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Das Ungeheuer

Titel: Das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Notfall in kürzester Frist eine kleine Armee
    aufbieten. Im Moment steht eine Anzahl von ihnen auf der Chimera-Gehaltsliste.«
    Victor schritt die Gärtanks ab. Wieder verblüffte ihn der hohe technische Stand der ganzen Anlage. Schon auf den ersten Blick konnte er sehen, daß sie dem, was Chimera benutzte, weit voraus waren. Victor riß sich mit einem tiefen Seufzer von den Tanks los und gesellte sich wieder zu Marsha und VJ.
    »So, jetzt habt ihr alles gesehen«, sagte VJ. »Aber nun, da ihr alles wißt, müssen wir uns einmal ernsthaft unterhalten.«
    VJ wandte sich um und ging zurück in den Hauptraum, gefolgt von Marsha und Victor. Als sie durch den Raum mit den Gestationstanks kamen, drückten sich die Föten erneut gegen das Glas. Es schien, als sehnten sie sich nach menschlicher Gesellschaft. Wenn VJ es bemerkte, so zeigte er es jedenfalls nicht.
    Ohne ein Wort führte VJ sie durch den Hauptraum und in das Wohnquartier. Erst jetzt bemerkte Victor, daß es auch hier Räume gab, die er noch nicht gesehen hatte. Hinter dem Hauptwohnbereich befand sich noch ein kleinerer Raum. Victor vermutete, der Einrichtung und den Zeitschriften nach zu schließen, daß dies VJs Privatraum war. Das Mobiliar bestand aus einem Bett, einem Kartentisch mit Klappstühlen, einem großen Bücherschrank, der mit Fachzeitschriften vollgestopft war, und einem Lesesessel. VJ deutete auf den Kartentisch und setzte sich auf einen der Klappstühle. Victor und Marsha nahmen ebenfalls Platz. VJ stützte die Ellbogen auf den Tisch und faltete die Hände. Er blickte von Victor zu Marsha; seine kalten blauen Augen glitzerten wie Saphire. »Ich muß wissen, was ihr vorhabt. Ich war offen zu euch, und jetzt ist es Zeit, daß ihr auch mir gegenüber offen seid.«
    Victor und Marsha wechselten einen Blick. Als Victor keine Anstalten machte, etwas zu sagen, ergriff Marsha das Wort. »Ich muß die Wahrheit über David, Janice und Mr. Cavendish wissen.«
    »Im Moment bin ich nicht an nebensächlichen Kleinigkeiten interessiert«, sagte VJ. »Ich bin daran interessiert, über die Größe meiner Projekte zu diskutieren. Ich hoffe, ihr wißt die enorme Bedeutung dieser Experimente zu würdigen. Ihr Wert übersteigt alle anderen Dinge, die sonst noch in irgendeinem Zusammenhang mit ihnen stehen.«
    »Ich muß erst wissen, was mit diesen drei Menschen geschehen ist, bevor ich das beurteilen kann«, beharrte Marsha.
    VJ sah Victor an. »Ist das auch deine Meinung?«
    Victor nickte.
    »So etwas Ähnliches hatte ich befürchtet«, brummte VJ. Er musterte sie mit einem strengen Blick, so als wären sie seine unartigen Kinder. Schließlich redete er. »Nun gut, ich werde eure Fragen beantworten. Ich werde euch alles sagen, was ihr wissen wollt. Diese drei Leute, die ihr erwähnt habt, planten, mich zu verraten. Zu dem Zeitpunkt hätte das verheerende Folgen für meine Arbeit gehabt. Ich versuchte, es im guten zu verhindern, daß sie mehr über mein Labor und meine Experimente herausfanden, aber die drei ließen einfach nicht locker. Ich hatte keine andere Wahl, als - nun - als das Problem auf natürlichem Wege aus der Welt zu schaffen.«
    »Was meinst du damit?« fragte Victor.
    »Im Zuge meiner ausgedehnten Forschungen über Wachstumsfaktoren im Zusammenhang mit dem Problem der künstlichen Gebärmutter entdeckte ich bestimmte Proteine, die als mächtige Verstärker für Proto-Onkogene agierten. Ich packte sie in phagozystierende Leukozyten und ließ dann der Natur ihren Lauf.«
    »Du willst sagen, du hast sie injiziert!« stieß Victor hervor.
    »Natürlich habe ich sie injiziert!« fuhr VJ ihn an. »Du müßtest eigentlich wissen, daß man so etwas nicht oral einnehmen kann!«
    Marsha versuchte ruhig zu bleiben. »Du gibst also offen zu, daß du deinen Bruder getötet hast. Hast du denn gar nichts dabei empfunden?«
    »Ich war nur ein Hilfsmittel, wenn man so will. David starb an Krebs. Ich hatte ihn oft genug beschworen, er solle mich in Ruhe lassen. Aber er ließ nicht locker und folgte mir weiter auf Schritt und Tritt, in dem Glauben, er könne mich fertigmachen. Es war seine Eifersucht, die ihn trieb.«
    »Und was war mit den beiden Babys?« fragte Marsha.
    »Können wir nicht über die wirklich wichtigen Dinge reden?« herrschte VJ sie an und hieb mit der Faust auf den Tisch.
    »Du hast uns gefragt, was wir zu unternehmen gedenken«, sagte Marsha. »Dazu müssen wir zuerst alle Fakten kennen. Was ist mit den Babys?«
    VJ trommelte mit den Fingern auf

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