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Das Ungeheuer von Florenz

Das Ungeheuer von Florenz

Titel: Das Ungeheuer von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Stadt fuhren.«
    Wenn man dies zu der Zahl der Personen addiert, die in den vergangenen zehn Jahren bereits observiert wurden, wie viele Personen wurden dann insgesamt überprüft?
    »Tausende. Es gab eine Zeit, in der wir buchstäblich mit anonymen Briefen zugeschüttet wurden. Wo immer wir auch nur den Hauch eines begründeten Zweifels oder Verdachts hatten, haben wir eine Hausdurchsuchung durchgeführt, natürlich immer mit der größten Behutsamkeit und Umsicht, um nicht etwa dem Ansehen eines unbescholtenen Bürgers zu schaden. In wenigen, sehr wenigen Fällen waren die Betreffenden aber trotz all unserer Vorsichtsmaßnahmen vorgewarnt. Unser Netz war so weit gespannt, wie dies nur unter Zuhilfenahme von Computern möglich ist.«
    Die berühmte oder vielmehr berüchtigte Beretta 22 haben Sie aber noch nicht gefunden.
    »Nein, im Augenblick noch nicht. Wir haben alle Pistolen des Kalibers 22 erfaßt, die vor 1968 in Florenz und im ganzen Land verkauft wurden. Wir begannen beim Hersteller der Beretta und bei den Tausenden von Pistolen, die an den Einzelhandel ausgeliefert wurden. Danach haben wir alle Käufer überprüft, doch Sie können sich sicher vorstellen, daß uns das nur bis zu einem bestimmten Punkt gebracht hat, denn nach dem Erwerb einer Waffe kann alles mögliche passieren. Waffen wechseln den Besitzer, werden gestohlen und so weiter. Nach allem, was wir wissen, kann diese Beretta ein Dutzend Besitzer gehabt haben, und trotzdem mußten wir dem Nachweisbaren nachgehen, was allein schon Monate dauerte.«
    Und die Beretta wurde immer noch nicht gefunden?
    »Wir suchen weiter danach.«
    Die Opfer
    Das Monster hat unschuldige junge Liebespaare abgeschlachtet, doch die Liste seiner Opfer ist damit keineswegs zu Ende. Durch seine Hand wurde auch das Leben vieler anderer Menschen zerstört. Zum Schluß griff es allerdings immer wieder tätlich ins Geschehen ein und sorgte dafür, daß sie aus den Haftanstalten entlassen wurden, in denen sie für seine Verbrechen einsaßen.
    FLAVIO VARGIUS. Sarde, Bauarbeiter, verheiratet, drei Kinder. In den 60er Jahren war er der Geliebte von Belinda Muscas, dem ersten Opfer der Beretta 22. Belindas Ehemann Sergio Muscas war es, der Flavio des Mordes an seiner Frau und ihrem neuen Geliebten beschuldigte, Flavio jedoch hatte ein Alibi, und Sergio wurde verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Obwohl er während des gesamten Prozesses immer wieder Vargius beschuldigte, bekam Muscas 14 Jahre und wurde auch wegen Verleumdung verurteilt. Nachdem aufgrund des Zusammenhangs zwischen der Beretta und den Verbrechen des Monsters im Jahre 1982 neue Ermittlungen eingeleitet wurden, beschuldigte Sergio Muscas erneut Flavio Vargius, worauf man ihn wegen des Mords von 1968 verhaftete und ihm die bis dahin verübten Tötungsdelikte des Monsters zur Last legte. Flavio gab den Ermittlern bei den Vernehmungen im Untersuchungsgefängnis manch harte Nuß zu knacken, mußte jedoch nach dem Mord, bei dem zwei junge Männer in Galluzzo in ihrem Wohnmobil getötet worden waren, freigelassen werden. Flavio wurde später in Frankreich wegen Drogenhandels verhaftet.
    SILVANO VARGIUS. Bauarbeiter, Bruder Flavios, verheiratet, ein Kind, der letzte in der Reihe der Verdächtigen. Geriet 1985 ins Rampenlicht, als er beschuldigt wurde, 1960 in Sardinien seine Frau. Margherita ermordet und ihren Tod als Selbstmord ausgegeben zu haben. 1986 wurde ihm der Mord in Signa vom Jahre 1968 zur Last gelegt, da er vor seinem Bruder Belinda Muscas' Geliebter gewesen war; geriet anschließend in den Verdacht, das Monster zu sein, obwohl nie formell Anklage gegen ihn erhoben wurde. Er wurde im Jahre 1988 vom Mord an seiner Frau freigesprochen und verschwand nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis spurlos. Im Jahre 1989 sprach Untersuchungsrichter Romola ihn von den inoffiziellen Anschuldigungen im Zusammenhang mit den Doppelmorden frei.
    SERGIO MUSCAS. Verwitwet, ein Kind, stand beim Mord an Muscas/Lo Russo 1968 im Zentrum der Ermittlungen. Nie formell beschuldigt, das Monster zu sein, da er sich zu Beginn der Verbrechensserie in Haft befand, geriet er jedoch erneut ins Zentrum der Ermittlungen, als der Fall 1982 wegen des Zusammenhangs mit der Beretta 22 neu aufgerollt wurde. Er verdächtigte weiterhin die Liebhaber seiner Frau, vor allem die Brüder Vargius, und beschuldigte später seinen eigenen Bruder Fabio. Er wurde nicht nur für den Mord an seiner Frau und ihrem Geliebten verurteilt, sondern auch wegen

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