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Das unanständige Foto

Das unanständige Foto

Titel: Das unanständige Foto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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abwegig.« Kasutin nahm im Sitzen Haltung an. »Denken Sie an das Wort Lenins: ›Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!‹ Akif Victorowitsch, betrachten Sie es als tiefgehende Gewissenserforschung. Es genügt ja ein ganz schneller, keuscher Blick.«
    Väterchen Akif schwieg, trank ein zweites Glas Erdbeerwein und schielte auf die Fotos. Er nahm sich vor, mit Jankowski selbst über dessen Interesse an der Friedhofsgärtnerei zu sprechen.
    »Die Nächste«, sagte Dr. Lallikow. »Galina Iwanowna. Sie ist verlobt.«
    »Da ist es einfach.« Kasutin winkte ab.
    »Wieso? Wollen Sie den Bräutigam fragen?«
    »Warum nicht?«
    »Der Verlobte ist Maxim Ferapontowitsch Lagatin, Gebietsmeister im Mittelgewichtsboxen. Fragen Sie ihn nur, Pjotr Dementijewitsch, Ihr Gesicht kriege ich schon wieder hin. Sie sehen so schon wie ein Affe aus.«
    »Sie müssen immer alles komplizieren.« Kasutin lehnte sich zurück und wagte es, einen Schluck von Akifs Erdbeerwein zu trinken. Er schmeckte vorzüglich, süß und süffig, aber das war ja das Teuflische daran. Man trank ahnungslos und hockte dann drei Tage lang auf dem Topf. »Wie kann man bei Galina Iwanowna feststellen, ob Jankowski bei ihr …?«
    »Ich weiß, daß Jankowski alles im Magazin kauft und mit Galina sogar schon im Kino war«, unterbrach Babajew. »Der Film hieß: ›Wenn der Kranich schreit!‹ Eine hundertprozentige Liebesgeschichte.«
    »Na also, gibt es mehr Klarheit?« Kasutin lachte zufrieden vor sich hin. »Unsere schöne Galina kann es sein.«
    »Und Mittelgewichtsmeister Lagatin nimmt die Enthaarung einfach hin?« gab Väterchen Akif zu bedenken. »Wieso hat Galina keinen verbundenen Kopf? Wieso kein blaues Auge? Überhaupt: Wieso läuft Jankowski noch immer mit einem Gesicht herum?«
    »Lagatin und Jankowski sind Freunde«, sagte Dr. Lallikow.
    »Ein raffiniertes Bürschchen, dieser Victor Semjonowitsch«, lachte Babajew. »Trinkt mit dem Bräutigam seinen Wodka und rasiert dann die Braut.«
    »Ein Abgrund«, sagte Väterchen Akif dumpf grollend. »Welch ein Abgrund an Verworfenheit! Ein starkes Herz muß man da haben.« Er dachte an Stella Gawrilowna, an die Blumenkäufe Jankowskis und die möglichen Auswirkungen. Es war menschlich, Jankowski in die Hölle zu wünschen.
    »Bleibt also nur meine Wenigkeit«, stellte Dr. Lallikow fest. »Ich werde Galina Iwanowna untersuchen. Dazu habe ich ein Recht. Lebensmittelgesetz: Jede Verkäuferin, die mit offener Ware in Berührung kommt, muß ein Gesundheitszeugnis vorweisen können, ihre Gesundheit also kontrollieren lassen. Dazu gehört auch eine Untersuchung vom Scheitel bis zur Sohle. Schon wegen des Fußpilzes …«
    »Ich werde Ihren Einsatz nicht vergessen, Genosse Lallikow«, sagte Kasutin feierlich. »Haken wir also Galina ab. Wer bleibt?«
    »Ein schwerer Fall: Antonina Pawlowna Zwetkowa. Unser Paradeweib.«
    »Sie färbt sich die Haare«, sagte Babajew.
    »Auf dem Kopf. Aber der Kopf ist weg und nicht wichtig.«
    »Man kann auch Zwetkow nicht danach fragen.«
    »Und wenn!« Dr. Lallikow winkte ab. »Er müßte erst nachsehen, auswendig wüßte er es nicht. Und Antonina Pawlowna würde sich sehr wundern und an eine psychische Erkrankung von Rassul Alexejewitsch glauben, wenn dieser plötzlich tiefsitzendes Interesse zeigen würde. Um es vorweg zu sagen: Antonina kann ich nicht untersuchen.«
    »Warum nicht?« fragte Väterchen Akif interessiert. »Fällt Ihnen dabei die Brille von der Nase?«
    »Die Zwetkowa fährt nach Magnitogorssk. Sie hat dort einen Internisten, einen Gynäkologen, einen Urologen und noch einige Ologen mehr. Die typische Reaktion der Reichen. Der Dorfarzt ist ein Rindvieh … je größer die Stadt, um so klüger die Mediziner. Bisher war sie nur zweimal bei mir.«
    »Aber Sie haben sie nackt gesehen?«
    »Unter größter Betonung der Verschwiegenheit: ja. Sie hatte einen juckenden Ausschlag rund um den Nabel. Ich weiß heute noch nicht, warum sie damit zu mir gekommen ist.«
    »Und?«
    »Was heißt ›und‹? Ich konnte sie heilen. Zwetkow bedankte sich bei mir mit einem ganzen gekochten Schinken. Aber seither weiß ich, daß Antonina Pawlowna einen der schönsten Frauenkörper besitzt, den ich je gesehen habe.«
    »Und so etwas ist im Besitz des fetten, impotenten Zwetkow! Es ist ist eine Schande!« Kasutin blätterte noch einmal die Fotos durch. Soviel geballte weibliche Schönheit griff ihm ans Herz. »Wie kann man bei der Zwetkowa feststellen, ob sie es ist, die von Jankowski

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