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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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den Druck, und Vanelli schrie auf.
    »Jetzt hörst du mir mal gut zu, Vanelli. Nur weil du aus Chicago kommst und einen italienischen Namen hast, bist du noch lange kein harter Bursche. Du bist der Gehilfe eines Abgeordneten und kein Mafiakiller.«
    Vanelli hob seine rechte Hand und griff nach der linken, die O’Rourke festhielt. Der junge Abgeordnete drückte noch etwas fester zu, worauf Vanelli sofort die Hand sinken ließ und schreiend zu Boden ging.
    »Hör zu, du kleiner Ganove! Ich weiß nicht, was du dir einbildest, dass du einfach so hereinplatzt und mir drohst – aber wenn ich von dir oder deinem Boss, diesem Mistkerl, noch einmal belästigt werde, dann hetze ich euch das FBI und alle Medien dieses Landes auf den Hals. Hast du mich verstanden?« Vanelli antwortete nicht, deshalb drückte O’Rourke etwas fester zu und wiederholte die Frage. »Hast du mich verstanden?« Vanelli nickte und begann zu wimmern. O’Rourke legte das Diktiergerät auf den Schreibtisch und packte Vanelli am Kinn. Er blickte ihm in die Augen und sagte mit fester Stimme: »Wenn du so etwas noch einmal versuchst, dann passiert dir etwas wesentlich Schlimmeres als das hier.«
     
    Garret platzte wieder einmal ins Oval Office herein. Er war den ganzen Vormittag nervös zwischen seinem Büro und dem des Präsidenten hin und her gelaufen, hatte immer wieder einmal eine Zigarette geraucht und irgendwelche Informationen am Telefon ausgetauscht. Er schritt quer durch das Zimmer zu dem Platz, wo Stevens und Dickson saßen. »Ich habe tolle Neuigkeiten: Moore ist an Bord.« Der Präsident reckte die Faust hoch, und alle drei stießen einen Jubelruf aus.
    »Jim, ich finde, wir sollten die Pressekonferenz auf ein Uhr verschieben«, schlug der Stabschef vor.
    »Stu, Sie wissen, dass ich nicht gern etwas verschiebe. Das macht immer den Eindruck, als hätten wir die Organisation nicht im Griff.«
    Garret langte nach einem leeren Blatt Papier und beugte sich über den Tisch. Er schrieb die Zahl 209 in die linke obere Ecke des Blattes und 216 direkt gegenüber. »Heute Morgen war der Stand noch zweihundertneun zu zweihundertsechzehn Stimmen. Seither haben wir Moore, Reiling und einen dieser Provinzler von den Unentschlossenen auf unsere Seite geholt. Außerdem haben wir Dreyer und Hampton dazu gebracht, die Seite zu wechseln. Damit verlieren die anderen zwei Stimmen, und wir gewinnen fünf. Das heißt, wir haben Gleichstand.« Garret stand auf und rief: »Gott, ich liebe diese Spannung. Wir werden das verdammte Ding noch gewinnen.« Der Präsident und Dickson lächelten.
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen, Stu«, bemerkte der Präsident. »Sie möchten, dass wir bei der Pressekonferenz schon den Sieg verkünden können.«
    »Genau. Wenn wir bis eins warten, glaube ich, dass Jack und Tom genug Stimmen sammeln können, damit wir einen sicheren Vorsprung haben. Toms Büro hat durchsickern lassen, dass Moore für uns stimmt. Die anderen werden ihre Deals so bald wie möglich abschließen.«
    Der Präsident blickte zu Garret auf und gab schließlich nach. »Okay, Stu, verschieben Sie die Konferenz auf ein Uhr, aber seien Sie bitte nett zu Miss Moncur.«
    Der Stabschef nickte und eilte in sein Büro hinüber. Er würde ungefähr so nett zu Ann Moncur sein wie ein fünfjähriger Junge zu seinem dreijährigen Bruder. Er war ganz in seinem Element. Der Sieg war zum Greifen nahe, und er würde alles tun, um zu gewinnen. Er konnte sich jetzt nicht um die gekränkten Egos irgendwelcher überempfindlicher, politisch korrekter Mitarbeiter kümmern. Schließlich stand er an vorderster Front, und die anderen waren bestenfalls Handlanger. Am liebsten arbeitete er mit Leuten wie Koslowski zusammen, die die Ärmel aufkrempelten und ihren Job erledigten, ohne zu jammern. Koslowski kümmerte sich nicht darum, was andere sagten – er tat einfach das, was notwendig war. Ihr neuer Verbündeter, Arthur Higgins, war auch so ein Macher, der nicht lange herumredete und sich nie beklagte. Garret nahm sich vor, sich bei Mike Nance, dem Nationalen Sicherheitsberater, dafür zu bedanken, dass er den Deal eingefädelt hatte. Higgins hatte die Sache mit Frank Moore wirklich großartig hinbekommen. Das war vielleicht der entscheidende Schritt zum Sieg.

4
    Der Präsident und sein Gefolge standen im Zimmer hinter dem Presseraum des Weißen Hauses. Sie konnten mithören, wie Ann Moncur den Presseleuten erklärte, dass der Präsident heute Nachmittag noch sehr viel zu tun habe

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