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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Stau fest. Der Land Rover Freelander 2 in der Lackierung des Verkehrsdezernats stand zwanzig Meter westlich des Hotels mitten auf der Park Lane. Daneben erwartete sie Chief Inspector Chris Matthews vom Revier Paddington Green, der bislang die polizeilichen Maßnahmen vor Ort koordiniert hatte.
    Matthews war kahl und mager und sah aus, als würde er jeden Morgen vor dem Frühstück einen Marathon laufen. Er besaß das harte, zerfurchte Gesicht des Asketen, das Kindern und Kriminellen gleichermaßen Angst einflößte und dem Rest der Menschheit wahrscheinlich auch. Doch Arley hatte den Eindruck, dass, wer die richtigen Knöpfe zu drücken verstand, eine sehr viel sanftere Seite kennenlernen würde. Außerdem war er hoch kompetent, und das war im Augenblick das Entscheidende.
    »Ich habe einen inneren Kordon rund um das Hotel eingerichtet«, berichtete Matthews. »Aber es fehlt mir an bewaffneten CO19-Beamten.«
    »Die Sondereinsatzkommandos werden bald eintreffen. Wir haben sie von überall her angefordert. Außerdem will ich zusätzlich einen mittleren und einen äußeren Kordon ziehen, damit wir Reporter und Zivilisten so weit wie möglich zurückdrängen können. Ich will keinen von denen näher als vierhundert Meter beim Hotel sehen. Nicht wenn da drin mit Sturmgewehren bewaffnete Terroristen sind.«
    »Dazu fehlen mir im Augenblick die Leute, Ma’am. Meine Reserven führen gerade die Evakuierung der umliegenden Gebäude durch.«
    Arley nickte und sah sich gegen den Nieselregen blinzelnd um. Laufend trafen neue Beamte ein, von denen einige unschlüssig herumstanden, weil sie nicht genau wussten, was sie tun sollten. Das war das Problem bei einer Krise, deren Parameter sich dauernd veränderten. Zwar wussten alle, was zu tun war, den Tatort absichern, die Zivilisten wegschaffen, die Kontrolle gewährleisten. Das Ganze jedoch umzusetzen, zumal in einer stauverstopften Londoner Innenstadt, war eine andere Sache. Matthews gab sein Bestes, aber er stieß schnell an seine Grenzen.
    »Abend allerseits«, sagte jemand hinter ihnen. »DCI John Cheney, Antiterror-Einheit.«
    Arley und Matthews drehten sich um zu einem groß gewachsenen, breitschultrigen Mann, dessen volles blondes Haar in nassen Strähnen am Kopf klebte. Er trug einen Anzug und darüber einen bodenlangen Regenmantel und sah bis hin zu seinem wissenden, sardonischen Lächeln aus wie der idealtypische Cop.
    »Man hat mich hierhergeschickt, um euch zu unterstützen«, sagte er und schüttelte Matthews die Hand. »Ausländische Terrorgruppen sind mein Spezialgebiet.«
    Dann wandte er sich an Arley, die ihn mit einem schmallippigen Lächeln begrüßte. »Hallo, John.«
    »Oh, ihr kennt euch?«, fragte Matthews.
    »Aus grauer Vorzeit«, erwiderte Arley und reichte Cheney förmlich die Hand.
    Tatsächlich lag es fast eine Ewigkeit zurück. Beinahe zwanzig Jahre. Sie war damals noch ein Constable in Uniform gewesen und er ein gut aussehender junger DC vom selben Revier. Arley war damals verlobt, doch nichtsdestotrotz hatten die beiden sich ein paar Wochen lang in eine leidenschaftliche Affäre gestürzt, die abrupt endete, als Arley herausfand, dass Cheney noch mit mindestens zwei weiteren Frauen schlief. Das hatte Arley zutiefst getroffen. Cheney hatte ihr komplett den Kopf verdreht, sie war bereit gewesen, ihre Verlobung zu lösen und mit ihm zu leben. Nachdem sie sich derartig verbrannt hatte, hatte sie ihm seitdem die kalte Schulter gezeigt, wann immer sie sich in den vergangenen zwanzig Jahren bei einigen wenigen offiziellen Anlässen über den Weg gelaufen waren.
    Als sie ihn jetzt sah, spürte sie nichts. Es war einfach zu lange her. Deshalb kam sie ohne Umschweife zur Sache und gab ihm eine knappe Lagebeschreibung.
    »Habt ihr schon ein Bekennerschreiben?«, fragte er in seiner tiefen heiseren Stimme, von der Arley stets überzeugt war, dass er sie extra vor dem Spiegel übte.
    »Wir nehmen an, sie sind von einer Organisation, die sich Panarabische Armee Gottes nennt. Hast du von denen jemals was gehört?«
    Cheney schüttelte den Kopf. »Sind mir nie begegnet.«
    Arley verdrehte die Augen. »Ganz tolle Unterstützung.«
    »Wieso? Das ist doch nicht überraschend. Diese Terroristenzellen ändern laufend ihre Namen. Und ihre Mitglieder. Ständig schießen irgendwo neue aus dem Boden. Haben sie schon Forderungen gestellt?«
    »Abgesehen von einem Anruf beim Standard haben wir noch kein Wort von ihnen gehört.«
    »Dafür sind aus dem Inneren des Hotels immer

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