Den Jungen konnte Scope durch die Beine des Terroristen hindurch nur schemenhaft erkennen, dennoch sah er, dass er und die Frau zitterten, weil sie in jedem Moment die tödliche Kugel erwarteten.
»Du hattest deine Chance, Nutte. Doch jetzt bist du tot.«
»Töte mich, aber bitte lass meinen Sohn am Leben«, erwiderte die Frau mit überraschend fester Stimme.
Lautlos machte Scope einen großen Schritt ins Zimmer.
Da sah ihn die Frau, die ihre Überraschung nicht verbergen konnte.
Der Terrorist wandte sich um, aber da hatte Scope ihn schon mit einem Satz, der auf den Unterleib zielte, angesprungen, und beide krachten mit voller Wucht gegen die Wand. Der Terrorist keuchte, doch seine Verblüffung wich schnell rasendem Zorn, und als Scope nach seinem Handgelenk griff und die schwere Pistole wegdrückte, wehrte er sich bereits heftig. Ein Schuss löste sich und prallte von der Decke ab. Scope dröhnten die Ohren. Wutentbrannt versuchte der Terrorist, Scope die Stirn auf die Nase zu knallen, doch Scope drehte sich ab, blockte mit der Schulter und riss gleichzeitig sein Messer nach oben und vergrub es tief im Leib des Terroristen. Die Klinge drang zwischen zwei Rippen ein.
Im Todeskampf drückte der Terrorist noch zweimal den Abzug, die Schüsse dröhnten durch das Zimmer, während die Kugeln wirkungslos in der Decke einschlugen. Scope ignorierte das Klingeln in seinen Ohren sowie das Brennen seiner Wange, an der die erste Kugel gefährlich nah vorbeigezischt war. Er zog sein Messer heraus und stach blitzschnell noch zweimal zu. Dann wartete er, bis der Terrorist in seinen Armen erschlaffte, und ließ ihn zu Boden gleiten.
Da schwang hinter ihm die Schlafzimmertür auf. Scope fuhr herum und sah, wie ein zweiter maskierter Terrorist ins Zimmer stürmte, dieser allerdings trug einen schwarzen Overall. Er war mit einem AK-47 bewaffnet. Er rief etwas, doch konnte Scope wegen des Dröhnens in seinen Ohren nichts verstehen. Da der Mann den Lauf des Gewehrs gesenkt hielt, hatte er offenbar nicht erwartet, seinen Komplizen tot am Boden zu sehen.
Als er die blutige Leiche wahrnahm, stutzte er einen Sekundenbruchteil und gab Scope genug Zeit, sein Messer zu werfen und hinter dem Bett abzutauchen, ehe der Terrorist das AK-47 in Anschlag bringen konnte.
Das Messer traf den Terroristen mitten in die Brust und drang etwa einen Zentimeter tief ein. Doch der Mann fiel nicht, sondern machte lediglich durch die Wucht des Aufpralls irritiert einen Schritt rückwärts. Schon hob er das Gewehr, und da dämmerte Scope, dass er unter dem Overall eine kugelsichere Weste trug.
Aber Scope war schnell, er hechtete über den alten Mann hinweg und bekam den Kolben des Gewehrs zu fassen, als der Terrorist den Abzug drückte und eine Salve abfeuerte. Der Rückstoß jagte Schockwellen durch Scopes Arm, trotzdem schaffte er es, den Lauf wegzudrücken, sodass ihn auch diese Kugeln verfehlten. Dann stürzte er sich auf den Gegner und presste ihn an sich, die Waffe nun eingezwängt zwischen den beiden Körpern.
Das Problem war nur, dass dieser Terrorist um einiges größer und stärker war als der erste. Mit wildem Geheul stieß er Scope von sich, der durch die Wucht in den neben der Tür liegenden Sessel geschleudert wurde. Doch Scope klammerte sich mit aller Macht an das Gewehr, denn loszulassen bedeutete den sicheren Tod.
Der Terrorist wusste das auch und riss nicht weniger entschlossen das Gewehr nach oben, in der Hoffnung, es so Scopes Händen zu entwinden. Scope hielt eisern fest und ließ sich durch den Schwung wieder an den Terroristen heranziehen, sodass der dachte, gleich die Oberhand zu haben. Doch dann grub Scope überraschend seine Absätze in den Teppichboden und riss seinerseits den Terroristen zu sich herab, indem er sein Bein um dessen Knöchel schwang und ihn aus dem Gleichgewicht brachte.
Der Terrorist fiel seitlich aufs Bett und ließ dabei das Gewehr los. Scope zog es an sich, doch da hatte der Killer schon das Messer aus der Brust gerissen und stürzte sich brüllend auf ihn.
Scope blieb keine Zeit mehr, das Gewehr umzudrehen und zu schießen, stattdessen rammte er seinem Widersacher den Kolben mitten ins Gesicht.
Der Terrorist schrie vor Schmerz auf, als seine Nase barst und ein Blutstrahl unter seiner Sturmhaube
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