Das Ultimatum
aus.«
Arthur sah Nance fest in die Augen. »Es ist ja wohl klar, dass keiner von uns beiden mit dem FBI sprechen würde, also nehme ich an, dass Sie auf Mr. Garret anspielen.«
»Ja.«
Arthur atmete tief durch. »Also, was hat er wieder angestellt?«
»Er kann seine Emotionen einfach nicht beherrschen. Bei dem Briefing gestern, als McMahon das Band mit dem Anruf vorspielte, wurde Mr. Garret ziemlich unruhig und zappelig.«
»Das scheint mir kein großes Problem zu sein. Der Mann ist doch immer ein wenig zappelig.«
Nance seufzte. Es war manchmal etwas anstrengend, Arthur von etwas zu überzeugen. »Er begann zu schwitzen und starrte mich die ganze Zeit an. Er machte einen ungewöhnlich nervösen Eindruck.«
»Ist das jemandem aufgefallen?«
»Ja.«
»Wem?«
»Thomas Stansfield.«
Nun zeigte sich Arthur doch etwas beunruhigt. »Sind Sie sicher?«
»Absolut sicher.«
»Wie viel hat er gesehen?«
»Sie kennen ihn ja, Arthur. Der Mann ist ein Profi. Er sieht einfach alles.«
»Was genau hat er gesehen?«
»Er hat gesehen, wie Garret auf seinem Stuhl hin und her rutschte und zu schwitzen anfing, und auch, dass er immer wieder zu mir herübergeblickt hat. Er hat einfach alles gesehen.«
Arthur seufzte. »Nun, das hätte ich gern vermieden, aber ich glaube trotzdem nicht, dass uns das irgendwie schaden könnte. Wie ich schon sagte, es gibt absolut keine Spur, die zu uns führt.«
»Vorausgesetzt, Mr. Garret hält den Mund.«
»Er wird nichts sagen. Er hat einen starken Überlebenswillen.«
»Das weiß ich, aber genau das macht mir Sorgen. Was ist, wenn Stansfield zwei und zwei zusammenzählt und auf den Gedanken kommt, dass Sie hinter dem Attentat auf Olson stecken? Stansfield weiß, dass Sie den Mann gehasst haben.« Nance hielt kurz inne, damit Arthur sich mit dieser Vorstellung vertraut machen konnte. »Mr. Garrets Überlebenswillen ist so stark, dass er sich jederzeit gegen uns wenden würde, wenn er seine eigene Haut damit retten könnte.«
Arthur sah zuerst Nance an und blickte dann ins Feuer. Er verfolgte das Flackern im Kamin, während er seine Möglichkeiten abwog und die Situation von allen Seiten betrachtete. Vor allem überlegte er, ob die potenzielle Gefahr, die von Garret ausging, größer war als der Nutzen, den er von dem Mann haben konnte. Er stellte sich vor, dass Stansfield den Stabschef beiseite nehmen und ihm offenbaren könnte, dass er alles über seine Verbindung mit Arthur wisse, und auch, dass sie hinter den Morden an Olson und Turnquist steckten. Es mochte ja sein, dass Stansfield auf diesen Gedanken kam, aber das alles half ihm herzlich wenig, wenn Garret seinen Mund hielt. Es gab viele, die ein Motiv haben könnten, einen hochrangigen Politiker zu töten. Nein, sie konnten absolut nichts beweisen, wenn keiner von ihnen plauderte, und damit das nicht passierte, so dachte sich Arthur, würden sie noch einmal mit dem Stabschef des Präsidenten sprechen müssen.
»Ich denke, wir werden Mr. Garret klar machen müssen, was es für Konsequenzen hätte, wenn er plaudert«, sagte Arthur schließlich. »Sagen Sie ihm, ich habe meine Vorkehrungen getroffen, damit er nicht ungeschoren davonkommt, wenn er auch nur ein Wort ausplaudert … Sagen Sie ihm, dass diese Anweisung selbst im Falle meines Todes ausgeführt wird.«
»Das ist eine kluge Entscheidung. Ich weiß schon, wie ich es ihm sagen werde.«
»Gut, dann überlasse ich die Einzelheiten Ihnen.« Arthur ging zum Couchtisch hinüber und holte zwei Zigarren. »Gehen wir doch hinaus. Es gibt da noch ein paar Dinge, die ich gern mit Ihnen besprechen würde.«
Nance folgte seinem Mentor in die kühle Nachtluft hinaus.
O’Rourke und Coleman konzentrierten sich gerade auf den Wächter, der am Rand der Klippe postiert war, als Hacketts Stimme in ihren Ohrhörern ertönte. »Zeus, hier Zyklop. Da sind gerade zwei Männer in Anzügen auf die Veranda herausgekommen. Hast du mich verstanden, over?«
O’Rourke hatte seine Nachtsichtbrille hochgeschoben, während Coleman die seine aufgesetzt hatte. Beide schauten sie zum Haus hinüber. Coleman sah die beiden Männer sofort in einer klaren grünschwarzen Abbildung. O’Rourke hingegen konnte nur die leuchtend roten Enden der Zigarren erkennen. »Verstanden, Zyklop«, antwortete Coleman. »Ich sehe zwei Männer … Ich glaube, einer von ihnen ist unser Mann. Ich kann nicht sagen, wer der andere ist, over.« Coleman schob sein Mikrofon nach oben und sagte zu Michael: »Es ist gut zu
Weitere Kostenlose Bücher