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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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länger sinnvoll ist, wenn das Problem gelöst ist. Die Elektrifizierung des ländlichen Amerika ist seit zwanzig Jahren abgeschlossen, aber wir lassen den Steuerzahler weiter Jahr für Jahr eine halbe Milliarde Dollar hineinbuttern, nur damit sich die Senatoren und Abgeordneten in ihren Wahlbezirken keine Feinde machen. Es ist ein Verbrechen, dass der Präsident in seinem Budget ein Defizit von hundert Milliarden Dollar in Kauf nimmt und solchen Mist nicht einfach streicht.« O’Rourke blickte auf das Diktiergerät hinunter, um sich zu vergewissern, dass es noch lief.
    Vanelli stand von seinem Sessel auf und ging ans andere Ende des Büros. »Man hat mir schon gesagt, dass Sie ein Spinner wären«, murmelte er gut hörbar.
    O’Rourke lächelte unwillkürlich. »Entschuldigen Sie. Was haben Sie eben gesagt?«, fragte er.
    Vanelli drehte sich um und schritt an den Schreibtisch zurück. »Lassen wir den Quatsch, Mike. Ich bin nicht hier, um mich mit Ihnen über politische Details zu unterhalten. Das überlasse ich Leuten wie Ihnen und Ihren Freunden, diesen Verlierertypen.«
    »Mr. Vanelli, ich kann mich nicht erinnern, dass ich Ihnen erlaubt hätte, mich mit dem Vornamen anzusprechen.«
    »Hören Sie, Mike, Mikey oder Schwachkopf, ich spreche Sie an, wie ich will. Sie sind nichts als ein junger Abgeordneter, der sich einbildet, er hätte für alle Probleme der Welt eine Lösung. Wir beide sind ungefähr im gleichen Alter, aber wir sind Lichtjahre voneinander entfernt. Ich bin Realist, und Sie sind Idealist. Haben Sie eine Ahnung, was Idealisten in dieser Stadt erreichen? Nichts! Gar nichts! Mein Chef hat mich zu Ihnen geschickt, weil er Ihnen noch eine Chance geben will. Entweder Sie stimmen für das Budget des Präsidenten, oder Ihre Karriere ist vorbei. Sie haben die Wahl. Wenn Sie uns helfen, wird der Vorsitzende Koslowski dafür sorgen, dass zusätzliches Geld in Ihren Wahlbezirk fließt. Wenn nicht, dann sind Sie spätestens nächstes Jahr arbeitslos.«
    O’Rourke blickte zu dem Mann auf, der vor seinem Schreibtisch stand, und erhob sich von seinem Platz, um ihm gegenüberzutreten. Der einen Meter neunzig große und fünfundneunzig Kilo schwere O’Rourke sah seinen Besucher mit einem angedeuteten Lächeln an. »Mr. Vanelli, was genau meinen Sie damit, dass meine Karriere vorbei wäre?«
    Vanelli trat einen Schritt zurück, ehe er antwortete. »Entweder Sie spielen mit, oder wir ruinieren Ihre Karriere. Der Vorsitzende Koslowski wird dafür sorgen, dass kein Cent mehr in Ihren Wahlbezirk fließt. Außerdem beschäftigen sich gerade ein paar Leute mit Ihrer Vergangenheit. Wenn wir irgendetwas Peinliches finden, werden wir es in der ganzen Stadt verbreiten, und wenn nicht, dann erfinden wir etwas. Es gibt genug Leute in den Medien, die für uns arbeiten. Wir könnten Sie innerhalb einer Woche fertig machen. Ich warte jetzt genau fünf Minuten draußen in Ihrem Vorzimmer. Ich will, dass Sie sich hinsetzen und darüber nachdenken, ob Sie sich wegen einer lächerlichen Stimme Ihre Karriere ruinieren lassen wollen. Und wenn Sie nachgedacht haben, will ich eine Antwort von Ihnen.« Vanelli drehte sich um und ging zur Tür.
    O’Rourke griff nach dem Diktiergerät und drückte auf die Rücklauftaste. Das winzige Gerät begann zu kreischen, als das Band zurückgespult wurde. Vanelli hörte das vertraute Geräusch und drehte sich um. Michael hielt das Diktiergerät hoch und drückte auf die Starttaste, worauf Vanellis Stimme aus dem winzigen Kästchen tönte: »Außerdem beschäftigen sich gerade ein paar Leute mit Ihrer Vergangenheit. Wenn wir irgendetwas Peinliches finden, werden wir es in der ganzen Stadt verbreiten, und wenn nicht, dann erfinden wir etwas. Es gibt genug Leute in den Medien, die für uns arbeiten. Wir könnten Sie innerhalb einer Woche fertig machen.«
    Vanelli stürmte auf den Schreibtisch zu und griff nach dem Diktiergerät. »Verdammt, für wen hältst du dich eigentlich, du …«
    O’Rourke riss die rechte Hand hoch und packte Vanellis ausgestreckten Arm. Der junge Abgeordnete hatte den Judogriff in seiner Zeit bei den Marines tausende Male geübt. In einer blitzschnellen Bewegung drehte er Vanellis Hand herum und drückte sie gegen den Ellbogen. Vanelli ging vor Schmerz in die Knie. O’Rourke hielt den Griff aufrecht, um den Mann am Boden zu halten.
    Vanelli blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. »Lass mich los«, kreischte er, »und gib mir das verdammte Band.« O’Rourke verstärkte

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