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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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auf. »Unten ist alles bereit.«
    »Gut, dann lassen Sie die erste Gruppe kommen, Sally.«
    Agent Manly gab die Anweisung weiter und wandte sich wieder Warch zu. »In welchen Vogel soll Tiger einsteigen?« Tiger war der Codename, mit dem der Secret Service den Präsidenten bezeichnete.
    Warch überlegte einige Augenblicke. »Nehmen wir Nummer drei. Aber das darf niemand erfahren, bevor Nummer zwei landet.«
     
    Der alte Mann lehnte sich an den Baum und blickte aufmerksam zu den fünf Helikoptern auf, die in der Nähe des Jefferson Memorial schwebten. Er hoffte, dass die Piloten, die diese Dinger flogen, wirklich so gut waren, wie man ihm erzählt hatte. Er wollte nicht, dass Marines bei der Operation starben. Die Hubschrauber setzten sich nordwärts in Bewegung, direkt auf das Weiße Haus zu, und der alte Mann zog ein digitales Telefon aus der Tasche und wählte eine Nummer. Er ließ es viermal klingeln und unterbrach dann die Verbindung.
     
    Der Killer blickte auf das digitale Telefon, das er auf dem Regiepult stehen hatte, und zählte mit, wie oft es klingelte. Als es nach dem vierten Mal verstummte, wählte er an dem Pult einen Frequenzcode und drückte die Sendetaste. Das Signal wurde nicht einmal eine Sekunde später empfangen, und der Transponder, der am Abend zuvor in den ABC-Van eingebaut worden war, trat in Aktion. Der Sender schaltete sich wieder ein, und die Live-Übertragung begann von Neuem. Einige Sekunden später verschwand auf dem Monitor links unten das verschwommene Grau und machte einem klaren und deutlichen Bild von der South Lawn Platz.
     
    Warch beobachtete die Hubschrauber, wie sie über die Mall auf das Weiße Haus zuflogen. Als sie fast schon da waren, machte sich der Rotorabwind bemerkbar. Warchs Krawatte flatterte ihm ins Gesicht, und er steckte sie sich rasch ins Hemd. Der erste der Super Stallions schwebte nun direkt über Warchs Kopf, während sich der grünweiße VH-3 herabsenkte und sanft landete. Die vier bedrohlichen Super Stallions blieben gut fünfzig Meter über dem Boden im Schwebeflug und warteten darauf, dass sich der VH-3 wieder in die Formation einfügte.
    Warch blickte hinunter und sah, wie acht Secret-Service-Leute die ersten beiden Passagiere zu dem wartenden Hubschrauber führten. Ein Marine half den beiden Politikern in den Hubschrauber und schloss die Tür. Trotz des Lärms, den die Super Stallions machten, hörte Warch, wie die Turbinentriebwerke des VH-3 aufgedreht wurden. Der Helikopter schraubte sich elegant empor und hielt inne, als er die Höhe seiner Begleithubschrauber erreicht hatte. Im nächsten Augenblick drehten alle fünf Hubschrauber nach rechts ab. Als sie über das Weiße Haus hinwegzogen, stellten sich Warch und seine Assistenten etwas breitbeiniger hin, um sich gegen den starken Rotorabwind zu behaupten.
    Die nächste Helikopter-Gruppe flog bereits über das Washington Monument hinweg und auf das Weiße Haus zu. Für ein paar Sekunden war es relativ still, als das Dröhnen der ersten Formation schwächer wurde und der Lärm der heranfliegenden Gruppe noch nicht allzu stark war. Manly wandte sich Warch und Stiener zu. »Mensch, diese Super Stallions sind vielleicht laut!«
    Warch und Stiener nickten zustimmend. Die nächste Formation zog etwas schneller als die erste über der South Lawn herein, und der VH-3 senkte sich rasch herab und landete dennoch kontrolliert. Erneut wurden die Passagiere von Secret-Service-Leuten zum Hubschrauber eskortiert und an Bord gebracht. Der VH-3 schraubte sich wieder empor und schloss sich seinem Begleitschutz an, worauf die fünf Hubschrauber unverzüglich nach links abdrehten und sich in südwestlicher Richtung entfernten. Die nächste Formation näherte sich bereits dem Weißen Haus, und Warch wandte sich Manly zu. »Ist Tiger bereit?«
    Die Agentin nickte zustimmend.
     
    Präsident Stevens schritt in seinem schwarzen Nadelstreifenanzug über die South Lawn. Er war von sechs Sicherheitsleuten umgeben; der letzte von ihnen trug einen kugelsicheren hellbraunen Trenchcoat über dem Arm und war jederzeit bereit, ihn dem Präsidenten über die Schultern zu werfen, sobald er das geringste Anzeichen einer Bedrohung wahrnahm. Garret ging links neben dem Präsidenten, um nicht zwischen seinem Chef und den Fotografen zu stehen. Stevens hatte ein breites Lächeln auf den Lippen und winkte in die Kameras. Er und Garret hatten über die Frage diskutiert, ob er eine ernste und entschlossene Miene aufsetzen oder in die Kameras

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