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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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schon etwas Besseres einfallen lassen müssen«, erwiderte Stansfield misstrauisch.
    Garret schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich weiß es wirklich nicht. Ich kenne den Mann überhaupt nicht.«
    Stansfield sah ihn nachdenklich an. Es bestand kein Zweifel, dass Garret irgendetwas verheimlichte. Der CIA-Direktor hob den Hörer wieder an den Mund. »Charlie, ich bin in einer halben Stunde in Langley.« Stansfield legte den Hörer auf und blickte auf die Uhr. Er überlegte, ob er Garret ersuchen sollte mitzukommen, damit seine Leute ihn befragen konnten, doch er wusste, dass der Stabschef niemals mitspielen würde. Außerdem wollte er ohnehin vorher noch einige Informationen sammeln.
    Der CIA-Direktor wandte sich dem Präsidenten zu, der völlig entgeistert auf den Bildschirm starrte. »Sir, das Ganze ist sicher eine etwas heikle Situation für Sie, aber alles in allem haben wir noch Glück gehabt. Arthurs Entführer hatten unmöglich genug Zeit, um ihn zu verhören, deshalb könnten wir mit einem blauen Auge davonkommen. Ich muss sofort nach Langley zurück und mich um Schadensbegrenzung bemühen. Unsere Verbündeten werden ein paar Antworten von uns haben wollen. Ich rufe Sie an, sobald ich mehr weiß, ansonsten sollten wir uns morgen früh wieder treffen.«
    »Das klingt vernünftig«, antwortete Präsident Stevens einigermaßen verwirrt.
    Stansfield sah Garret noch einmal eindringlich an und ging dann hinaus.
    Sobald er draußen war, nahm Stevens seinen Stabschef beiseite. »Stu«, fragte er, »was, zum Teufel, geht hier vor?«
    Garret schüttelte bestürzt den Kopf und fragte sich, wo bloß Mike Nance steckte.

37
    Coleman fand einen schlecht beleuchteten Parkplatz in der Innenstadt und ließ den Wagen unversperrt mit dem Schlüssel im Zündschloss stehen. Von dort ging er die drei Kilometer bis Adams Morgan zu Fuß. Es war eine gute Nacht zum Nachdenken; die kühle Luft schärfte seine Sinne. Er war sich darüber im Klaren, dass er nun nichts mehr tun konnte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das FBI mit einem oder mehreren Agenten anrückte, um ihn zu überwachen. Wenn er wollte, hätte er sie bestimmt abschütteln und untertauchen können, aber das wäre fast schon ein Schuldeingeständnis gewesen. Vorerst würde er so tun, als ob nichts wäre.
    Während Coleman sich seiner Wohnung näherte, hielt er Ausschau nach irgendwelchen Dingen, die anders waren als sonst. Seit dem Anruf von Admiral DeVoe hatte seine Paranoia um einiges zugenommen. Daran, wie leicht oder schwer es ihm fiel, seine Überwacher zu entdecken, würde er ermessen können, wie groß das Interesse des FBI an ihm war. Wenn er einen Van mit dunkel getönten Fenstern sah oder eine Limousine mit einem Mann, der untätig hinter dem Lenkrad saß, dann wusste er, dass er für das FBI nicht wichtiger war als alle anderen ehemaligen Special-Forces-Leute, die sie überprüften.
    Coleman war hellwach und nahm jede Einzelheit um sich herum wahr. Er ließ sich jedoch nicht anmerken, wie angespannt er innerlich war. Als er in die Straße kam, in der er wohnte, suchte er die ganze Reihe der geparkten Autos ab, konnte jedoch kein auffälliges Fahrzeug entdecken. Es konnte natürlich sein, dass sie ihren Wagen auf einer Seitenstraße abgestellt hatten; das würde er morgen früh beim Joggen überprüfen. Er ging die Stufen zu seiner Haustür hinauf, öffnete die erste Tür und sperrte dann die zweite auf. Langsam stieg er die Treppe in den ersten Stock hinauf und blieb vor seiner Wohnungstür stehen. Am Türschloss konnte er keinerlei Hinweise darauf erkennen, dass jemand eingedrungen war. Dass keine Spuren zu sehen waren, hieß aber noch lange nicht, dass tatsächlich niemand drin gewesen war. Coleman öffnete die Tür, trat ein und machte Licht. Er nahm die Fernbedienung vom Couchtisch und schaltete den Fernseher ein. Mit der Fernbedienung in der Hand trat er ans Fenster, ließ die Rollläden herunter und stellte den Ton am Fernseher lauter. Dann zog er einen kleinen schwarzen Sensor aus der Tasche und tastete jedes einzelne Möbelstück im Raum ab. Der Sensor spürte keine einzige Wanze auf. Ohne ein weiteres Licht einzuschalten, überprüfte Coleman die Küche, das Bad und sein Schlafzimmer – doch auch hier fand er nichts.
    Seine Anspannung wuchs jedoch weiter an. Dass er keine Wanzen fand, hieß noch lange nicht, dass er nicht überwacht wurde; es konnte durchaus auch bedeuten, dass diejenigen, die ihn beobachteten, wirklich gut waren. Coleman

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