Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
schließlich.
    Stansfield drehte sich um und legte eine Akte in seinen Safe. »Ich denke, wir sollten ihn uns etwas genauer ansehen, aber sehr zurückhaltend. Wir wollen ihn schließlich nicht verärgern, aber wir sollten trotzdem wissen, ob er irgendwelche Verbindungen zu diesen Attentätern hat.«
    Irene Kennedy nickte. »Ich kümmere mich persönlich darum.«

41
    Der kastanienbraune Audi rollte gemächlich die Straßen von Georgetown entlang. Der vierundfünfzig Jahre alte Mann am Lenkrad war einst im Geheimdienstgeschäft tätig gewesen und hatte sich danach selbstständig gemacht, um Aufträge verschiedenster Art zu übernehmen. Er hatte einen Anruf von einem Mann bekommen, für den er in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von überaus lukrativen Jobs ausgeführt hatte. Wenn es stimmte, was ihm sein alter Bekannter versichert hatte, dass er es mit keinen Sicherheitskräften zu tun bekommen würde, dann sollte dieser Auftrag tatsächlich kein Problem werden. Der unauffällige Mann mit dem grauen Bart fuhr zweimal an dem Haus vorbei und stellte dann den Wagen ab.
    Mehrere Minuten lang tastete er das Haus mit einem Richtmikrofon ab. Als er sich ziemlich sicher war, dass nur eine Person im Haus war, packte er seine Ausrüstung ein und verließ den Wagen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Kofferraum unversperrt war, sah er sich noch einmal rasch auf der Straße um. Er warf einen Blick auf die Fenster des Hauses, in denen Licht brannte, und zog seine schwarzen Lederhandschuhe an.
     
    Nach der ausgiebigen heißen Dusche fühlte sich Michael zehnmal besser als vorher. Er trocknete sich ab, so gut das in dem dunstigen Badezimmer möglich war, und wischte den Wasserdampf vom Spiegel ab. Obwohl er sich schon viel besser fühlte, hatte er noch immer dunkle Ringe unter den Augen. Er schlüpfte in bequeme Jeans und ein abgetragenes graues Sweatshirt, als es an der Haustür klingelte. Während er die Treppe hinuntereilte, überlegte er, wer das sein könnte, als ihm schließlich einfiel, dass Liz wahrscheinlich ihren Schlüssel vergessen hatte.
    Michael sprang die letzten Stufen hinunter, lief zur Tür und öffnete sie. »Du hast den Schlüssel vergessen, was?«, fragte er, doch als die Tür ganz offen war, hielt er überrascht inne. Er kannte den Mann mit dem grauen Bart nicht, der da vor ihm stand und der einen Trenchcoat und einen Filzhut trug.
    Bevor Michael irgendetwas sagen konnte, lächelte der väterlich wirkende Mann und fragte: »Herr Abgeordneter O’Rourke?«
    Michael blickte auf den älteren Herrn hinunter. »Äh … ja«, antwortete er.
    Immer noch lächelnd, nahm der Besucher seine rechte Hand aus der Manteltasche, als wolle er Michael die Hand schütteln. Mit einer beiläufigen Bewegung zog er eine Betäubungspistole hervor und drückte den Abzug. Ein Pfeil aus Metall und Plastik, der durch einen dünnen Draht mit der Waffe verbunden war, schoss aus der Elektroschockpistole hervor und traf Michael am Bauch. O’Rourke erstarrte, als ihn ein Fünfzigtausend-Volt-Stromstoß durchzuckte. Er wich zwei Schritte zurück und ging zu Boden. Dabei landete er auf einem zierlichen Holztischchen, das unter seinem Gewicht zusammenbrach, sodass mehrere gerahmte Bilder zu Boden fielen. Michael presste die Hand auf den Bauch und lag bewegungsunfähig am Boden.
    Der Besucher, der offensichtlich nicht so harmlos war, wie er aussah, handelte mit absoluter Präzision. Noch bevor Michael am Boden aufschlug, war er ins Haus geschlüpft und hatte die Tür geschlossen. Augenblicklich zog er eine Spritze aus der Tasche, setzte sie an O’Rourkes Hals an und verpasste ihm eine Riesendosis eines Muskelentspannungsmittels, das die Muskeln erschlaffen ließ, damit sich der Abgeordnete während der nächsten Stunde absolut friedlich verhalten würde. Er legte ihm auch noch Plastikhandschellen an den Hand- und Fußgelenken an und klebte ihm den Mund mit Klebeband zu. Dann trat der Eindringling rasch ans Fenster und blickte hinaus. Er schaltete das Licht über der Haustür und im Flur aus und vergewisserte sich, dass draußen die Luft rein war. Hastig ging er zu O’Rourke zurück und schwang sich den viel schwereren Mann mit erstaunlicher Leichtigkeit auf die Schulter.
    Nach einem letzten kurzen Blick aus dem Fenster schlüpfte er ins Freie hinaus und eilte zu seinem Wagen.
     
    Er öffnete den Kofferraum und ließ O’Rourke wie einen Sack Kartoffeln hineinplumpsen. Dann setzte er sich ans Lenkrad und fuhr los. Nachdem er

Weitere Kostenlose Bücher