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Das Ungeheuer von Florenz

Das Ungeheuer von Florenz

Titel: Das Ungeheuer von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Vergleich zu dem vorausgegangenen Mord weniger präzise und großflächiger ausgeführt, so daß alle Gewebeschichten der Bauchdecke durchtrennt, ein großer Teil der Bauchhöhle freigelegt und Teile des Darms punktiert wurden.
    Die ballistischen Untersuchungen identifizierten dieselbe bei den beiden vorausgegangenen Morden verwendete Beretta 22. Am Tatort wurde von zwei Paaren, die einen Parkplatz suchten, ein sich entfernender roter Alfa GT beobachtet. Nach der Beschreibung der Zeugen wurde ein Phantombild des Fahrzeugführers angefertigt.
    1982 Der Mörder schlug am 19. Juni 1982 gegen 23.45 in der Gegend von Montespertoli südwestlich von Florenz erneut zu. Diesmal kamen durch die Beretta 22 Long Rifle Piero Merlini und Anna Montini, beide wohnhaft in Montespertoli, zu Tode. Sie hatten in einer kleinen Lichtung abseits der Landstraße an einer Stelle geparkt, an der auf der gegenüberliegenden Straßenseite und parallel zu ihr ein Flüßchen verlief. Zum ersten Mal unterlief dem Mörder ein Fehler. Es gelang ihm nicht, den jungen Mann in Sekundenschnelle durch Schüsse zu töten. Merlini, schwerverletzt, aber noch bewegungsfähig, konnte seinen Wagen starten und versuchte zu entkommen. Bei dem panischen Versuch, die Lichtung rückwärts fahrend zu verlassen, kam das Opfer von der Straße ab und steuerte den Wagen in das Flüßchen, wo er steckenblieb. Der Täter folgte ihm und zerstörte mit je einem Schuß beide Frontscheinwerfer. Nachdem er das Magazin der Pistole für die beiden Opfer aufgebraucht hatte, zertrümmerte er die Rücklichter mit einem spitzen Gegenstand, zog die Wagenschlüssel ab und warf sie weg. Der Mörder war durch diesen Zwischenfall so aus dem Konzept geraten, daß er den Tatort verließ, ohne die Leichen weiter zu verletzen. Merlini war noch nicht tot. Er starb am folgenden Morgen um 8 Uhr im Krankenhaus, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben.
    Am Tatort wurden neun Patronenhülsen gefunden, eine im Wagen, die übrigen auf drei verschiedene Fundstellen verteilt: drei auf der Lichtung inmitten der Glasscherben des linken vorderen Scheinwerfers, zwei an der Stelle, wo die Straße in die Lichtung einmündet, und eine auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Über die Fundorte der Patronenhülsen konnte der Tathergang rekonstruiert werden.
    1983 Gut ein Jahr später, am Abend des 9. September 1983, wurden in einer Lichtung in der Nähe von Galluzzo südlich von Florenz die beiden jungen deutschen Staatsbürger Hermann Mainz und Ulrich Richter in ihrem Volkswagen-Wohnmobil erschossen. Obwohl der Mord mit der gleichen Beretta 22 verübt wurde, wurden die Leichen anschließend nicht verstümmelt, vielleicht weil der Mörder beim Eindringen in das Wohnmobil seinen Fehler bemerkte: Ulrich Richter hatte langes, gewelltes blondes Haar, so daß der Mörder ihn vermutlich fälschlicherweise für eine Frau hielt.
    Hier muß angemerkt werden, daß die Beretta zum Zeitpunkt des Mordes an Mainz und Richter bereits als die bei dem Mord an Muscas und Lo Russo verwendete Tatwaffe identifiziert worden war.
    1984 Am späten Abend des 29. Juli 1984, einem Sonntag, wurde nördlich von Florenz, in Vicchio di Mugello, das junge Paar Carlo Salvini und Patrizia Renzetti in seinem geparkten Wagen ermordet. Die Tatumstände wiesen alle Merkmale der vorausgegangenen Morde auf: Neumond, das auf einer Landstraße abgestellte Auto, ein Wasserlauf in der Nähe. Die Leiche des jungen Mannes, bekleidet nur mit Unterhemd und Slip, wurde auf der Rückbank des Wagens gefunden. Wenige Meter vom Fahrzeug entfernt, hinter einem Busch, lag die völlig entkleidete Leiche der Frau auf dem Rücken mit gespreizten Beinen. Schamteile und linke Brust waren exzisiert. Wie die Obduktion ergab, wurden beide Opfer durch die Autoscheibe erschossen und anschließend mit dem Messer traktiert. Der Körper der Frau, die ihre Jeans bereits ausgezogen hatte, wurde an den Knöcheln ca. zehn Meter bis zum Fundort geschleift. Dort entfernte der Täter T-Shirt und Büstenhalter und schlitzte den Slip auf. Zum ersten Mal exzisierte er neben der Vulva auch die linke Brust. Die Tatwaffe war auch hier ein einschneidiges Messer mit den üblichen Merkmalen.
    Die ballistischen Untersuchungen ergaben, daß es sich bei der verwendeten Waffe um die Beretta 22 Long Rifle Serie 70 der vorherigen Morde handelt.
    1985 Die letzte Tat dieser Serie war die obengenannte Ermordung des französischen Paares Nathalie Monde und Maurice Clément, die 1985 im Gebiet

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