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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Point, wo Coleman das Boot zum Ufer lenkte. Er forderte Stroble und Hackett auf, unter Deck zu bleiben, bis sie wieder draußen in der Bucht waren. Im Westen ging bereits die Sonne unter, und vom Atlantik schoben sich graue Wolken heran. Regen wäre ihm durchaus willkommen gewesen, doch er war keine Notwendigkeit. Coleman lenkte sein Boot in den Jachthafen bei Tolly Point. Er sah jemanden am Pier stehen und hob die Hand an die Augen, um sie vor der tief stehenden Sonne abzuschirmen. Nachdem er längsseits des Piers angelegt hatte, sprang Michael mit einer Angelrute und einem Angelbehälter ins Boot.
    »Willkommen an Bord, Herr Abgeordneter. Es sieht nach einem schönen Abend zum Angeln aus. Verstau erst mal deine Sachen und hol uns ein Bier aus der Kühlbox.« Coleman drehte am Steuerrad und lenkte das Boot in die Fahrrinne zurück.
    Michael legte seine Ausrüstung ab und öffnete eine rote Kühlbox. Er nahm zwei Dosen Bier heraus, stieg die Leiter zur Brücke hinauf und reichte Coleman eine Dose.
    Coleman nickte lächelnd und drehte die Maschinen seines Fahrzeugs richtig auf. Als der Lärm stärker wurde, flüsterte Michael: »Sind Dan und Kevin auch da?«
    »Ja, sie sind unten. Hat es unterwegs irgendwelche Probleme gegeben?«
    »Nein. Ich glaube nicht, dass mir jemand gefolgt ist.«
    Coleman blickte auf seine Uhr; es war zehn vor halb sechs. »Die Sonne sollte in einer Viertelstunde untergegangen sein, dann müssen wir Halt machen und ein paar Dinge an Bord holen … Wir dürften so gegen sieben Uhr dort sein.« Coleman hielt das Boot parallel zur Küste, während er südwärts auf Thomas Point zusteuerte. Die Bucht war ruhig. Eine leichte Brise wehte von Osten heran, und es waren nur wenige Boote unterwegs. Die meisten der Bootsfahrer, die in der Freizeit regelmäßig hier unterwegs waren, machten bis nächstes Frühjahr Pause. Es hatte nur noch knapp über zehn Grad und wurde immer kühler. Coleman fuhr genau 1,3 Meilen über Thomas Point hinaus und lenkte dann nach Osten, um die Fahrrinne zu queren.
    Stroble und Hackett hatten inzwischen ihre Taucheranzüge angelegt. Michael stand auf der Flybridge und schaute sich mit dem Fernglas nach anderen Booten um. Als sie die andere Seite der Fahrrinne erreicht hatten, hielt Coleman das Boot bei einer der großen roten Bojen an, welche die Fahrrinne markierten, und ging vor Anker. Stroble und Hackett überprüften noch einmal gegenseitig ihre Taucherausrüstung und sprangen schließlich ins Wasser, während Coleman und Michael nach etwaigen Booten der Küstenwache Ausschau hielten.
    Etwa fünf Minuten später kamen die beiden Taucher mit einem großen Kasten wieder herauf. Michael und Coleman nahmen ihnen den schweren Behälter ab und hoben ihn ins Boot. Der Kasten aus dunklem Fiberglas maß etwa eineinhalb mal eineinhalb Meter und war etwa einen Meter hoch. Coleman öffnete den Behälter, der ganz oben, in Schaumstoff eingebettet, sechs Nachtsichtbrillen enthielt. Coleman nahm vier Brillen heraus und reichte sie Michael. Dann hob er den oberen Teil des Kastens an zwei Griffen heraus, sodass ein kleines Waffenlager zum Vorschein kam. Coleman nahm drei MP-5-Maschinenpistolen und ein Scharfschützengewehr samt Schalldämpfern und Munition heraus. Nachdem er den Behälter wieder verschlossen hatte, gaben er und Michael ihn an Stroble und Hackett weiter, die damit auf den Grund hinuntertauchten und ihn mit Steinen zudeckten.
    Als die beiden SEALs wieder an Bord waren, lichtete Coleman den Anker und fuhr auf Südwestkurs durch die Bucht. Stroble und Hackett überprüften die Waffen, um sicherzugehen, dass sie intakt und gut geölt waren, ehe sie sie in wasserdichte Rucksäcke verpackten. Hackett übernahm das Steuer, damit Michael und Coleman sich ebenfalls bereitmachen konnten. Jeder von ihnen trug unter dem Taucheranzug ein wasserdichtes Funkgerät samt Headset mit sich. Als sie noch etwa achthundert Meter von Curtis Point entfernt waren, übernahm Coleman das Ruder und reduzierte die Geschwindigkeit auf knapp zwanzig Stundenkilometer. Er ging auf etwa vierhundert Meter an die Küste heran und wandte sich dann nach Süden, wobei er die Häuser zählte. Als sie am sechsten Haus vorbeikamen, wies Coleman seine beiden Kollegen an, die Nachtsichtbrillen aufzusetzen und darauf zu achten, was sich am Ufer tat.
    Über die gesamte Küstenlinie zog sich eine Klippe, die zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig Meter hoch war. Arthurs Anwesen lag in einer leichten Senke. Die Klippe

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