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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Gedenkstätte für General Robert E. Lee, hinauf.
    Unterwegs betrachtete er die Reihen der Grabsteine und sprach ein kurzes Gebet für seine gefallenen Kameraden. Dieses nationale Heiligtum, dieser Ehrenplatz hatte eine ganz eigene Atmosphäre. Nachdem er so viele seiner Kameraden im Krieg hatte sterben sehen, würde er nicht zulassen, dass Amerika nun von einer Bande von selbstsüchtigen Politikern ruiniert wurde.
    Als er Lee’s House erreichte, drehte er sich um und blickte nach Osten. Unter ihm, auf der anderen Seite des Flusses und jenseits des Lincoln Memorial, konnte er das Weiße Haus sehen. Er stellte sich hinter eine mächtige Eiche und lehnte sich gegen den Stamm.
    Nach einer Weile hörte er ein Dröhnen in der Ferne, und er wandte sich nach Süden. Jenseits des Washington National Airport sah er die erste Hubschrauber-Formation den Potomac entlangfliegen. Die vier großen mattgrünen Helikopter umgaben den grünweißen Hubschrauber des Präsidenten. Als sie zur Potomac Railroad Bridge kamen, stieg die Formation etwas höher, flog über das Jefferson Memorial hinweg und kam über dem Tidal Basin, das zwischen dem Jefferson Memorial und der Mall lag, zum Stillstand. Der alte Mann blickte zwischen den Hubschraubern und dem Weißen Haus hin und her. Da nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr, und er wandte sich wieder nach Süden.
    Zwei weitere Formationen flogen am Potomac entlang, und die erste der beiden hielt schließlich kurz vor der Potomac Railroad Bridge an. Die dritte Staffel tauchte etwas weiter flussabwärts auf, und schließlich sah er auch eine vierte und eine fünfte Formation an der Stelle auftauchen, wo der Fluss eine Biegung nach Westen machte. Alle fünf Formationen hielten ihre Position mit rund sechzig Metern Abstand zwischen den einzelnen Maschinen. Der Lärm der Turbinentriebwerke und das Knattern der Rotorblätter dröhnte durch das ganze Potomac-Tal.
     
    Von seinem Platz oben auf dem Dach des Weißen Hauses konnte Warch die Hubschrauber im Süden bereits sehen und hören. Das Tidal Basin vor dem Jefferson Memorial war einen knappen Kilometer entfernt, und die fünf Helikopter verharrten im Schwebeflug über dem künstlichen See und warteten auf den Befehl, zum Weißen Haus weiterzufliegen. In der Ferne konnte Warch auch die zweite Hubschrauber-Gruppe erkennen, die ebenfalls über einem bestimmten Punkt verharrte. Er richtete das Fernglas auf die Mall und sah einige Männer der Park Police, deren Aufgabe es war, den Abschnitt vom Kapitol bis zum Lincoln Memorial zu sichern. Die meisten von ihnen blickten zu den lauten Hubschraubern auf, die über dem Tidal Basin standen. »Sally, erinnere die Leute unten auf der Straße daran, dass sie nicht auf die Hubschrauber achten sollen, sondern auf das, was um sie herum vorgeht.« Agent Stiener suchte die umliegenden Hausdächer mit dem Fernglas ab, und Warch tippte ihm auf die Schulter. »Joe, sagen Sie Kathy und Steve, dass die Live-Übertragung beendet werden muss.« Stiener ließ das Fernglas sinken und gab den Befehl über Funk weiter.
     
    Die Special Agents Kathy Lageski und Steve Hampson standen bei den News-Vans und unterhielten sich, als sie die Anweisung von Stiener erhielten. Die beiden Agenten machten sich sogleich an die Arbeit; Lageski wandte sich dem CNN-Van zu und ging zum Produzenten, der am Regiepult saß. »Tony, ihr müsst die Live-Übertragung jetzt beenden.«
    Der Produzent nickte der Agentin zu und sprach in sein Mikrofon: »Ann, wir müssen jetzt aufhören. Ich zeichne alles auf.« Der Produzent wartete einige Sekunden und drückte dann mehrere Schalter an seinem Pult. Bevor er die Übertragung stoppte, legte er noch ein frisches Band ein und vergewisserte sich, dass die Aufzeichnung funktionierte. Kathy Lageski sah zu, wie er den Sender abschaltete, der das Live-Signal ausstrahlte. Nachdem der Mann seine Arbeit getan hatte, stieg er aus dem Van, und Kathy schloss die Tür.
    »Tony, wenn Sie noch einmal hineinmüssen, dann sagen Sie es mir bitte.« Der Produzent nickte, und Kathy ging weiter.
    Stiener teilte seinem Chef mit, dass die Live-Übertragung beendet worden war. Jack Warch blickte zu den News-Vans hinunter und dann zu der ersten Gruppe von Hubschraubern hinüber, die einen guten Kilometer entfernt im Schwebeflug verharrte. »Sind unsere Gäste startbereit?«
    Stiener hob das Mikrofon an den Mund und gab die Frage an einen der Agenten am Boden weiter. Nach einigen Augenblicken schaute er zu seinem Chef

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