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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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wieder Schüsse zu hören«, fügte Matthews hinzu. »Aber nicht häufig genug, um zu vermuten, sie würden wahllos Geiseln erschießen.«
    »Tja, das halte ich auch nicht für wahrscheinlich. Trotzdem, wissen wir denn, ob sie generell verhandeln wollen?«
    Arley blickte zum Hotel hinüber. »Die sind jetzt eine Stunde drin, und nichts deutet darauf hin, dass sie etwas unternehmen oder den Laden in die Luft jagen wollen. Gegenüber dem Standard haben sie gesagt, man solle sich auf Verhandlungen vorbereiten, deshalb werden sie sich wohl irgendwann melden. Aber um mal ganz ehrlich zu sein, wir haben keinen blassen Schimmer, was die im Schilde führen.«
    »Dann müssen wir einen Lauschangriff starten«, sagte Cheney. »Rauskriegen, was sie reden. Ich habe Kontakte zum GCHQ, ich kann mich mit den Experten dort in Verbindung setzen und fragen, ob die aus der Distanz abhören können.«
    »Das wäre schon mal eine Unterstützung«, sagte Arley, die so in den Strudel der Ereignisse hineingeraten war, dass sie selbst nicht daran gedacht hatte, den Kommunikations-Nachrichtendienst in Anspruch zu nehmen.
    In diesem Moment klingelte Matthews Handy, und als er antwortete, schoss Arley durch den Kopf, dass sie schleunigst eine sichere Telefonverbindung einrichten mussten. Handys waren viel zu leicht abzuhören, und das Letzte, was sie gebrauchen konnte, waren ein cleverer Reporter, der sich in ihre Gespräche hackte, oder schlimmer noch einer der Terroristen, der ihre Kommunikation abfing.
    »Die erste mobile Einsatzzentrale ist eingetroffen«, sagte Matthews und musste dabei eine Sirene übertönen, die von einem Van des mobilen Einsatzkommandos kam, der mit quietschenden Reifen in die Park Lane einbog.
    Zu spät, dachte Arley, als der Regen zunahm und auf sie herunterklatschte.

31
    17:57
    Das Park View Restaurant des Stanhope befand sich in der neunten Etage und hatte nach Westen eine Fensterfront, die vom Boden bis zur Decke die gesamte Breite des Raumes einnahm. Durch die Fensterfront sah man eine großflächige Dachterrasse, auf der im Sommer das Dinner serviert wurde. Dahinter erstreckte sich die grüne, baumgesäumte Weite des Hydepark.
    Normalerweise liebte Elena diesen Ausblick, und wenn sie Nachtschicht hatte, ging sie, nachdem das Restaurant geschlossen hatte, gerne hinaus auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen und das Panorama der nächtlichen Lichter Londons und der von unten heraufdringenden Geräusche zu genießen. Es war ein erhebendes Gefühl, denn in der Intimität der Terrasse konnte sie sich gleichzeitig als Teil eines größeren Ganzen fühlen.
    Heute jedoch waren die Jalousien heruntergelassen, und sie und die anderen Geiseln hatten Tische und Stühle an die Wand gerückt und aufgestapelt, um eine leere Fläche in der Mitte des Restaurants zu schaffen. Da saßen sie nun, Gäste und Angestellte, die alle in der Restaurantküche Zuflucht gesucht hatten und dort entdeckt worden waren, schweigend nebeneinander, verwirrt und verängstigt. Ganz selten nur war von einer der etwa zwanzig Geiseln ein leises Flüstern oder Hüsteln zu vernehmen. In ihrer Mitte, ein, zwei Schritte von Elena entfernt, stand eine Rucksackbombe, die derjenigen glich, die Fox in der Lobby scharfgemacht hatte. Sie fragte sich, warum man sie hier heraufgebracht hatte, so weit weg von den anderen Geiseln im Ballsaal.
    Zwei Terroristen überwachten das Restaurant: der Mann, der der Anführer zu sein schien und den sie Wolf nannten, und dessen Stellvertreter, Fox, den sie vorhin in die Lobby hatte begleiten müssen. Beide hielten schussbereite Sturmgewehre in der Hand, und Wolfs Fuß ruhte locker auf einem Pedal, das mit der Rucksackbombe verdrahtet war. Sie hatten sogar einen tragbaren Fernseher aufgestellt, damit sie die Nachrichtensendungen verfolgen und sich informieren konnten, was draußen geschah. Im Augenblick unterhielten sie sich flüsternd, ließen die Geiseln aber keine Sekunde aus den Augen.
    Auf dem Weg nach oben hatte Elena versucht, mit Fox zu reden und eine Art Beziehung aufzubauen, doch er hatte ihr brüsk bedeutet, die Klappe zu halten, und die Anspannung in seiner Stimme hatte ihr klargemacht, dass sie es besser nicht noch einmal versuchen sollte.
    Unter den Geiseln befanden sich auch drei kleine Kinder, zwei Mädchen von etwa sechs und acht und ein vielleicht zwölfjähriger Junge, der noch seine Schuluniform trug und sich zusammen mit seinen Eltern in der Küche versteckt hatte. Elena vermutete, sie waren zu

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