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Das Ungeheuer von Florenz

Das Ungeheuer von Florenz

Titel: Das Ungeheuer von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Verleumdung.
    FABIO MUSCAS. Geriet in die Ermittlungen durch seinen Bruder Sergio, der, nachdem er zunächst die Geliebten seiner Frau, besonders Flavio Vargius, beschuldigt hatte, seine Geschichte abwandelte und seinen Bruder Fabio verdächtigte. Fabio wurde im Januar 1984 aufgrund eines von Untersuchungsrichter Romola ausgestellten Haftbefehls festgenommen. Beweise gegen Fabio? Ein Zettel mit der handschriftlichen Notiz: »Beschuldige weiter Vargius, um die Familie rauszuhalten.«
    Des weiteren ein Skalpell, das er zum Korkschneiden verwendet haben will, und bestimmte sexuelle Neigungen. Für ihn endete der Alptraum noch im gleichen Jahr, als am 29. Juli 1984 Patrizia Renzetti und Carlo Salvini in Vicchio ermordet wurden. Fabio Muscas wurde am 2. Oktober 1984 auf freien Fuß gesetzt.
    ELIO SASSETTI. Verheiratet, drei Kinder, Chauffeur, Voyeur, der sich zu seiner Neigung bekennt. Sie war es auch, die ihn in Schwierigkeiten brachte. In der Nacht vom 6. auf den 7. Juni 1981, als in der Nähe von Scandicci Gino Fani und Caterina Di Paola ermordet wurden, war Sassetti mit einem Freund unterwegs, Liebespaare auszuspähen, und sein Auto, ein Ford Taunus, wurde am Tatort gesichtet. Irgend etwas mußte er gesehen haben, denn tags darauf verbreitete er die Nachricht von einem neuen Verbrechen des Monsters, lange bevor man die Leichen fand. Er wurde wegen falscher Zeugenaussagen verhaftet und danach der Morde beschuldigt. Den ganzen Sommer blieb er im Gefängnis. Am 22. Oktober, als das Monster erneut zuschlug und Silvio Benci und Sara Contini tötete, wurde er freigelassen.
    Der Maresciallo beendete seine Lektüre und blieb, die Zeitung an die Brust gedrückt, noch eine Weile grübelnd sitzen.
    Anschließend überflog er Simonettis Bericht über ihr Tun vom Vortag noch einmal.
    Er war es sicher gewohnt, ständig über sich selbst in der Zeitung zu lesen. Seltsam, der Artikel wollte nicht recht mit den Erlebnissen des vorherigen Tages übereinstimmen, aber so war eben Journalismus. Alles mußte zu einer Geschichte verarbeitet werden. Der Maresciallo jedenfalls war derlei ganz und gar nicht gewohnt, und er fühlte sich seltsam dabei, aber, wenn er sich selbst gegenüber ganz ehrlich war, nicht durch und durch unwohl.
    5
    »Guten Morgen, Maresciallo, wie geht's?«
    Dr. Biondini schaute von seiner Prüfliste hoch, als der Maresciallo aus dem Gebäude trat und an der Rückseite des Lieferwagens auftauchte.
    »Kann mich nicht beklagen… Könnte ich vielleicht kurz mit Ihnen sprechen?«
    »Natürlich, ich bin gleich für Sie da. Dies ist das letzte.« Das Gemälde, gepolstert und verpackt, wurde hinten aufgeladen und das Auto verschlossen.
    »Das sind die florentinischen Landschaften, die zur Fortezza hinaufgebracht werden – Sie kommen doch hoffentlich zur Eröffnung?«
    »Ich werde dasein, oder es zumindest versuchen… Im Augenblick ist es ein bißchen schwierig.«
    »Ach, die Jagd nach dem Ungeheuer. Wie läuft es denn? Alles in Ordnung, Sie können fahren, ich komme nach. Danke.«
    Der Motor des Lieferwagens wurde gestartet. »Wollen Sie irgendwohin?«
    »Zum Polizeipräsidium.«
    Der Carabiniere, der den Maresciallo fahren sollte, ließ ebenfalls den Motor an, doch der Maresciallo bedeutete ihm, daß er noch zu tun habe, und er schaltete den Motor wieder ab. Die Auspuffgase hingen tief in der windstillen, schwülen Luft, und der Maresciallo griff automatisch nach seiner Sonnenbrille, steckte sie jedoch nach einem Blick zum eintönig grauen Himmel wieder ein. So unerfreulich dieses Wetter auch war, seinen Augen, die bei Sonne unaufhörlich tränten, tat die Abwechslung wohl. Der Maresciallo schilderte Dr. Biondini die Umstände, unter denen sein junger Freund Marco das Franchi-Gemälde geerbt hatte, so gut er konnte. Biondini wirkte ein wenig überrascht.
    »Wer hat denn die Zuschreibung vorgenommen?«
    »Keine Ahnung; hätte das nicht Landini selbst gemacht, wo er doch ein solcher Experte war?«
    »Nicht seine Stilperiode. Vermutlich haben die Auktionatoren selbst jemanden aus London dagehabt. Ist es authentisiert worden?«
    »Das kann ich nicht beantworten. Marco hat mir nur gesagt, daß es vermutlich ein Franchi ist – warten Sie… Ich bin sicher, er sagte, in dem Brief, den er vom Auktionshaus bekam, sei der Name des Malers aufgeführt gewesen. Ich fürchte, ich kann nicht sagen, ob das Bild signiert ist oder nicht. Möglich, daß er es mir gesagt hat, aber…«
    »Tja, das müßte ich schon wissen. Aber woher stammt

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