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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Mal zehn Minuten lang durch das Gelände streifte. Für einen Außenstehenden hätte das einen etwas chaotischen Eindruck gemacht, doch in Wahrheit steckte Methode dahinter. In diesem Geschäft konnte man es sich nicht leisten, berechenbar zu sein. Diese Wächter waren offensichtlich Profis.
    Um sich ein wenig zu entspannen, setzte sich Stroble auf den dicken Ast. Er konnte gerade noch über den Zaun sehen und hatte die beiden Wächter immer noch im Blick. Die beiden Männer griffen nach ihren Mikrofonen und sprachen hinein. Dann drehten sie sich um und gingen in entgegengesetzter Richtung zu den Seiten des Hauses. Stroble wurde auf dieses ungewöhnliche Manöver aufmerksam, und im nächsten Augenblick gingen völlig überraschend grelle Scheinwerfer an, die die Bäume nördlich und südlich des Grundstücks beleuchteten. Stroble sprang von seinem Baum und lief so geräuschlos wie möglich zum Wasser hinunter. »Es könnte sein, dass sie mich gesehen haben, over«, flüsterte er in sein Mikrofon.
    Coleman und O’Rourke krochen instinktiv zurück, als die Scheinwerfer angingen, und blieben am hinteren Rand des Daches liegen. »Hermes«, fragte Coleman, »wo bist du? Over.«
    »Ich bin auf dem Weg zur Klippe, over.«
    »Roger, Hermes, warte bei der Klippe auf Zyklop, over. Zyklop, ich brauche Details. Was geht da vor sich? Over.«
    »Die beiden Wächter und ihre Hunde arbeiten sich den Zaun entlang auf das Wasser zu. Sie suchen die Bäume ab, aber sie haben die Waffen nicht gezogen, over.«
    »Bist du gut verborgen? Over.«
    »Ja, over.«
    »Okay, du musst uns jetzt auf dem Laufenden halten, weil wir nichts mehr sehen, over.«
    »Bewegt euch nicht und macht kein Geräusch. Der Wächter und sein Hund auf der Südseite kommen jetzt direkt auf euch zu. Ich habe ihn im Visier.« Hackett hielt einige Augenblicke inne, ehe er im leisesten Flüsterton hinzufügte: »Zeus, sie schauen jetzt über die Klippe auf das Wasser hinunter … Der Wächter in eurer Nähe hat gerade etwas in sein Mikrofon gesprochen und geht zum Haus zurück.« Im nächsten Augenblick gingen die Scheinwerfer aus, und Dunkelheit senkte sich über die Landschaft.
    »Was hatte das bloß zu bedeuten?«, fragte Michael.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Coleman. »Wir warten erst einmal ein paar Minuten ab und sehen, was als Nächstes passiert. Nicht sprechen, es sei denn, es tut sich etwas, over.« Coleman und Michael krochen an den vorderen Rand des Daches zurück und blickten über die Mauer.
    Nicht einmal eine Minute später meldete sich Hackett erneut. »Ich glaube, ich höre einen Wagen vorne auf der Zufahrt.«

32
    Nance stieg aus seiner Limousine und streckte die Arme seitlich aus. Ein Wächter trat zu ihm und tastete ihn mit einem Sensor ab. Als er fertig war, teilte er seinem Kollegen im Haus mit, dass Arthurs Gast »clean« sei. Nances Leibwächter und sein Chauffeur warteten beim Wagen, während der Nationale Sicherheitsberater zum Haus geleitet wurde. Als er ins Arbeitszimmer eintrat, stand Arthur an seinem gewohnten Platz am Kamin. Nance schritt quer durch den Raum zu ihm hinüber. Arthur hatte ein leises Lächeln auf den Lippen. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn wir stehen bleiben«, sagte er. »Ich habe den ganzen Tag gesessen.«
    »Nein, kein Problem.«
    »Gut. Was gibt es so Wichtiges, dass Sie persönlich gekommen sind?«
    »Es hat sich einiges getan, das ich Ihnen unbedingt mitteilen wollte.« Nance trat von einem Fuß auf den anderen. »Gestern früh hat Special Agent McMahon vom FBI einen Anruf von den Terroristen bekommen, in dem sie ihm versichert haben, dass sie nichts mit den Morden an Olson und Turnquist zu tun haben.«
    »Ach ja?«, fragte Arthur ein wenig überrascht. »Ich hätte eigentlich erwartet, dass sie sich gleich an die Medien wenden und nicht an das FBI.«
    »Ich auch. Beunruhigt Sie das?«
    Arthur tat die Frage mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Nein, nicht wirklich. Es gibt nicht die geringste Spur, die zu uns führen würde. Es weiß niemand außer Ihnen, Garret und mir, wer hinter diesen Attentaten steckt. Die Leute, die für uns arbeiten, habe ich sehr diskret angeheuert. Sie haben mit niemandem Kontakt aufgenommen. Sie haben einen Umschlag mit den Namen von Olson und Turnquist und der Kontonummer einer sehr diskreten Bank auf den Cayman Islands bekommen. Selbst wenn das FBI die Täter fassen sollte, gäbe es keinerlei Hinweise, die zu uns führen.«
    »Es sei denn, einer von uns plaudert etwas

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