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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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war vor seinem Haus etwa drei Meter niedriger als links und rechts davon. Stroble und Hackett meldeten, dass weit und breit niemand zu sehen war. Coleman fuhr noch etwas mehr als hundert Meter weiter und ging dann bis auf etwa zehn Meter ans Ufer heran, wo er die Maschinen abstellte und vor Anker ging. Bevor er die Brücke verließ, schaltete er noch alle Positionslichter aus.
    Es war eine gute Nacht für eine Aufklärungsoperation. Die schmale Mondsichel wurde teilweise von Wolken verdeckt. Coleman versammelte die drei Männer noch einmal um sich, damit sie die Funkgeräte überprüften und kurz besprachen, wie sie vorgehen würden. Er sprach im Flüsterton – wohl wissend, dass das Wasser den Schall viel weiter transportierte, als man gemeinhin dachte.
    »Also gut, ich bin Zeus; Michael ist Apollo, Dan, du bist Hermes, und du, Kevin, bist Zyklop.« Hackett lächelte über seinen Decknamen, der sich auf das Visier an seinem Scharfschützengewehr bezog. »Wir vergleichen noch einmal die Uhren. Wenn ich es sage, ist es bei mir Punkt neunzehn Uhr acht.« Coleman wartete, bis seine Uhr 19:08 anzeigte. »Jetzt«, verkündete er, und die anderen stellten ihre Uhren nach seiner Vorgabe ein.
    »Arthurs Grundstück ist voll mit Bewegungsmeldern, Laser-Stolperdrähten und Erschütterungsmeldern. Wir können uns unmöglich unbemerkt hineinschleichen. Heute Abend will ich mir auch nur die beiden Nachbarhäuser ansehen und mir einen allgemeinen Überblick über die Umgebung verschaffen. Kevin, ihr beide seht euch bei den Nachbarn im Norden um. Soweit ich weiß, gibt es dort nur Sicherheitssysteme für das Haus und nicht für das Grundstück. Seht euch aber den Pier und die Treppe zum Haus hinauf genau an, bevor ihr sie benützt. Wenn ihr oben auf der Klippe seid, überprüft den Zaun, der zwischen Arthurs Garten und dem des Nachbarn verläuft. Kevin, ich möchte, dass du dir möglichst schnell einen Platz auf einer der großen Eichen suchst, die beim Zaun stehen. Wenn irgendetwas schief geht, möchte ich, dass du in einer Position bist, von wo du uns helfen kannst, wenn wir schnell abhauen müssen.«
    »Nach welchen Einsatz-Richtlinien gehen wir vor?«, wollte Hackett wissen.
    »Ich möchte, dass wir wieder von hier abhauen, ohne dass irgendjemand mitbekommt, dass wir da waren.«
    »Was ist, wenn er herauskommt, um eine Zigarre zu rauchen, und ich bekomme ihn genau ins Fadenkreuz?«
    Coleman überlegte einige Augenblicke. »Das wäre schon verlockend, aber die Antwort ist Nein. Ich will nichts überstürzen. Wir sind heute hier, um Informationen zu sammeln.« Michael, Hackett und Stroble nickten. »Wenn etwas schief gehen sollte und einer der Wächter das Feuer eröffnet, nimm ihn aufs Korn. Ansonsten lassen wir die Finger vom Abzug … Noch etwas: Der Wind kommt von Osten. Denkt daran, wenn sie mit den Hunden patrouillieren.« Alle nickten. »Okay, dann passt gut auf.«
    Stroble und Hackett legten die Flossen an, setzten ihre Tauchermasken auf und steckten den Schnorchel in den Mund. Dann glitten sie ins Wasser hinein und schwammen lautlos davon. Bevor Michael und Coleman ihnen folgten, fragte der Ex-SEAL: »Könnt ihr Recon-Marines eigentlich schwimmen?«
    »Kaum«, antwortete Michael, »aber ich dachte mir, du als SEAL bist sicher ein verlässlicher Rettungsschwimmer.«
    »Und ob«, sagte Coleman lachend. »Also gut, dann los.« Die beiden tauchten ins Wasser ein und strebten auf das Ufer zu. Mit Hilfe der Flossen glitten sie mit Leichtigkeit durch das Wasser und ließen dabei nur den Schnorchel und das obere Ende der Maske herausragen. Als sie den Pier des Nachbarn südlich von Arthur erreichten, gingen sie an Land und nahmen ihre Rucksäcke und Tauchermasken ab. »Hier Zeus«, flüsterte Coleman in das winzige Mikrofon vor seinem Mund, »wir sind an Land, over.«
    »Hier Zyklop, wir sind fast da, over.«
    Michael und Coleman gingen auf dem schmalen Sandstreifen zwischen dem Wasser und der Klippe in die Knie. Michael beugte sich zurück und blickte die dunkle Felswand hinauf, die ungefähr die Höhe eines dreistöckigen Hauses zu haben schien. Coleman tippte ihm auf die Schulter. »Mach deine Ausrüstung fertig. Ich sehe schnell beim Pier nach, ob da irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen installiert sind.« Er zog die Nachtsichtbrille über die Augen und watete ins Wasser zurück. Ohne den Pier zu berühren, blickte er darunter, um nach Drähten oder Kabeln zu suchen. Zuletzt schwamm er unter die riesige weißgelbe

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